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Montag, 18. Juni 2007

eBay löscht Negativbewertungen betrügerischer Händler

"Betrugsversuche wird man nie völlig unterbinden können"

Das Online-Auktionshaus eBay hat in zwei Fällen die Negativbewertungen von betrügerischen Händlern gelöscht. Wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung unter Berufung auf das Internetportal Falle-Internet.de http://www.falle-internet.de berichtet, wurden durch das Löschen sämtlicher Negativbewertungen dieser Händler zahlreiche Käufer geneppt. eBay Deutschland bestätigte der Zeitung die Löschung der Bewertungen. Maike Fuest, eBay-Sprecherin, betonte jedoch, dass es sich um einen Fehler handelte und Negativbewertungen normalerweise nicht gelöscht würden.

Im ersten Fall stellte ein Händler 890 Artikel im Wert von 130.000 Euro bei eBay ein, die an die Käufer jedoch nicht geliefert wurden. Dies hatte eine große Anzahl an negativen Bewertungen zur Folge. eBay sperrte das Benutzerkonto des Verkäufers kurzfristig, gab es aber bald wieder frei, gesäubert von allen schlechten Bewertungen. Das eBay-Sicherheitsteam ging davon aus, das Konto des Händlers sei gehackt und von einem Betrüger missbraucht worden, was aber nicht der Fall war. Dem Händler war es gelungen, eBays Sicherheitsverfahren auszutricksen und mit dem Siegel "geprüftes Mitglied" gekennzeichnet zu werden. Im zweiten Fall handelte es sich tatsächlich um das gehackte Konto eines sonst integren Händlers.

Im zweiten Fall hätte Falle-Internet.de eBay auf den betrügerischen Verkäufer hingewiesen, das Unternehmen habe aber zunächst nicht reagiert. Erst nach knapp zwei Wochen sperrte eBay den Verkäufer. "Wir können nicht auf reinen Verdacht hin tätig werden. Wenn wir unbegründet Auktionen sperren, sind wir dafür haftbar", verteidigt Fuest das Vorgehen von eBay. Im Fall des zweiten Händlers ersteigerten eBay-Nutzer Artikel zum Schein, um Negativbewertungen abgeben zu können und somit andere Käufer zu warnen. Das Löschen der Negativbewertungen sei in diesem Fall gerechtfertigt gewesen. "Die Bewertungen verstießen gegen die eBay-Richtlinien", erklärt Fuest.

In welcher Höhe sich der Schaden beläuft, gab eBay nicht bekannt. Allerdings habe das Unternehmen eine Vielzahl von Käuferschutzanträgen ausgezahlt. "Es ist bedauerlich, dass Nutzer zu Schaden gekommen sind. Aber Betrugsversuche wird man auf eBay nie ganz unterbinden können", sagt Fuest.

Die Stiftung Warentest http://www.stiftung-warentest.de warnt, dass es gegen Betrüger keinen wirksamen Schutz gibt. Zwar sei eBay-Betrug riskant, denn spätestens wenn die Nepper sich das Geld überweisen lassen, sind sie über die Kontodaten identifizierbar. Aber auch hier greifen Betrüger zu Tricks, etwa indem sie von Käufern verlangen, das Geld mit Transfersystemen wie Western Union zu schicken. "Hier kann der Empfänger seine Identität leichter verschleiern", betont die Stiftung Warentest auf Nachfrage von pressetext. Ein noch gewiefterer Trick sei die Abwicklung über fiktive Treuhanddienste. "Solche Dienste sind vernünftig, wenn sie echt sind", warnt die Stiftung Warentest. Im Zweifel sollten Käufer auf den Treuhanddienst iloxx bestehen, denn dieser arbeitet direkt mit eBay zusammen.

(Quelle: pte



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