Skype-Boom erfreut eBay

Online-Auktionshaus hebt Jahresprognose an

Internet-Telefonie hat sich für das Auktionshaus eBay bisher zu einem lukrativen Geschäft entwickelt. Das 2005 erworbene Unternehmen Skype http://www.skype.com steigerte seinen Umsatz im ersten Quartal 2007 um 123 Prozent auf 79 Mio. Dollar. 196 Mio. Nutzer sind bereits registriert, dies entspricht einem Plus von 107 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. "Skype entwickelt sich positiv und wächst insbesondere in China rasant", sagt Erste-Bank-Analyst Ronal-Peter Stöferle gegenüber pressetext. Knapp ein Viertel der insgesamt 170 Mio. Skype-User sind in China. "Ob man das vorhandene, enorme Kundenpotenzial in Gewinne ummünzen wird können, bleibt fraglich." Der Umsatz konnte zwar um gesteigert werden, jedoch ausgehend von einer geringen Basis, so der Analyst.

Neben Skype zeigt sich auch die eBay-Tochter PayPal http://www.paypal.com als Wachstumstreiber. Dieses trug mit 439 Mio. Dollar (plus 31 Prozent) in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres bereits deutlich mehr als die Telefonsparte zum Gesamtumsatz bei. "Da dieser Dienst in erster Linie von eBay-Kunden genutzt wird, entwickeln sich eBay- und PayPal-Umsätze meist im Gleichklang", erklärt Stöferle. Weltweit zählt PayPal 143 Mio. Accounts (plus 36 Prozent), die Online-Zahlungen ermöglichen. Im ersten Quartal betrug das Transaktionsvolumen 11,36 Mrd. Dollar.

Insgesamt konnte eBay seinen Umsatz in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres um 27 Prozent auf 1,77 Mrd. Dollar steigern. Der Nettogewinn kletterte um 52 Prozent auf 377 Mio. Dollar oder 0,27 Dollar je Aktie. Das Kerngeschäft rund um Online-Auktionen bringt weiterhin den größten Umsatzanteil. Insgesamt 1,25 Mrd. Dollar (plus 23 Prozent) wurden hier im ersten Quartal umgesetzt, 233 Mio. registrierte User nutzen den virtuellen Marktplatz. Der Umsatz hätte sowohl durch die erwartete Stärke des Kerngeschäfts als auch durch das Wachstum der neu erschlossenen Geschäftsfelder zugelegt, sagt eBay-Vorstandschefin Meg Withman. Damit verfolge man erfolgreich seine Strategie, ein gut ausgearbeitetes Geschäftsportfolio aufzubauen. Das in den vergangenen Monaten verlangsamte Wachstum im Auktionsgeschäft will man durch Marketingkampagnen und verbesserten Sicherheitsvorkehrungen erneut antreiben.

Im zweiten Quartal will eBay 1,75 bis 1,8 Mrd. Dollar umsetzen. Der Gewinn pro Aktie soll zwischen 0,31 und 0,33 Dollar liegen. Zuversichtlich zeigte sich das Unternehmen in Bezug auf das Gesamtjahr 2007. Die Umsatzprognose wurde auf 7,2 bis 7,45 Mrd. Dollar angehoben. Analysten gingen bisher von rund 7,28 Mrd. Dollar aus. Der Gewinn je Aktie soll 1,3 bis 1,34 Dollar betragen und liegt damit ebenfalls über den Erwartungen der Analysten (1,29 Dollar). Die Ergebnisse lagen großteils über den Konsensschätzungen, bestätigt auch Stöferle. "Der Umsatz lag über den Erwartungen und der Ausblick für das Gesamtjahr wurde angehoben, die Geschäftsentwicklung ist also wirklich erfreulich", so der Analyst. Mit der Bekanntgabe der Quartalsbilanz bestätigte das Unternehmen auch den Zeitplan für sein Aktienrückkaufprogramm. Bis Januar 2009 sollen eigene Aktien im Wert von zwei Mrd. Dollar erworben werden, im ersten Quartal kaufte das Unternehmen bereits zehn Mio. Aktien um insgesamt 333 Mio. Dollar.

(Quelle: pte