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Donnerstag, 11. Januar 2007

Indiens Mobilfunkmarkt mausert sich zur Goldgrube

Geringer Kundenumsatz und schwache Infrastruktur als Euphoriebremsen

In rasantem Tempo entwickelt sich der indische Mobilfunkmarkt zu einer wahren Goldgrube. Monat für Monat legen sich rund sechs Mio. neue User ein Handy zu. Dennoch ist die Penetrationsrate auf dem Subkontinent mit 15 Prozent noch sehr gering und verheißt ein riesiges Wachstumspotenzial. Kein Wunder also, dass sich derzeit ein wahrer Bieterkampf um den viertgrößten indischen Provider Hutchison Essar entspinnt. Analysten zufolge könnte sich der Deal auf bis zu 20 Mrd. Dollar belaufen, wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet. An einer Übernahme interessiert ist etwa der britische Mobilfunkriese Vodafone. Konzernchef Arun Sarin, der zurzeit in Indien um Zustimmung für den Milliardencoup wirbt, will in den kommenden Wochen ein formelles Angebot für Hutchison Essar vorlegen.

Großes Potenzial verspricht auch der indische Markt für SMS oder Klingeltöne. Laut einem aktuellen Bericht der Internet- und Mobilfunk-Vereinigung Indiens (IAMAI) soll der Umsatz mit solchen Mehrwertdiensten bis zum Jahresende 2007 auf knapp eine Mrd. Dollar anschwellen und sich damit gegenüber dem jetzigen Stand fast verdoppeln. Allerdings erwartet die Investoren im indischen Mobilfunksektor kein leichtes Spiel. Weil in den Großstädten wie Neu Delhi oder Bombay die Handy-Penetration bereits relativ hoch ist, drängen die indischen Provider nun in die Kleinstädte und ländlichen Gebiete. Hier allerdings sind die Einkommen der Bevölkerung geringer und die Infrastruktur weniger stark entwickelt. Darüber hinaus könnten die unzureichende Stromversorgung sowie die schlechten Straßen die Expansionskosten in die Höhe treiben, warnt das WSJ.

Noch liegt Indien außerdem beim Kundenumsatz weit hinter westlichen Maßstäben zurück. Während die Provider in den USA monatlich etwa 40 Dollar pro Kunde umsetzen, sind es in Indien derzeit lediglich sechs Dollar. Westliche Betreiber wie Vodafone reagieren mit einem Sprung nach Indien auf die stagnierenden Kundenzuwächse und Umsätze auf Märkten wie Europa und den USA. Im Oktober 2005 hatte sich Vodafone bereits mit zehn Prozent bei Branchenprimus Bharti eingekauft und dafür umgerechnet knapp 1,2 Mrd. Euro auf den Tisch gelegt. Falls der Konzern bei Hutchison Essar erfolgreich sein sollte, müsste er diesen Anteil allerdings verkaufen. Die strikten Eigentumsbestimmungen für ausländische Unternehmen in Indien erlauben Vodafone ohnehin nur die Kontrolle über 74 Prozent der Anteile von Hutchison Essar.

(Quelle: pte



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