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Freitag, 23. März 2007

Kostenfaktor: Linux erobert Smartphones

Symbian reagiert mit Preissenkungen für Lizenznehmer

Immer mehr Smartphone-Hersteller setzen auf Linux. Diese Entwicklung wird vor allem Marktführer Symbian treffen, prophezeit das Marktforschungsinstitut ABI Research http://www.abiresearch.com in einem aktuellen Bericht zum weltweiten Smartphone-Markt. Den derzeitigen Marktanteil von knapp 73 Prozent auf allen ausgelieferten Smartphones werde Symbian nicht halten können. Für 2012 rechnen die Analysten gar mit einem Einbruch des Marktanteils auf 46 Prozent. Verantwortlich für den vorhergesagten Siegeszug sind ABI Research zufolge nicht nur Kostengründe sondern auch die flexiblere Entwicklung von Software-Neuerungen durch die Gerätehersteller und deren Partner.

"Bei der verstärkten Implementierung von Linux in Smartphones geht es nicht allein um den Kostenfaktor", erklärt Stuart Carlaw, Research Director bei Abi Research, im Gespräch mit pressetext. "Durch die offenen Source Codes können die Hersteller, aber auch Netzbetreiber die softwareseitige Entwicklung selbstständig vorantreiben und sind nicht auf die Roadmaps von Betriebssystem-Entwicklern wie Symbian oder Windows Mobile angewiesen", meint Carlaw. Für kleinere Hersteller würden angesichts des enormen Preisdrucks auf dem Markt zweifelsohne aber auch die anfallenden Lizenzgebühren bzw. die höheren Gesamtinvestitionskosten bei einer Symbian- oder Windows-Mobile-Implementierung eine Rolle spielen.

Als Beweis für den gestiegenen Preisdruck durch den Markteintritt von Linux wertet ABI Research auch die kürzlich gefällte Entscheidung der Symbian-Entwickler, die Lizenzgebühren herunterzusetzen. Während der derzeitige Erfolg von Linux sich unter anderem in den erfolgreichen chinesischen Smartphone-Auftritten von Motorola widerspiegelt, hält Smartphone-Marktführer Nokia weiterhin an seiner engen Bindung mit Symbian fest. "Daran wird sich auch in naher Zukunft wohl wenig ändern", meint Carlaw, der die Finnen durch die traditionsreiche Zusammenarbeit im Vorteil sieht. "Im Gegensatz zu anderen Herstellern sind sie viel stärker in die Betriebssystem-Entwicklung integriert und haben besseren Zugang zu Schnittstellen und Source Codes", so Carlaw.

Den neuesten Zahlen zufolge konnte Nokia im Jahr 2006 seine Marktführerschaft im Bereich Smartphones mit 56,4 Prozent Marktanteil und 40 Mio. verkauften Geräten klar behaupten. Im Jahr davor konnte der finnische Hersteller gerade einmal 28,5 Mio. Geräte absetzen. Auf Rang zwei folgt den Marktanalysten zufolge Motorola mit rund acht Prozent Marktanteil. Neben Symbian wird laut ABI Research aber auch das Windows-Mobile-Betriebssystem an der Linux-Stärke zu knabbern haben und bis 2012 auf den dritten Platz zurückrutschen. "Schon jetzt werden mehr Linux- als Windows-Mobile-basierte Smartphones ausgeliefert", meint Carlaw gegenüber pressetext.

(Quelle: pte



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