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Freitag, 13. April 2007

"Vista überschätzt" - Speicherchip-Preise im Keller

Branchenprimus Samsung lässt mit Gewinneinbruch aufhorchen

Schleppende Nachfrage und anhaltender Preisverfall im Speicherchip-Bereich haben dem südkoreanischen Elektronikriesen Samsung im abgelaufenen ersten Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang beschert. Das normalerweise hochprofitable Chipsegment verbuchte einen Einbruch der operativen Marge auf zwölf Prozent. Während bei den Flash-Speichern der Preisverfall von 50 Prozent auf das Ergebnis drückt, blieb im DRAM-Bereich die Nachfrage hinter den Erwartungen zurück. "Nicht nur Samsung, sondern die gesamte Chipindustrie hat den Einfluss durch das neue Microsoft-Betriebssystem Windows Vista überschätzt", urteilt Commerzbank-Analyst Dennis Etzel im Gespräch mit pressetext.

Dabei hat dem Experten zufolge auch in der Vergangenheit die Einführung eines neuen Betriebssystems nicht für eine Steigerung der DRAM-Preise gesorgt. "Die Speicherchip-Preise sind in den vergangenen Monaten - ganz den saisonalen Gegebenheiten entsprechend - unter Druck geraten", erklärt Etzel. Der Preisverfall soll sich auch im laufenden zweiten Quartal fortsetzen. Mit einer Stabilisierung oder gar einer leichten Steigerung der Preise rechnet Etzel erst für die zweite Jahreshälfte. Dann sollen die sogenannte "Back-To-School"-Saison in den USA sowie das beginnende Weihnachtsgeschäft für Auftrieb sorgen.

Auch Samsung rechnet für das zweite Halbjahr mit einer Preisstabilisierung. Dann sollen im NAND-Bereich Engpässe bei der Lieferung bei gleichzeitig steigender Nachfrage für Aufwind sorgen. Im DRAM-Sektor könnte die steigende Speichernachfrage für PCs die Preise anheizen. Positive Effekte durch Vista lassen dagegen noch auf sich warten. "Eine großflächige Adaptierung von Vista durch die Unternehmen erwarte ich erst für die zweite Jahreshälfte 2008", so Etzel gegenüber pressetext.

Die schwache Performance im Chipgeschäft hat dafür gesorgt, dass der Quartalsgewinn bei Samsung um 15 Prozent auf 1,6 Bio. Won (1,28 Mrd. Euro) gesunken ist. Das operative Ergebnis brach sogar um 27 Prozent auf 1,18 Bio. Won ein. Beim Umsatz verbuchte der Konzern aber gegenüber dem Vorjahresquartal ein Plus von drei Prozent auf 14,39 Bio. Won. Mit einem satten Gewinnplus konnte Samsung dagegen im Telekommunikationsbereich glänzen. Nachdem im ersten Quartal 34,8 Mio. Handys verkauft wurden, peilt Samsung für das Gesamtjahr einen Absatz von 133 Mio. Geräten an.

(Quelle: pte



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