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Donnerstag, 28. Juni 2007

Hacker übernehmen Kontrolle über Handys

Experten: "Spionage-Tools sogar im Internet verfügbar"

Die Diskussion um die Sicherheit beziehungsweise Unsicherheit von Mobiltelefonen bekommt durch den Bericht einer US-Familie neue Nahrung. Die Familie vermutet, dass ihre Handys von Hackern übernommen wurden. Begründet wird dies damit, dass sie mitten in der Nacht Droh-Anrufe und -SMS erhalten hatten. Zudem schalteten sich die Handykamera sowie das Gerät selbständig ein und aus. Die Polizei stellte bei den Nachforschungen fest, dass die Nachrichten angeblich von denselben Telefonen stammen, die sie empfingen, berichtet das Onlineportal NetworkWorld. Zwar sind die Umstände der Geschehnisse noch nicht geklärt, Sicherheitsexperten bestätigen jedoch, dass derartige Hackerangriffe nicht mehr aus dem Reich der Science Fiction sind.

"Im Prinzip ist es gar nicht so schwer, die Kontrolle über ein Mobiltelefon zu übernehmen", meint Candid Wüest, Sicherheitsexperte bei Symantec http://www.symantec.de , im Gespräch mit pressetext. Programme hierfür sind bereits im Internet verfügbar. Ein Beispiel dafür ist Flexispy. Dabei handelt es sich um ein kommerzielles Handytool, dessen offizieller Einsatzzweck die Überwachung der eigenen Kinder oder die des - vermutlich - untreuen Partners ist. Flexispy ist ein simpler Trojaner, ein Comuterschädling, der sich im Betriebssystem des Telefons versteckt und dort seiner Spionagetätigkeit nachgeht. Der Trojaner überwacht den Datenverkehr auf dem Handy, zudem ist er in der Lage, SMS und Anrufe mitzuschneiden. In Deutschland ist der Einsatz der Software allerdings kaum möglich, denn hierzulande benötigt man die Zustimmung des Handy-Besitzers oder eine richterliche Anordnung. Sonst ist der Einsatz illegal und strafbar.

Nachdem man schließlich in den Besitz eines solchen Hackertools gekommen ist, muss man das Programm dem Opfer noch unterjubeln. Bei Flexispy beispielsweise muss der Angreifer selbst Hand anlegen und sie Software am Telefon installieren. "Es gibt drei Möglichkeiten, ein Handy zu hacken. Zum einen ist das der physikalische Zugriff auf das Handy, eine weitere Möglichkeit ist, es eine Lücke in der Bluetooth-Schnittstelle auszunutzen", so Wüest. Schließlich bleibt die klassische Virenmethode, wie sie von E-Mails bekannt ist - am Handy kann dies über eine MMS passieren. "Der Hacker muss sein Opfer dazu bringen, eine empfangene Nachricht zu öffnen, mit der das Schadprogramm auf das Telefon geschleust wird", erläutert Wüest.

"Die genannten Funktionen finden sich in der kommerziellen Version von Flexispy. Modifizierte Varianten können sicherlich noch mehr", mutmaßt Wüest. Was mit derartigen Programmen, die Snoopware genannt werden, alles möglich ist, bleibt damit der Fantasie überlassen. "Die Leute erwarten nicht, dass sie Probleme mit ihrem Mobiltelefon bekommen können. Im Allgemeinen ist es auch ein sicheres Gerät", so Jan Volzke, Senior Manager Mobile Securtity bei McAfee http://www.mcafee.com . Bei den beschrieben Hacks handelt es sich um gezielte Attacken gegen bestimmte Personen, die Massenverbreitung sei sehr unwahrscheinlich.

(Quelle: pte



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