Google im Deal-Fieber
Google wird ab Juni für 675 Radiostationen des Rundfunkkonzerns Clear Channel http://www.clearchannel.com Werbung über sein webbasiertes System vermarkten. Der Google-Clear-Channel-Deal soll heute, Montag, angekündigt werden. Die Versuche Googles, als Werbebroker für Offline-Medien Fuß zu fassen, waren vor allem beim Radio bislang von wenig Erfolg gekrönt. Clear Channel hofft mit dem Deal seine Umsätze zu steigern. "Wir zielen darauf ab, zusätzliche Werber anzuziehen", so John Hogan, Vorstandsvorsitzender von Clear Channel Communications, im Wall Street Journal.
Bei dem mehrjährigen Vertrag darf Google knapp fünf Prozent des gesamten Werbevolumens von Clear Channel vermarkten. Die Vermarktung betrifft nur 30-Sekunden-Spots, was pro Woche einige Zehntausende bedeuten würde. Den Großteil der Einnahmen aus dem Verkauf der Werbung behält aber Clear Channel, der größte Radioeigentümer in den USA, ein. Die größte Herausforderung werde die Vermeidung von Überschneidungen mit dem 5.200 Mann starken Werbeverkaufsteam von Clear Channel sein. Sobald Werber merken, dass sie über Googles System bessere Geschäfte abschließen können, hätte das auch fatale Auswirkungen auf Clear Channels Anzeigenpreisliste.
Indes sorgte Googles Übernahme des Online-Werbebrokers DoubleClick am Wochenende für einen Aufschrei bei den mit leeren Händen ausgegangenen Mitbietern. Angeführt von Microsoft, einem Konzern, der sich selbst oft genug mit kartellrechtlichen Vorwürfen konfrontiert sah, warnten einige Unternehmen, dass der DoubleClick-Kauf die beiden größten Anbieter von Internet-Werbung zusammenführen und den Wettbewerb in diesem Bereich erheblich einschränken würde. Jim Cicconi, AT&T-Manager, forderte die genaue Überprüfung des Deals durch die Kartellbehörden.
Google-Chef Eric E. Schmidt zeigt sich gelassen. "Wir haben uns die Sache genau angesehen und sind zu dem Schluss gekommen, dass die Behauptungen nicht wahr sind", so Schmidt in einem Interview. Google hatte im Bieterkampf um das begehrte Unternehmen am vergangenen Freitag die Konkurrenz mit einem Kaufpreis von 3,1 Mrd. Dollar ausgestochen.
(Quelle: pte
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