FMK-Maier: Weiterer Baustein der Mobilfunkskeptiker zerbröselt
Wien (pts/09.09.2008/07:50) - Die Mobilfunkgegner sind in fachliche Kritik geraten. Nach dem vermeintlichen Nachweis von Krebsfällen in Hausmannstätten aufgrund einer C-Netz-Station, die nie existiert hat, und dem offenbar wissenschaftlichen Fehlverhalten bei Mobilfunkstudien an der Meduni Wien, bricht nun ein weiterer Eckpfeiler der Mobilfunkskeptiker weg: der BioInitiative-Report. Am 2.9.2008 hat der Gesundheitsrat der Niederlande diesen Bericht beurteilt und als "nicht ausgewogene und nicht objektive Wiedergabe des wissenschaftlichen Kenntnisstandes" bewertet. Weiters kommen die Experten zu dem Schluss, dass "der Bericht keine Grundlage liefert, die aktuellen Ansichten über die Risiken der elektromagnetischen Felder zu ändern". Für FMK-Geschäftsführer Maximilian Maier einmal mehr "ein dringendes Zeichen, um wissenschaftliche Qualitätsstandards einzumahnen". Trotz heftiger Kritik an dem BioInitiative-Report durch die Deutsche Strahlenschutzbehörde, den Wissenschaftlichen Beirat Funk in Österreich und spezielle EU-Programme zu Mobilfunk, wie das EMF-Net, warnte die Europäsche Umweltagentur (EEA) auf Grundlage dieses Berichts vor den Gefahren elektromagnetischer Felder. Dadurch wurde diesem vielerorts große Aufmerksamkeit geschenkt. Maier kritisiert die unsachliche Vorgangsweise: "Das, was hier passiert öffnet der Willkür Tür und Tor" und fordert als einen Lösungsansatz: "Die Mobilfunk-Forschung braucht verlässliche Qualitäts- und Beurteilungskriterien für wissenschaftliche Arbeiten", wie erst jüngst auch von der Meduni Wien thematisiert.
Methode des Bioinitiative- Reports ist unwissenschaftlich Die niederländischen Experten führen an, dass dieser Bericht nicht, wie üblich, einem interdisziplinären Prozess von verschiedenen Wissenschaftern unterschiedlichster Fachgruppen - wie Biologen, Epidemiologen, Technikern, Medizinern, Psychologen oder Risikoexperten - zugrunde liegt, sondern lediglich eine Sammlung einzelner Meinungen von Autoren wiederspiegle. Zudem stellt der Report keine vorurteilsfreie Herangehensweise an das Thema dar. Viel mehr will er belegen, dass die aktuell geltenden Grenzwerte ungeeignet seien, die Bevölkerung vor negativen gesundheitlichen Effekten zu schützen.
Auch EMF-Net, deutsche Strahlenschutzbehörde und Wissenschaftlicher Beirat Funk beanstanden BioInitiative-Report All diese Fachgremien haben die Schwächen des BioInitiative-Reports und seine mediale Überbewertung in den vergangenen Monaten bereits deutlich ausgesprochen: - Der Bericht widerspricht den allgemein anerkannten Erkenntnissen nationaler und internationaler Fachgremien - Er bringt keine neuen Erkenntnisse, sondern interpretiert die vorliegende Datenbasis wissenschaftlicher Studien - basierend auf der bestehenden Literatur - neu. Die dem Report zugrunde liegenden Studien wurden bei der Festlegung der derzeit gültigen Grenzwerte bereits berücksichtigt. - Er vermischt gesundheitliche Wirkungen von niederfrequenten und hochfrequenten Feldern, die fachlich nicht zulässig sind und zeigt somit auch klare wissenschaftliche Fehler. - Sowohl die Zusammenfassung als auch die Schlussfolgerung des Bioinitiative Reports sind einseitig und tendenziös. Besonders die Umweltaktivistin und Unternehmerin aus dem EMF-Abschirmbereich Cindy Sage war bei der Zusammenfassung federführend.
Der FMK-Geschäftsführer abschließend:" Der BioInitiative-Report stellt eine Forderung an die Politik dar und darf auch nur als solche verstanden werden. Diese Vorgehensweise genügt, um Angst, Aufmerksamkeit und Schlagzeilen zu produzieren, aber sie liefert keine Hilfe für eine vertiefende wissenschaftlichen Behandlung des Themas."
(Quelle: pts
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