eBay verbietet virtuelle Güter
eBay verbietet auf seinen Seiten Auktionen mit virtuellen Gegenständen. Dies betrifft den Verkauf von Figuren, Währungen, Waffen und Wertgegenständen aus Online-Games wie etwa World of Warcraft http://www.wow-europe.com/de oder City of Heroes http://de.cityofheroes.com , berichtet der Branchendienst Cnet. Ausgenommen von dem Verbot sind aber virtuelle Dinge aus der Parallelwelt Second Life. Ebay, das derzeit noch der größte Marktplatz für virtuelle Gegenstände ist, wolle, dass Verkäufer und Käufer wiederkommen und gute Erfahrungen auf der Website machen, so die Begründung des Online-Auktionärs. Der Handel mit virtuellen Gegenständen würde sich dann wohl vor allem auf die Website Internet Gaming Entertainment http://www.ige.com verlagern. Der Markt mit InGame-Gegenständen wird von Experten auf jährlich 250 Mio. bis 880 Mio. Dollar geschätzt.
Dem Verbot könnte eBays Furcht vor rechtlichen Schwierigkeiten zu Grunde liegen. Viele Games-Herausgeber halten in ihren Geschäftsbedingungen fest, dass der so genannte Real-Money-Handel, bei dem virtuelle Gegenstände aus Online-Games gegen echtes Geld ge- und verkauft werden, verboten ist. Eine weitere Ursache könnte das hohe Risiko, das bei Auktionen mit virtuellen Gegenständen besteht, sein. "Hier besteht ein hohes Betrugsrisiko für die Verbraucher, das sogar höher ist als bei Auktionen mit echten Gegenständen, denn deren Versandweg kann zumindest zurückverfolgt werden", schätzt Greg Short, Leiter für Web-Entwicklung bei Sony Online Entertainment, die Gründe für eBays Entscheidung ein.
So einfach sieht Edward Castranova, Professor für Telekommunikation an der Indiana University http://www.indiana.edu/~telecom , eBays Entscheidung nicht. Für ihn signalisiert eBay mit diesem Schritt das Bedürfnis, der möglichen Konfrontation mit Games-Herausgebern und staatlichen Aufsichtsbehörden aus dem Weg zu gehen. Ein weiteres Zeichen, das eBay damit setzt, sei, dass dieser Markt, in dem Millionen von Dollar umgesetzt werden, als hochriskant eingeschätzt werde.
Allerdings bleibt dann die Frage offen, warum virtuelle Güter aus Second Life nicht von eBays Seiten verbannt werden. "Wir denken, dass es eine offene Frage bleibt, ob Second Life ein Spiel ist", sagte Hani Druzy, Sprecher von eBay. Für Dimitri Williams, Assistenzprofessor am Institut für Sprachkommunikation der University of Illinois http://www.spcomm.uiuc.edu , ist dieses Argument stimmig, denn in Second Life sei die Wirtschaftswelt außerhalb Second Lifes Teil dieser virtuellen Welt, wohingegen Online-Games eigenen Regeln folgen, die außerhalb des Spiels nicht mehr gelten, begründet er seine Ansicht.
(Quelle: pte
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