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Dienstag, 18. September 2007

Apple-Strategie bei iPhone-Vermarktung umstritten

Steve Jobs sollte Mobilfunk unter eigenem Markendach etablieren

Für die ehemaligen Staatsmonopolisten in der Telekommunikation sind die exklusiven Vermarktungsrechte für das iPhone-Handy von Apple ein Glücksfall. Ob der Steve-Jobs-Konzern mittelfristig davon profitiert, wird von Branchenexperten angezweifelt. "Für T-Mobile ist die Kooperation sehr vorteilhaft, weil der Bonner Konzern sich mit der Markenaura von Apple schmücken kann. Telekom-Chef René Obermann kann es leicht verschmerzen, rund 30 Prozent der iPhone-Umsätze an Apple abzugeben. Das Geschäft lohnt sich für ihn, denn die iPhone-Nutzer werden höhere Umsätze bringen als die klassischen Kunden. Zudem poliert Obermann das ramponierte Image seines Ladens auf und kann sich in Europa als innovatives Untenehmen in Szene setzen", so Michael Sander, Geschäftsführer des Beratungshauses Terra Consulting Partner http://www.terraconsult.de in Lindau. Der Apple-Chef hätte aber wie beim iPod mehr erreichen können.

"Apple könnte über Business Process Outsourcing-Verträge das iPhone als eigene Mobilfunkmarke etablieren - als virtueller Netzbetreiber (MVNO). Stattdessen macht man den Kauf des mobilen Endgerätes vom Wechsel des Netzbetreibers abhängig. Apple würde mit einer eigenen Mobilfunkmarke eine viel höhere Kundenbindung erreichen und den eigenen Kultstatus nutzen", bemerkte Unternehmensberater Edgar Schnorpfeil bei einer Diskussionsrunde der Fachzeitschrift Funkschau http://www.funkschau.de . Apple-Kunden möchten vielleicht nicht Mobilfunkkunde von AT&T oder T-Mobile werden und verzichten deshalb auf den Kauf des iPhones.

Apple könnte als MVNO sogar weltweit auf BPO-Modelle setzen und völlig frei am Markt agieren, sagte Omar Khorshed, Vorstandschef des Abrechnungsdienstleisters acoreus http://www.acoreus.de , gegenüber der Funkschau. Die Vorteile lägen nicht nur in der Kundenbindung. Man könne ein profitables Geschäftsmodell sogar bei kleiner Kundenbasis realisieren - der schnelle Markteintritt sei auch für Branchen-Neueinsteiger möglich. Flexible White-Label-Plattformen passten sich an das jeweilige Geschäftsmodell und an die Veränderungen des Marktes an. Es gebe End-to-end-Lösungen für alle operativen Kundenprozesse, Transparenz durch umfassendes Reporting, niedrige Setup-Kosten und transparentes Pricing sowie mehr Zeit des MVNO für sein Kerngeschäft. "Das ist für große Marken wie Apple interessant, die mit ihrem Kundenstamm Nischenmärkte besetzen und ihre Marke stärken wollen", resümierte Khorshed.

(Quelle: pte



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