TV-Sender setzen vermehrt auf Online-Streaming

Gratis-Angebote sollen Publikum erweitern

Die US-Fernsehsender setzen derzeit große Hoffnungen in Online-Streaming-Angebote. Nachdem die meisten TV-Stationen wie CBS http://www.cbs.com , ABC http://www.abc.go.com & Co bereits eine Vielzahl ihrer Serien und Shows als kostenpflichtige, digitale Downloads ins Netz gestellt haben, verlagern viele ihr Geschäftsmodell nun in Richtung Gratis-Streams. Wie die Financial Times berichtet, versuchen die Sender mittels kostenlosen Online-Videos ihr Publikum zu erweitern bzw. bei Laune zu halten. Finanziert werden die Angebote zumeist über Werbung auf den Webseiten und den Homepages der Content-Partner. Obwohl in der Branche auch die Angst herrscht, derlei Internet-Streams könnten das klassische TV-Publikum kannibalisieren und das Kerngeschäft untergraben, glauben viele Sender-Chefs fest daran, einen in Zukunft großen Nutzen aus dem Gratismodell zu ziehen.

Doch nicht nur in den USA; auch in Deutschland bieten viele Fernsehsender bereits vieles aus ihrem Programm ergänzend als Online-Stream an. "Wir machen das schon eine ganze Weile. Der größte Teil unseres Angebots ist gratis. Es gibt aber auch einige Videos, die kostenpflichtig sind, on Demand", erklärt Simone Danne, Sprecherin von RTL Interactive, auf Nachfrage von pressetext. RTL biete unter RTL Now http://www.rtl-now.rtl.de ausschließlich Streams an, Downloads gebe es keine, fügt Danne hinzu. Bei den kostenpflichtigen Videostreams haben die Nutzer die Möglichkeit, zwischen "pay per view" und Monats- bzw. Jahresabos zu wählen. Ein Monatsabo für die Langzeit-Soap GZSZ kommt beispielsweise auf 7,99 Euro.

Ein Mitgrund dafür, dass die Sender dem Streaming immer größerer Aufmerksamkeit schenken, sind die Entwicklungen am Werbemarkt. Denn immer mehr Unternehmen verlagern ihre Werbetätigkeiten in Netz, um insbesondere junge Nutzer zu erreichen. Dadurch wird es auch für die TV-Stationen immer interessanter bzw. auch einfacher im Web über Werbung Geld zu verdienen. Umgekehrt sehen die Werbungtreibenden gerade im Bereich Online-Video ein lukratives Geschäft und sind bereit, vor allem in diesem Feld verstärkt zu investieren. Zweiter ausschlaggebender Faktor für die aktuellen Entwicklungen ist wohl die mittlerweile sehr weite Verbreitung von High-Speed-Internet, das ein Streaming überhaupt erst möglich macht.

Mit dem Anbieten von kostenlosen Online-Streams wollen die Sender auch ganz allgemein den Konsum ihrer Serien und Shows sowohl im Internet als auch im klassischen TV pushen und die Nutzer haben die Möglichkeit, verpasste Folgen und Sendungen jederzeit nachzuholen. Außerdem erhoffen sich viele, durch das Bereitstellen von kostenfreien Videos auch der Piraterie entgegenzuwirken.

(Quelle: pte