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Montag, 27. November 2006

E-Government: Deutschland ist EU-Schlusslicht

BITKOM: "Deutsche Wirtschaft nicht Internet-faul"

In zahlreichen Ländern wurden bereits die mühevollen Behördengänge durch E-Government ersetzt und somit Zeit und Kosten eingespart. Deutschland bleibt hier eine Ausnahme. Im Vergleich der EU-15 Staaten belegt Deutschland bei den Internet-Diensten den 13. Platz. Lediglich Griechenland und Luxemburg schneiden in der Studie noch schlechter ab. Sollte diese Entwicklung anhalten, werden einerseits eine digitale Spaltung zwischen Wirtschaft und öffentlicher Hand sowie Einbußen in der internationalen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands befürchtet, berichtet der Bundesverband Informationstechnologie, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) http://www.bitkom.org .

Die Online-Steuererklärung und die Online-Bestellung des KFZ-Wunschzeichens sind nur zwei von den wenigen Online-Verwaltungsdiensten, die von der deutschen Regierung angeboten werden. Maurice Shahd, Presseprecher für Wirtschaftspolitik und Konjunktur des BITKOM, erklärt im Gespräch mit pressetext, dass dies noch viel zu wenig sei. "Es ist möglich sein KFZ-Kennzeichen über das Internet zu bestellen, aber andere Behördengänge wie etwa die Anmeldung der Wohnung sind aber noch nicht möglich", so Shahd. Schon jetzt gebe es eine digitale Spaltung zwischen der der Wirtschaft und der öffentlichen Verwaltung, warnt der BITKOM.

Denn dem Ergebnis des 'E-Buisness-Baromenter 2006/07' zufolge, welcher im Auftrag des BITKOM erhoben wurde, ist die deutsche Wirtschaft indes gar nicht Internet-faul. Drei Viertel aller Firmen begreifen elektronische Prozesse als Teil des Tagesgeschäfts. 30 Prozent aller über das Internet verkauften Waren und Dienstleistungen in Westeuropa stammten aus Deutschland, wodurch im Vorjahr ein Umsatz von 321 Mrd. Euro erzielt wurde. Der BITKOM erwartet kommendes Jahr in diesem Bereich eine weitern Steigerung auf 400 Mrd. Euro.

Im Bereich der öffentlichen Verwaltung müssten also nach Forderung des BITKOM erhebliche Umstellungen erfolgen und das Internet zur Abwicklung von Verwaltungsgängen genutzt werden. "Portale zur Selbstdarstellung oder Information alleine reichen nicht aus", erklärt Jörg Menno Harms, Vizepräsident des BITKOM.

Dass das mangelnde Angebot mit der fehlenden Nachfrage zu tun hat, verneint Shahd im Gespräch mit pressetext. "Die Behörden müssen als Vorreiter moderne E-Dienste einführen, um den Service für die Bürger zu verbessern", führt Shahd gegenüber pressetext aus. Die Regierung habe hier die Verantwortung, die Bevölkerung auf E-Gouvernment in technischer wie wissensbasierter Hinsicht vorzubereiten. Eine Möglichkeit sieht Shahd darin, eine zeitlang E-Government und die herkömmlichen Verwaltungswege parallel zu betreiben.

(Quelle: pte



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