Design/Verarbeitung:
Das N-Gage hat es zwar nicht geschafft, sich als Game Boy-Konkurrent durchzusetzen, doch als offene Software-Plattform auf Handys wie dem N81 könnte sich das System doch noch etablieren.
GroÃ, kantig, schlichter Farbmix in Schwarz/Blau und mit einer Slidermechanik versehen. Beim N81 merkt man sofort, dass hier mehr die Funktionen als das Design im Vordergrund stehen â ein Eyecatcher ist das N81 beileibe nicht. Weiteres Indiz: Auch ohne Metall-Applikationen bringt der Entertainer rund 138 Gramm auf die Waage. Unter dem Strich macht das N81 zwar einen robusten Eindruck, doch bei genauerem Hinsehen offenbaren sich kleinere Schwächen. So knarzen einige Steuertasten laut hörbar und die Frontseite ist im offenen Zustand ein wenig kippelig. Solche Kleinigkeiten ist man in der noblen N-Kategorie eigentlich nicht gewohnt.
Ausstattung
Erwartungsgemäà kommen vor allem Multimedia-Fans voll auf ihre Kosten. Im Fokus steht allerdings nicht die 2-Megapixel-Kamera, sondern die Gaming-Qualitäten. Die Wiedergeburt von N-Gage in Form eines Online-Spieleportals können im Querformat des groÃen TrueColor-Displays voll genossen werden. Erste Demo-Games lassen dabei bereits handelsübliche Java-Games meilenweit hinter sich. Natürlich sorgen auch ein vollwertiger MP3-Player sowie ein Radio für musikalische Kurzweil. Auch Navigation ist dank Nokia Maps möglich, allerdings nicht aktiv, sondern nur passiv mit Hilfe von Geodaten, die sich der Nutzer gegebenenfalls aus dem Internet laden muss.
Beim Datenspeicher ist der Nutzer klar vom microSD-Speicherkarten-Slot abhängig, denn die rund 25 MB sind sehr schnell verbraucht. Damit dies nicht passiert, liegt gleich eine 2GB-Karte im Karton.
Bei den Datenbahnen stehen die Kanäle W-LAN, UMTS und EDGE zur Verfügung, der Turbo HSDPA hingegen nicht, was angesichts des Ausstattungspakets und den Anforderungen doch ein wenig verwundert.
Ein gut ausgestatteter Organizer-Bereich, Sprachwahl/-steuerung, Stereo-Bluetooth, ein lautstarker und klanglich überzeugender Freisprecher sowie ein Diktiergerät und ein paar Software-Finessen wie beispielsweise eine Blogging-Funktion komplettieren das Rundum-Programm.
Handhabung
Beim N81 haben die Macher ein wenig herumexperimentiert. So ist die zentrale OK-Taste von zwei Joypad-Ringen umgeben. Das innere â recht schwergängige - Tastenfeld sorgt für die übliche Navigation, während der äuÃere Tastenring den MP3-Player befehligt. Keine schlechte Idee, die jedoch schnell dazu führen kann, dass das N81 auf einmal Musik abspielt, wenn es in der Hosentasche liegt.
Ganz auÃen liegen ferner die sechs wichtigsten Steuertasten, die leider beim Bedienen hörbar knarzen. Ãberhaupt gelang es den Finnen nicht, einen einheitlichen und gut ausgewogenen Druckpunkt zu finden. Manche Knöpfe sind sehr hart ausgefallen, während andere kaum einen fühlbaren Druckpunkt aufweisen (die untere Zahlenreihe).
Neu ist ferner die zentral positionierte, silberne Multimedia-Taste, die den Nutzer direkt zu den neuen Ovi-Diensten führt. Gut gelungen: Alle Register werden hier in einem dreidimensionalen Karussell-Menü dargestellt, was sehr schön aussieht und auch gut funktioniert. Tipp: Die einzelnen Register lassen sich auch schnell per Tastatur direkt anwählen.
Ausdauer/Sprachqualität
Das UMTS-Handy bleibt bei einem gezügelten Nutzungsverhalten rund fünf volle Tage auf Empfang â guter Durchschnitt also. Dass sich das schnell ändern kann, sobald man längere Zocker-Sessions einlegt, muss wohl nicht erwähnt werden.
Auch die Sprachqualität kann durch eine gute Verständigung überzeugen, denn Nebengeräusche halten sich in Grenzen und die Stimmen kommen unverzerrt und recht klar in beide Senderichtungen rüber.
Fazit
Schön ist das N81 zwar nicht gerade, doch die tollen Multimedia-Fähigkeiten, vor allem im Gaming-Bereich lassen das verschmerzen. Der tollen Technik steht aber leider einem zum Teil recht unglücklich gelöstem Handhabungskonzept entgegen. Verarbeitungsschwächen sollten in dieser Preisklasse zudem nicht vorkommen.
tarifecheck.de / UR