Studenten stürmen Online-Banking

Banken profitieren von besserer Kundenbindung

Studenten nutzen das Online-Banking-Angebot heimischer Banken so intensiv wie keine andere Zielgruppe in Österreich. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstitutes GfK http://www.gfk.at unter 2.000 österreichischen Studenten hervor. Rund die Hälfte der Befragten hält es für sehr wahrscheinlich, innerhalb des nächsten halben Jahres Bankgeschäfte über das Internet auszuführen. 2004 lag der Anteil noch bei 40 Prozent. Mit fortschreitender Studiendauer steigt auch die Zustimmung zum Online-Banking. Bankinstitute haben das Potenzial der Kundengruppe bereits erkannt und profitieren durch das Angebot von Online-Banking von einer verstärkten Kundenbindung.

Je länger das Studium dauert, umso eher tendieren Studenten zur Nutzung des Online-Bankings. Ein Trend, der sich schon in den vergangenen Jahren zeigte. "Je älter ich werde, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich nebenbei bereits im Berufsleben stehe", erklärt Alexander Zeh, Leiter der Abteilung Finance Research bei GfK, im Gespräch mit pressetext. Während Jugendliche vor allem die Basisdienste der Banken nutzen, erhöhe sich mit dem Alter und dem Einstieg in das Berufsleben auch die Anzahl der durchgeführten Bankgeschäfte. Die Zielgruppe der Online-Banking-Nutzer werde weiter wachsen, so Zeh. Wer einmal als Student mit dem Thema Online-Banking in Berührung gekommen ist, nutze das Angebot auch im späteren Berufsleben.

Die Angebote von Universalbanken an Jugendliche und Studenten schätzt Zeh als sehr gut ein - alle bieten diverse Jugend- und Studentenprodukte an. "Nur Direktbanken, die in den vergangenen Jahren durch Werbung stark thematisiert wurden, haben bislang kaum Angebote für Studenten." Derzeit versuchen Direktbanken eine breite Masse anzusprechen, früher oder später würde jedoch eine Segmentierung der Zielgruppen einsetzen. Dann sei auch eine Schwerpunktsetzung bei Studenten wahrscheinlich - Zeh sieht in diesem Bereich noch viel Potenzial.

Das Angebot von Online-Diensten unterstützt Banken darüber hinaus im Hinblick auf Kundenbindung. "Generell ist der Österreicher jemand, der seine Bank sehr selten wechselt. Ein bis zwei Prozent der Bevölkerung wechseln pro Jahr die Bank", erläutert Zeh. Überdurchschnittlich viele Wechsel gebe es jedoch bei Studenten, die aufgrund des Studiums vom Land in größere Städte ziehen. "Die Gefahr, dass eine Bank am Land Studenten als Kunden verliert, wird aber immer geringer." Durch Online-Tools könnten auch kleinere Banken den Kontakt und das Serviceangebot für Studenten weiterhin anbieten, die Notwendigkeit eines Bankwechsels fällt damit weg. "Je früher man jemanden für sich gewinnt, desto eher hat man einen treuen Kunden", folgert Zeh.

Die Zahl jener Studenten, die bereits jetzt das Online-Angebot der eigenen Bank nutzt, liegt laut Zeh vermutlich etwas unter jenen 50 Prozent, die dies in den nächsten sechs Monaten planen. Zeh schätzt den Anteil der bereits aktiven Nutzer unter den Studenten auf 40 bis 45 Prozent. Ein Drittel der Befragten kann sich vorstellen, nur noch das Internet für die Abwicklung von Bankgeschäften zu nutzen. Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung liegt die Zustimmung zu Online-Banking bei Studenten besonders hoch. "Allgemein steht rund ein Viertel der Bevölkerung dem Online-Banking grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber", so Zeh. 99 Prozent der Studenten nutzen laut den Ergebnissen der Gfk-Umfrage heute bereits das Internet, der Großteil davon (90 Prozent) ist zuhause online, rund 80 Prozent nutzen auch an der Universität den Internetzugang. Zwei Drittel der Befragten sind täglich online, knapp 90 Prozent mehrmals pro Woche.

(Quelle: pte