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Mittwoch, 31. Januar 2007

Feuertaufe für Web 2.0

Ab 2008 droht gnadenlose Auslese unter den Startups

Den hoffnungsvoll gestarteten Web 2.0-Unternehmen steht in den kommenden Monaten eine harte Bewährungsprobe bevor. Dann soll sich erweisen, ob das Geschäftsmodell hunderter Startups, die sich in Marktsegmenten wie Videotausch oder social networking versuchen, ausreicht, um langfristig bestehen zu können. Der Erfolg von MySpace oder YouTube sei jedenfalls eher die Ausnahme, wie die BusinessWeek betont. Zudem seien Grundkosten wie Gehälter, Marketing oder Mieten im Steigen begriffen, was die Lage für die jungen Unternehmen, die großteils mit sehr knappen Mitteln gestartet seien, noch erschwere.

Das Einrichten eines Webservices koste oft nur einige Hunderttausend Dollar. Um ein Unternehmen dann in die Gewinnzone zu steuern, seien dagegen zwischen 15 und 25 Mio. Dollar nötig, warnt Brad Field, Manager bei Mobius Venture Capital. Das meiste Geld verschlängen Vertrieb, Technik und die Infrastruktur, so der Experte. Allerdings ist das Klima für Investitionen in Web 2.0-Unternehmen derzeit äußerst freundlich. Insgesamt flossen im vergangenen Jahr 943 Mio. Dollar in den Internetbereich und damit doppelt soviel wie noch im Jahr zuvor.

Den Unternehmen, deren Geschäftsmodelle die Alltagsprobe nicht bestehen und die den Anschluss verlieren, sagen Marktbeobachter ab 2008 einen harten Konkurrenzkampf voraus. "Wir sind nur noch ein, zwei Jahre davon entfernt, dass größere Marktsegmente wie social networking, Videodownload oder die vertikale Suche eine gnadenlose Auslese erleben", zitiert die BusinessWeek Todd Dagres, General Partner bei der Venture-Capital-Firma Spark Capital. Der Prozess des Aussortierens habe jedoch bereits begonnen.

"Die nächsten 18 Monate werden zeigen, welche Angebote und Geschäftsmodelle sich längerfristig durchsetzen können", meint auch Screen-Digest-Analyst Arash Amel, der den Online-Videomarkt mit anwendergenerierten Inhalten unter die Lupe genommen hat. Während diese im Jahr 2010 bereits 55 Prozent des Gesamtmarktes ausmachen sollen, werden sie gerade 15 Prozent der Gesamterträge einspielen. Noch habe niemand einen Weg gefunden, wie man mit dem populären Webdiensten, die eine enorme Anhängerschaft hinter sich versammeln, echtes Geld machen kann, so Amel gegenüber pressetext.

(Quelle: pte



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