One-Verkauf - "Österreich als Testmarkt attraktiv"

Eon-Mobilfunktochter hat Basis mit Neukundengewinnung gelegt

Der seit Jahren erwartete Verkauf des drittgrößten österreichischen Mobilfunkanbieters One - Tochter des deutschen Energieriesen Eon - rückt nun offenbar näher. Laut österreichischen Medienberichten ist die zweite Phase des Verkaufsprozesses, die due dilligence (Unternehmensprüfung) eingeleitet worden. Eon soll bereits vorläufige Angebote erhalten haben. Auf den potenziellen Käufer - Interesse wird etwa KPN und der France Telecom nachgesagt - wartet aber ein schwieriger Markt, der als einer der am stärksten umkämpften Märkte Europas gilt. "Österreich ist als kleines Land allerdings als Testmarkt attraktiv, auf dem Betreiber bestimmte Produkte und Services ausprobieren könnten", so RCB-Analystin Claudia Vince-Bsteh gegenüber pressetext.

Darüber hinaus habe One in den vergangenen Monaten durch seine erfolgreiche Gewinnung von Neukunden eine gesunde Basis für die kommenden Jahre gelegt. "One hat an Profil gewonnen, allerdings auf Kosten der Margen", meint Vince-Bsteh. Die Frage sei nun, ob und wie die Kunden gehalten werden und die Margen wieder gesteigert werden können. Außerdem müssten potenzielle Käufer abwägen, inwieweit One in ihr Portfolio passe und ob Synergien etwa mit Netzen in angrenzenden Märkten möglich sind. "Es ist aber schwer, auf dem österreichischen Mobilfunkmarkt Geld zu verdienen", betont die Analystin.

One wollte sich zu den Medienberichten über einen näher gerückten Verkauf gegenüber pressetext nicht äußern. Bei Eon war für eine Stellungnahme bis zum Redaktionsschluss dieser Meldung (13.30 Uhr) niemand zu erreichen. Fest steht aber, dass Eon bereits vor Jahren angekündigt hat, seinen Mehrheitsanteil an One verkaufen zu wollen. Frühere Anläufe zu einem Verkauf waren allerdings nicht zuletzt aufgrund der komplizierten Eigentümerstruktur - neben Eon (50,1 Prozent) halten die Telekomunternehmen Telenor und Orange (jeweils 17,45 Prozent) und TDC (15 Prozent) Anteile an One - gescheitert.

(Quelle: pte