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Freitag, 22. Dezember 2006

Nintendo launcht Opera-Browser für Wii-Konsole

Surfen per Maus und Keyboard hat ausgedient

Das Internetzeitalter auf Nintendos neuer Konsole Wii kann beginnen. Seit heute, Freitag, können Anwender eine kostenlose Vorabversion des mit Spannung erwarteten Opera-Browsers http://www.opera.com herunterladen. Im Zentrum der Steuerung steht wie bei der Konsole selbst der innovative Controller, der sowohl zum Scrollen als auch zur Texteingabe über ein virtuelles Keyboard verwendet wird. Als besonderes Feature hat Opera dem Browser eine Zoom-Funktion spendiert, mit dem sich Teile einer Webseite sowie Bilder fließend vergrößern lassen. Dies ist für das Lesen und Betrachten von Webinhalten insofern von Bedeutung, da der Sitzabstand zum Fernseher zumeist größer ist als zum Computerbildschirm.

Für die norwegischen Browserentwickler stellt die Kooperation mit Nintendo einen der größten Coups in der bisherigen Unternehmensgeschichte dar. "Wir sind natürlich begeistert, dass wir der Welt zeigen können, wozu ein Browser auf einer Spielkonsole fähig ist", meint Opera-Sprecherin Berit Hanson im pressetext-Interview. Die prominente Integration eines leistungsfähigen Browsers sieht man bei Opera als Teil von Nintendos Gesamtstrategie, mit der Wii-Konsole auch außerhalb der Hardcore-Gamerwelt zu punkten und ein unterschiedliches Publikum anzusprechen. "Wir haben sehr viel Arbeit investiert, um das Surferlebnis möglichst intuitiv und leicht bedienbar zu gestalten", so Hanson weiter.

Dem Unternehmen zufolge basiert die Wii-Variante im Kern dem eigenen Desktopbrowser Opera 9 und ist mit einem Flash Plug-in sowie AJAX-Funktionalitäten ausgestattet. Damit lassen sich auch Webseiten mit Video-Inhalten oder Dienste wie Google Maps problemlos über den eigenen TV-Schirm nutzen. Ein großes virtuelles Bildschirmkeyboard, das mit einem Klick ein- und ausgeblendet werden kann, dient zur Texteingabe. Um Anwendern die Eingabe zu erleichtern, hat Opera den Browser mit einer Auto-Complete-Funktion ausgestattet, die ähnlich der Texteingabe auf Handys nach wenigen Buchstaben Vorschläge zum Vervollständigen von Wörtern und URLs anbietet. Ebenfalls vom eigenen Handybrowser stammt die Möglichkeit, eine komplex aufgebaute Homepage in einer einzigen durchgehenden Spalte betrachten zu können.

Durch die aufsehenerregende Kooperation mit Nintendo könnte Opera vor allem in bisher weniger stark erschlossenen Regionen wie den USA und Japan seine Bekanntheitswerte deutlich steigern. Ob Nintendo-Fans, die von dem Konsolenbrowser angetan sind, aber auch auf ihrem Computerdesktop auf Opera umsatteln werden, bleibt zunächst einmal abzuwarten. Neben Operas sehr erfolgreichen Aktivitäten im Smartphone- und Handybereich setzen die Norweger mit ihrem Wii-Auftritt ihre Strategie fort, den eigenen Desktopbrowser für eine Vielzahl von Geräten zu optimieren. Der heute frei geschaltete Wii-Browser soll bis zum endgültigen Launch Ende März 2007 noch mit einer Reihe von Zusatzfunktionen ausgestattet werden. Bis 30. Juni nächsten Jahres stellt Nintendo den Download kostenlos zur Verfügung. Danach werden 500 Wii-Punkte fällig, was ungefähr sieben Euro entspricht. Ein Demonstrationsvideo zum neuen Wii-Browser findet sich hier: http://people.opera.com/forsen/wii/wii_demo_v4.mov .

(Quelle: pte



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