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Montag, 5. Februar 2007

Weblegende Netscape meldet sich mit neuem Browser zurück

Anwenderfokussiertes Nachrichtenportal soll Marke retten

Die Weblegende Netscape meldet sich mit einer neuen Browserversion zurück. Dem offiziellen Netscape Blog http://blog.netscape.com zufolge laufen die Entwicklungen an Version 9 bereits auf Hochtouren. Wie die Entwickler bekannt gegeben haben wird es sich dabei erneut um eine Stand-alone-Lösung ohne Mail- und Webgestaltungsprogramm handeln. Im Gegensatz zu Version 8, die nur für Windows entwickelt wurde, wird die neue Version 9 auch auf der Mac- und Linuxplattform laufen. Erste Einblicke lassen darauf schließen, dass man sich beim Funktionsumfang wieder stärker an Mozillas Firefox orientieren wird.

Mozilla war 1998 vom einstigen Browser-Marktführer Netscape gegründet worden, nachdem Microsoft den damaligen Browserkrieg durch aggressive Marktpolitik zu gewinnen drohte. Auch die Übernahme durch AOL konnte den Negativtrend nicht bremsen. Vielmehr zog AOL im Jahr 2003 die verbleibenden Browserentwickler vom eigenen Browser und dem Mozilla-Projekt ab und vertraute die Entwicklung der Version 8 einem externen Unternehmen an. Mit der Beauftragung eines eigenen Entwicklerteams für den Nachfolger, Version 9, wurde die Strategie nun aber erneut geändert. Zudem wurde im vergangenen Jahr unter der netscape.com-Domain http://www.netscape.com ein Nachrichtenportal ins Leben gerufen, dass von Anwender-generierten Inhalten gespeist wird.

Diese Schiene will man offenbar auch mit dem neuen Browser-Programm unterstützen, indem von Firefox bekannte Funktionen wie Live-Bookmarks und RSS-Feeds prominent ins Rampenlicht gerückt werden sollen. Dem Entwicklerblog zufolge soll der Browser nicht mit AOL-Inhalten versehen werden und auch nicht als primärer Browser des AOL-Portals dienen. Inwiefern Netscape 9 auf der Firefox-Architektur aufbauen wird, ist derzeit noch unklar. Auch Mozilla-Europe-Präsident Tristan Nitot zeigte sich im Gespräch mit pressetext überrascht. "Ich wusste gar nicht, dass eine neue Version entwickelt wird", so Nitot, der auf die nunmehr getrennt operierenden Entwicklergemeinden verwies.

Im Mozilla-Portal MozillaZine http://www.mozillazine.org geht man aufgrund veröffentlichter Screenshots davon aus, dass der Browser wiederum auf Firefox basiert. Dies war zwar bereits bei Version 8 so, bei der Rendering Engine vertrauten die Entwickler allerdings zusätzlich auf Technologie des Internet Explorers von Microsoft. Nitot zufolge steht es Entwicklern frei, den Open-Source-Code für eigene Zwecke zu verwenden. Wird Mozilla-Code verändert, muss dies allerdings offengelegt und wiederum Dritten zur Verfügung gestellt werden.

(Quelle: pte



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