BenQ Mobile: Gläubiger nehmen Interessenten unter die Lupe
Nach dem Auftauchen eines zweiten Interessenten für den insolventen Handy-Hersteller BenQ Mobile steigt doch noch die Hoffnung auf Rettung des angeschlagenen Unternehmens. "Ausgeschlossen ist das nicht", betont eine Sprecherin des Insolvenzverwalters Martin Prager gegenüber pressetext. Neben den beiden bereits bekannten potenziellen Investoren, einer Gruppe um den SF-Capital-Partners-Manager Hansjoerg Beha sowie dem US-Konzern Sentex Sensing Technologies, gebe es weitere Interessenten, so die Sprecherin. Heute, Dienstag, will sich der Gläubigerausschuss ein Bild von den Vorschlägen möglicher Investoren machen.
Entscheidend für die Annahme eines Angebots durch den Insolvenzverwalter ist, dass es einen Kaufpreis gibt, der nicht unter dem Zerschlagungspreis des Unternehmens liegt. Darüber hinaus muss der Investor in der Lage sein, Anlaufverluste zu finanzieren. Einen festen Zeitplan für eine Rettung gibt es aber nicht. Der Zeitpunkt einer möglichen Übernahme liege in der Hand der potenziellen Investoren, so die Sprecherin der Pluta Rechtsanwalts GmbH gegenüber pressetext. Derzeit befindet sich die BenQ-Mobile-Produktion im Auslaufen. Eine möglichst schnelle Entscheidung würde sich also positiv auszahlen.
In den vergangenen Tagen sind bereits zwei interessierte Investoren an die Öffentlichkeit getreten. Die Investorengruppe um Beha hat mit ihren Bedingungen für Wirbel gesorgt. Das Konsortium fordert staatliche Beihilfen und will zwar 800 Mitarbeiter beschäftigen, ohne allerdings die Kosten dafür zu tragen. Der zweite Interessent Sentex hat laut der Tageszeitung Die Welt angekündigt, bis zu 1.700 Arbeitsplätze sichern zu wollen. Ein konkretes Angebot soll in Kürze vorgelegt werden.
Noch vor wenigen Tagen standen die Zeichen für eine Rettung von BenQ Mobile noch deutlich schlechter. Bis zum Stichtag, dem 31. Dezember 2006, hatte kein Interessent ein Angebot für den Kauf der früheren Siemens-Mobilfunksparte abgegeben. "Ohne einen Investor ist dieses Unternehmen nicht weiterzuführen, denn es ist unter Vollkosten nicht profitabel", so Insolvenzverwalter Prager in der Vorwoche vor Journalisten.
(Quelle: pte
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