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Mittwoch, 6. Dezember 2006

MySpace im Kampf gegen Sexualstraftäter

Networking-Site will mit Gesetzeshütern kooperieren

Die Social-Networking-Site MySpace http://www.myspace.com sagt Sexverbrechern den Kampf an. Die News Corp.-Tochterfirma will eine eigene Datenbank mit Namen "Sentinal Safe" aufbauen, in der alle verurteilten Sexualstraftäter der USA verzeichnet sind. Diese soll dann laufend mit der Liste der registrierten MySpace-User verglichen und verdächtige Personen ausfindig gemacht werden. Die Informationen über die Täter bezieht das Unternehmen von der öffentlichen staatlichen Datenbank, in der seit 1996 jeder Sexualverbrecher registriert wird. Sollte sich tatsächlich ein solcher unter den Usern der Netzwerkseite befinden, folgt eine sofortige Löschung des Profils.

"So eine öffentliche Liste wäre in Österreich derzeit gar nicht denkbar, denn auch bei Sexualstraftätern gilt der Grundsatz des Persönlichkeitsrechts", erklärt Hans Zeger, Obmann der Österreichischen Gesellschaft für Datenschutz, im Gespräch mit pressetext. Die Situation in den USA sei mit jener hierzulande nicht zu vergleichen. Die geplante MySpace-Datenbank soll nicht nur den Namen, sondern auch Geburtsdatum, Größe, Gewicht und Wohnadresse verzeichnen. In bestimmten Fällen wolle man zudem nicht nur die Accounts der betreffenden Personen löschen, sondern sich auch mit den Behörden in Verbindung setzen, heißt es aus dem Unternehmen.

"Natürlich werden auch bei uns immer wieder solche Dinge diskutiert. Derzeit ist es aber unzulässig, dass eine Firma ihre Kundenliste mit Strafregistern abgleichen würde", so Zeger gegenüber pressetext. Von einer öffentlich zugänglichen staatlichen Datenbank wie in den USA sei ohnedies abzuraten und diese das eigentliche Problem, noch vor den Bemühungen von MySpace, meint der Datenschützer.

Die Netzwerk-Seite hat dieses Vorhaben wohl nicht ganz unbegründet aus der Taufe gehoben. In der Vergangenheit musste sich MySpace mehrmals gegen die Kritik zur Wehr setzen, Kindern bzw. jungen Usern nicht genug Schutz zu bieten. Für die Zukunft fordert das Unternehmen nun sogar, dass Sexverbrecher gesetzlich dazu verpflichtet werden, all ihre E-Mail-Adressen in einer nationalen Datenbank speichern zu lassen. Ein Täter, der dann versucht sich bei der Seite anzumelden, würde seine Bewährungsauflagen verletzen.

(Quelle: pte



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