Design/Verarbeitung:

Das LTE-Smartphone aus Korea soll nun auch in Deutschland in den höheren Datengang schalten. Der Name drückt es bereits aus: Das Display bietet lupenreines HD mit 1.280 x 720 Pixel. Das sorgt für entsprechend scharfe Bilder, wobei aber das 4,5 Zoll-Display mit LCD/TFT-Technologie in puncto Kontrast und Farbintensität nicht mit den AMOLED-Kollegen mithalten kann. Optisch verlässt sich LG auf bewährte Zutaten: Schwarz, abgerundete Ecken sowie Klavierlack – insgesamt ein hochwertiger, aber unscheinbar optischer Auftritt. Erwähnenswert ist allein die geriffelte Rückseite, die dem Asiaten eine schön-griffige Haptik verpasst. Bei der Verarbeitungsqualität ist alles im grünen Bereich.

Ausstattung

Das Handy deckt mit 800, 1800 und 2600 MHz alle für Deutschland relevanten LTE-Frequenzen ab, die derzeit aber vor allem in ländlichen Gegenden unterstützt werden. Zumindest theoretisch sollen via LTE locker 20 MBit pro Sekunde im Download möglich sein. Im Praxistest unterscheiden sich die Download-Zeiten aber nur unmerklich vom HSPA-Netz. Das erklärt auch, warum sich die Netzbetreiber derzeit noch mit LTS-Smartphones so bedeckt halten, denn derzeit ist der Mehrwert aufgrund von Kinderkrankheiten nicht erkennbar. Dafür hat das Smartphone aber eine gute und flotte 8-Megapixel-Kamera, die selbst bei Kunstlicht farbechte Schnappschüsse liefert. Im Bereich Schärfe gibt es aber deutlich bessere Kameras, wie die vom iPhone 4S, da der Autofokus des Öfteren patzt. Filme mit der maximalen Camcorder-Auflösung 1.080 x 1.920 Pixel könnten ebenfalls schärfer ausfallen – und sie schlucken viel Speicherplatz! Gut daher, dass gleich eine 16-GB-microSD-Karte im Slot steckt. Insgesamt kein perfektes, aber hochwertiges Ausstattungsprogramm.

Handhabung

Man merkt dem Gerät an, dass es in Korea bereits letztes Jahr erscheinen ist, denn das Innenleben ist nicht mehr neueste Stand der Technik. Statt Android 4.0 werkelt hier nur 2.3 – für ein Smartphone dieser Preisklasse ein Fauxpas. Ein Update wurde von LG immerhin bereits für unbestimmte Zeit angekündigt. Wir sind gespannt… Davon abgesehen „funzt“ aber alles locker-flockig. Nur beim Surfen im Internet treten gelegentliche Ruckler auf. Schön groß und damit auch leicht in der Handhabung ist die Qwertz-Tastatur, sodass auch längere Textpassagen schnell getippt sind, zumal die Eingabehilfe wirklich intelligent ist.

Ausdauer/Sprachqualität

Der Qualcomm APQ8060 Snapdragon Dualcore-Prozessor mit 1500 MHz Taktung klingt zwar potent, aber auch der ist nicht die neueste Technik. Mit einer aktuellen Quadcore-CPU würde das Management dieses Oberklasse-Smartphones sicherlich besser gelingen. Der eigentliche Schwachpunkt ist aber die Akkuleistung, denn bei einer Always-On-Leitung ist auch ohne größerem Multimedia-Einsatz nach rund zwei Tagen bereits Schluss – das ist anno 2012 einfach zu wenig! Auch die Sprachqualität ist nicht die beste, denn Stimmen klingen zu grell und wirken daher oftmals übersteuert. Dieser Fehler tritt auch beim – ansonsten ausreichend lauten – Freisprecher zutage. Dank unmerklicher Nebengeräusche und guter Lautstärke ist die Verständigung aber okay.

Fazit

Tja, ohne den spürbaren LTE-Mehrwert gehen dem hochpreisigen Smartphone schnell die Kaufargumente aus, denn ansonsten kann der Koreaner mit keinen nennenswerten Alleinstellungsmerkmalen punkten. Nicht, dass dieser Android-Vertreter schlecht wäre, doch in dieser Preisregionen schauen potentielle Käufer besonders kritisch auf die Haben-Seite.