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Freitag, 6. März 2009

Schweiz legt bei Glasfaser vor

Anregungen für Österreich?

Silver Server sieht in den aktuellen Bestrebungen zum Bau von
Glasfasernetzen in der Schweiz die richtigen Anregungen für Österreich

Im Zusammenhang mit jüngsten Initiativen zum Glasfaserausbau in den
größeren Städten der Schweiz, verweist die Silver Server GmbH
(http://www.sil.at) auf die vergleichsweise unterentwickelte
Situation in Österreich. So hatten erst Anfang Februar 2009 die Stimmbürger St. Gallens in
einem Volksentscheid mit großer Mehrheit für den Auf- und Ausbau
sowie den Betrieb eines flächendeckenden Glasfasernetzes in der Stadt
votiert. Errichter und Betreiber werden die kommunalen St. Gallener
Stadtwerke sein. Ziel ist es, zukünftig 90 % aller Unternehmen und
Haushalte mit Glasfaser-Anschlüssen zu versorgen. Ein ähnliches
Projekt gibt es bereits in Zürich, wo das städtische
Elektrizitätswerk (EWZ) ebenfalls ein kommunal verwaltetes Netz
errichtet. Bern, Basel und Genf wollen nachziehen. Ein Trend zu
stadteigenen „offenen“ Netzen, bei denen später unterschiedliche
Anbieter Fasern mieten können, ist klar ersichtlich. „Die Schweiz ist im Augenblick mit Hochdruck dahinter, die Weichen
für die Zukunft ihrer Kommunikationstechnologie zu stellen – für uns
ist es überaus interessant zu beobachten, welche Modelle sich dabei
herauskristallisieren und wie sich diese auf Österreich übertragen
lassen könnten“, erklärt Oskar Obereder, CEO von Silver Server.

Vergleich mit Schweiz sinnvoll

Im Vergleich mit Österreich gilt die Schweiz bei Breitbandzugängen
bisher als internationaler Musterschüler. Eine im Juni 2008 erhobene
Studie der OECD weist für unser Nachbarland einen Versorgungsgrad von
32,7 % der Einwohner/innen auf, während Österreich mit 20,6 % selbst
unter dem OECD-Durchschnitt von 21,3 % liegt. Zukunftsweisende
Glasfasertechnologie kommt dabei aber kaum zum Tragen – weder in
Österreich noch der Schweiz. Was die intensiven Aktivitäten in der
Schweiz erklärt.

In einem Blick auf die Schweiz sieht man beim österreichischen ISP
Silver Server daher deutlich mehr Sinn, als sich mit fernöstlichen
Ländern des Glasfaserausbaus wie Südkorea oder Japan zu messen. Zumal
sich auch andere Parameter wie Topografie oder Einwohnerzahl ähnlich
verhalten.

Schweizer Städte im Wettbewerb mit ehemaligem Monopolist

Die Frage, wieso sich gerade in der Schweiz zahlreiche kommunale
Energieversorger zu einem überregionalen Verband namens Openaxs
zusammenschließen und damit in Konkurrenz zu Sologängen des
Branchenführers und Ex-Monopolisten Swisscom bzw. dessen
Herausforderer Sunrise treten, mag in ureigenen eidgenössischen
Tugenden begründet liegen: Freier und fairer Wettbewerb sowie freie
Wahl des Anbieters für den Kunden selbst gehören zu den Zielsetzungen
von Openaxs und werden – siehe der Volksentscheid in St. Gallen – von
der Bevölkerung goutiert. Oskar Obereder dazu: „Eine wichtige Rolle
spielt dabei sicherlich auch das Stadt-Land-Gefälle. Das ist mit
Österreich gut vergleichbar. Openaxs will erreichen, dass weite
Schweizer Landesteile gut erschlossen sind, nicht nur
Ballungsgebiete. Auch davon können wir hierzulande lernen, vor allem
wenn es darum geht, konjunkturpolitische Maßnahmen, wie sie nun auch
in Österreich für den Breitbandbereich diskutiert werden, zu setzen.“

Effektive Regulierung aufgrund „natürlicher“ Tendenz zum Monopol
notwendig

Vom geäußerten Regulator-Vorschlag, mit Steuergeldern den Ausbau der
Telekom Austria-Infrastruktur zu unterstützen, hält Obereder wenig.
Marktbeherrschende Unternehmen wie die Telekom Austria bewegen sich
aus nachvollziehbaren wirtschaftlichen Motiven automatisch in
Richtung Monopol, woran – realistisch betrachtet – auch das Einbinden
in „gemeinschaftliche Projekte“ nichts ändern wird. Sobald der
Regulator chancengleichen und funktionsfähigen Wettbewerb in
Österreich tatsächlich sicherstellt, kümmern sich der Wettbewerb bzw.
die ISPs um die notwendigen Investitionen.

(me) / Quelle: Silver Server



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