Samsung: Billighandy-Offensive im Kampf um Marktanteile
Mit einer wahren Billighandy-Offensive will Samsung im kommenden Jahr verlorenes Terrain zurück erobern, berichtet das Wall Street Journal (WSJ). Die bisherige Ausrichtung auf hochpreisige Modelle hat den südkoreanischen Konzern jedenfalls Marktanteile gekostet, während die schärfsten Rivalen Nokia und Motorola vor allem dank des Erfolgs in China und Indien satte Zuwächse erzielen konnten. Künftig sollen nun bis zu 15 Prozent der Samsung-Handys weniger als 60 Dollar kosten.
"Unsere Marktanteile werden im kommenden Jahr nicht stagnieren", kündigte Lee Ki Tae, Chef von Samsungs Mobilfunkabteilung, auf der ITU Telecom World 2006 an. "Die Schlacht ist noch nicht beendet. Die Zeit wird die Entscheidung bringen", so Lee angriffslustig. Laut Gartner ist Samsungs Anteil am weltweiten Handymarkt im dritten Quartal von 12,5 Prozent auf 12,2 Prozent gesunken. Nokia verzeichnete hingegen ein deutliches Plus von 32,5 auf 35,1 Prozent. Motorola steigerte seinen Marktanteil von 18,7 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 20,6 Prozent.
Nach Analystenmeinung hat Samsung den Rückgang seiner Marktanteile vor allem dem Fokus auf das Highend-Segment zu verdanken. Nokia und Motorola haben dagegen in China und Indien im Einsteigersegment gepunktet. Motorola etwa war erst im Juni in punkto Billighandys in die Offensive gegangen und hatte fünf speziell auf die Schwellenländer zugeschnittene Handys vorgestellt.
Die verstärkte Hinwendung zum Billigsegment bedeutet für Samsung aber keinen Abschied vom Hochpreis-Fokus. "Zumindest was Österreich und Osteuropa angeht, halten wir an unserer Premium-Strategie fest und fokussieren auf Qualität und Design, auch im Einsteigersegment", betont Karl Pfister, bei Samsung Österreich zuständig für den Bereich Telekommunikation, gegenüber pressetext.
"Wenn wir jetzt unsere durchschnittlichen Verkaufspreise dramatisch senken würden, könnten wir leicht einen Marktanteil von 20 Prozent erreichen. Ich bin aber nicht sicher, ob das der richtige Weg wäre", schränkt auch Lee ein. So setzt Samsung neben dem Billigsegment auf einen verstärkten Verkauf von Musikhandys. Im abgelaufenen dritten Quartal belief sich der durchschnittliche Handypreis bei Samsung laut WSJ auf 175 Dollar, bei Motorola auf 131 und bei Nokia auf 124 Dollar.
(Quelle: pte
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