Neue Waffe im Kampf gegen Online-Piraterie
Im Kampf gegen die illegale Verwendung urheberrechtlich geschützter Inhalte auf Websites hat das US-Unternehmen Audible Magic http://www.audiblemagic.com eine neue Software entwickelt, die vergangene Woche in San Francisco vorgestellt wurde. Die neue Technologie kann etwa von Videosharing-Seiten verwendet werden, um urheberrechtlich geschütztes Musik- und Videomaterial, das ohne Lizenz gepostet wurde, zu identifizieren. "Die Software kann den Film- und TV-Studios helfen, ihre Werke umfassend zu schützen", sagt Vance Ikezoye, Vorstandschef von Audible Magic, in der New York Times. Die Unterhaltungsindustrie verlangt vehement von Internetunternehmen wie Myspace oder Youtube den Einsatz solcher Technologien.
Während News Corps.' Myspace bereits zugesagt hat, Audible Magics Software einzusetzen, lässt sich Youtube, das zum Google-Konzern gehört, mit der Umsetzung seiner Versprechen an die Unterhaltungskonzerne Zeit. So haben die beiden Youtube-Gründer zwar öffentlich bekannt gegeben bis Ende 2006 Filtertechnologien einzusetzen, was bislang allerdings nicht geschah. Zusätzlich hat Youtube verlautbart, Filtertechnologien nur dann einzusetzen, wenn die Medienindustrie die Lizenzvereinbarungen mit Youtube ausweitet. Damit zog sich Konzernmutter Google den Ärger von Viacom und NBC zu. Youtube argumentiert, dass die Fahndung nach urheberrechtlich geschütztem Material komplex und nicht mittels einer einzelnen automatisierten Methode möglich sei.
Das System von Audible Magic arbeitet mit enormen Datenbanken, in denen kopiergeschützte Musiktitel, TV-Shows und Serien verzeichnet sind. Sobald auf einer Website neues Material hochgeladen wird, überprüft die Software, ob es sich um geschützte Inhalte mit oder ohne Lizenz handelt. Geprüft wird das Material anhand seines digitalen Fingerabdrucks. Allerdings sei die Software noch nicht ganz reif, wie Bill Rosenblatt, Präsident von Giantsteps Media Technology http://www.giantstepsmts.com , meint. "Videos sind sehr viel komplexer für eine Analyse und man braucht mehr Informationen für den digitalen Fingerabdruck", so Rosenblatt. Ein weiteres Hindernis sei die riesige Menge an Inhalten, die täglich neu hinzukommen, und eine Herausforderung an die Datenbanken darstellen.
Auch die deutsche Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) http://www.gvu.de setze bei der Fahndung nach illegal geposteten Videomaterial Software-Technologien ein, so Ronald Schäfer, zweiter Geschäftsführer der GVU, gegenüber pressetext. "Wir sind zufrieden mit den Ergebnissen und arbeiten mit weiteren Partnern an der Verbesserung der Methodik", so Schäfer weiter, der pressetext aber nicht verraten wollte, welche Software bei den Fahndungen zum Einsatz kommt.
(Quelle: pte
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