Überweisung via Handy in den Startlöchern

Pilotprojekt gestartet - Wenig Nachfrage in Deutschland

Der Mobilfunk-Branchenverband GSM Association (GSMA) http://www.gsmworld.com hat in Zusammenarbeit mit dem Kreditkartenanbieter MasterCard ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, mit dem die Verbreitung von Geldtransfers via Handy angekurbelt werden soll. Im Visier haben die Initiatoren dabei die mehr als 200 Mio. Migranten rund um den Globus, die ihre Verwandten in der Heimat - die meist nicht über einen Bankzugang verfügen - mit finanziellen Mitteln unterstützen. Mithilfe des Programms soll die Zahl der Empfänger internationaler Überweisungen auf 1,5 Mrd. Menschen mehr als verdoppelt, das Marktvolumen bis 2012 auf eine Bio. Dollar sogar vervierfacht werden, so der GSMA. Das Pilotprojekt wurde heute, Montag, im Rahmen des Branchentreffs 3GSM http://3gsmworldcongress.com in Barcelona vorgestellt.

"Die Erschaffung einer weltweiten Drehscheibe wird den Mobilfunknetzen, die bereits 80 Prozent der Erdbevölkerung abdecken, ein praktisches Angebot für Migranten ermöglichen, ihr Geld sicher und günstig zu ihren Familien zu senden", meint GSMA-Chef Rob Conway. Ziel sei es, die Transaktionskosten von derzeit 24 Prozent für eine Summe von weniger als 50 Dollar drastisch zu senken, schreibt Cnet. Für sein Pilotprojekt hat sich der GSMA mit Indien und den Philippinen zwei der größten Märkte in diesem Bereich ausgewählt. Indien ist der am schnellsten wachsende Mobilfunkmarkt und der größte Empfänger von Auslandsüberweisungen. Auf dem Subkontinent arbeitet der GSMA mit dem Provider Bharti Airtel zusammen. Auf den Philippinen unterstützt Smart das Programm. Der Mobilfunkanbieter will mehrere Pilotprojekte etwa in Bahrain, Italien und anderen Ländern, in denen viele Filippinos arbeiten, starten.

In Deutschland sind die bereits öfter diskutierten Überweisungen via Handy dagegen offenbar kein Thema. "Der mobile Geldtransfer spielt bei uns keine Rolle. Im Mittelpunkt stehen viel mehr Formen wie das Online-Banking", erklärt Kerstin Altendorf, Sprecherin des Bundesverbands Deutscher Banken http://www.bankenverband.de , gegenüber pressetext. Zwar seien hin und wieder Bestrebungen zu erkennen, den Geldtransfer via Handy zu etablieren, es fehle aber an der Nachfrage, so Altendorf. Laut GSMA beläuft sich das Volumen von Überweisungen rund um den Globus derzeit auf mehr als 230 Mrd. Dollar pro Jahr. Gemeinsam mit der Weltbank und dem britischen Entwicklungsministerium http://www.dfid.gov.uk arbeitet der GSMA derzeit an einer Studie über die regulative Umgebung in 20 Ländern, die als Wegbereiter für mobile Bankendienste dienen soll.

(Quelle: pte