VoIP - Optimale Umstiegsstrategie gibt es nicht
Der Technologiekonzern Siemens hat kürzlich eine neue Reihe von IP-Telefonen gelauncht. Die OpenStage-Produkte sollen die große Vielfalt an Kommunikationsmöglichkeiten in einem Gerät vereinen. Im pressetext-Interview erläutert Josef Jarosch, Leiter des Siemens-Bereiches Enterprise Communications http://www.siemens.at/open , die in OpenStage umgesetzten Features. Zudem erklärt er, warum es kein typisches IP-Umstiegsszenario gibt und weshalb es Skype schwer haben wird, im Unternehmensbereich Fuß zu fassen.
pressetext: Was zeichnet die OpenStage-Linie aus? Jarosch: OpenStage ist unsere neue Endgerätelinie. Sie stellt weltweit die erste offene Kommunikationsplattform dar und bietet einige neue Funktionen. So können Java-Anwendungen, die auf einem Mobiltelefon oder PDA laufen, auf die OpenStage-Plattform portiert werden. Auf dem Display kann ein Newsticker angezeigt werden, über den beispielsweise die aktuellen Aktienkurse laufen. Über WML oder HTML können gehostete Applikationen, wie Arbeitszeiterfassung, Terminkalender oder öffentliche Telefonverzeichnisse direkt von OpenStage aus genutzt werden. Ein großer Benefit bei OpenStage ist meiner Meinung nach die Bluetooth-Schnittstelle. Damit kann der Benutzer sein personalisiertes und selbst hinterlegtes Telefonverzeichnis auf simple Weise auf das Handy laden. Zudem basiert das Gerät auf Voll-SIP-Standard, hier sehen wir auch die Zukunft. Unsere Kunden loben außerdem das Design und die iPod-ähnliche Bedienoberfläche.
pressetext: Gibt es für Kunden eine optimale Strategie zum Umstieg auf IP-Telefonie? Jarosch: Ich komme zwar von der Technikseite, habe mir in den letzten zehn Jahren allerdings abgewöhnt, alles technisch zu sehen. Die Frage nach der Umrüstung von TK-Anlagen betrachte ich nun als Businesscase. Wenn ein Kunde eine kostengünstige Implementierung einer VoIP-Infrastruktur sucht und keine spezifischen Anforderungen hat, dann ergründet man, was er momentan hat, wohin er will und welcher der günstigste Weg dorthin ist. Angenommen wir reden über einen Kunden, der auf Netzwerkseite gerade das gemacht hat, was er unbedingt braucht. In einigen Gebäudeteilen fehlt jedoch eine leistungsfähige Netzwerkstruktur. Hier zeigen die Bussinescase-Durchrechnungen, dass der Kunde in Richtung einer Hybrid-Technologie gehen sollte. Das heißt, dort, wo er nicht in das Netzwerk investieren will, nimmt er herkömmliche Telekommunikation. Dort, wo das Netz leistungsfähig genug ist oder mit geringer Investition verbessert werden kann, empfehlen wir, den ersten Schritt Richtung VoIP-Technologie zu gehen.
pressetext: Was ist die gängigste Variante? Jarosch: Wir sehen an unseren Verkaufszahlen, dass Hybrid-Anlagen, die beide TK-Welten bedienen, die großen Stückzahlbringer sind. Die Ursache liegt im Businesscase. Durch die erhöhten Netzwerkkosten ist es rein finanziell gesehen in vielen Fällen der richtige Weg. Natürlich haben wir auch Kunden, die sofort die gesamte Telekommunikation auf IP umstellen wollen und bereit sind, die Investitionen vorzuziehen, da ihnen der Schritt ohnehin einmal bevorsteht. Wir rechnen allerdings damit, dass sich die Anlagen mit den reinen IP-Geräten langsam entwickeln werden. Allerdings muss man bedenken, dass wir über ein Geschäft reden, das bisher Erneuerungszyklen von sieben bis acht Jahren hatte.
pressetext: Wann ist es Zeit für einen Wechsel? Jarosch: Das ist schwer zu sagen. Laut einer von uns in Auftrag gegebenen Studie sind in Österreich zwischen 40 und 45 Prozent der installierten TK-Anlagen älter als sieben Jahre. Wir haben viele Kunden, die seit sieben bis zehn Jahren mit ihrer Anlage fahren und böse wären, wenn wir sagen würden: Die Anlage warten wir nicht mehr, du musst auf IP umsteigen. Selbst wenn die Anlage abgeschrieben ist, aber noch tadellos funktioniert, dann soll sie auch weiter betrieben werden. Das ist für uns als Unternehmen zwar nicht lustig, aber wir unterstützen unsere Kunden, wenn sie den technologischen Schritt langsam angehen wollen.
pressetext: In den vergangenen Monaten rückten Sicherheitsporbleme wie Spam-Anrufe oder gehackte Voice-Server in den Blickpunkt. Wie sicher ist die IP-Telefonie? Jarosch: Das Thema Security ist natürlich bei jeder Installation ein großes Thema. Wenn es ein Hacker schafft sich am Voice-Server zu schaffen zu machen, dann liegt das am fehlerhaften Absicherungskonzept des Unternehmens. Wenn gewisse Sicherheitsrichtlinien beachtet werden, dann ist das Risiko bei Voice genauso groß wie bei herkömmlichem Datenverkehr. Falls ein zusätzliches Schutzbedürfnis besteht, so kann man zu Telefonen mit End-to-End-Verschlüsselung greifen. Bedenkt man jedoch, dass bei der alten TK-Technologie eine Kneifzange ausreicht, um mitzuhören, so steht die IP-Telefonie definitiv besser dar. Das Thema Security muss natürlich in jedem Netzwerk beachtet werden, ich sehe hier allerdings keinen Bremser für die IP-Telefonie. Im Prinzip muss die Datensicherheit nur auf Voice erweitert werden. Dann ist das Thema abgehakt.
pressetext: Skype hat Unternehmenskunden als neue Zielgruppe entdeckt. Der Einsatz im Business wird von Experten allerdings teilweise noch sehr kritisch gesehen. Wird sich Skype durchsetzen? Jarosch: Skype ist etwas für Leute, die günstig telefonieren wollen. Unser Kerngeschäft hingegen ist die Kommunikationslösung und nicht die Carriergebühr des Providers. Skype stellt einen Dienst zur Verfügung, mit dem die User ihre Providerleistung konsumieren. Ich kann mir allerdings nur schwer vorstellen, dass Skype im mittleren und oberen Unternehmensrange in den nächsten Jahren zu den etablierten Dienstleistern eine wesentliche Konkurrenz darstellen wird.
pressetext: Wie begründen sie diese Annahme? Jarosch: Unternehmen haben das Bedürfnis nach einer sicheren Lösung mit einem Lieferanten dahinter, von dem sie wissen, dass diese Konstellation während ihres Investitionszyklus stabil ist. Zudem wollen sie einen kompetenten Ansprechpartner vor Ort haben, den sie anrufen können, sobald es irgendein Problem gibt. Unternehmen, die Skype einsetzen, müssen hier Abstriche machen. Wenn mein Sohn mit einem Freund in den USA telefonieren will, dann kaufe ich auch keine komplette TK-Anlage, sondern versuche, günstig über das Web zu telefonieren. Das reicht. Ich glaube, dass es diese Art von Anbieter im professionellen Bereich - beginnend beim Mittelstand - sehr schwer haben wird, Fuß zu fassen.
pressetext: Vielen Dank für das Gespräch.
(Quelle: pte
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