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Montag, 27. November 2006

Anti-Zensur-Tool: Schlacht um freies Internet geht weiter

Private Proxys öffnen Tore ins World Wide Web

Ein Entwicklerteam der University of Toronto http://www.utoronto.ca hat ein neues Anti-Zensur-Tool entwickelt, das Anwendern betroffener Länder wie China oder dem Iran den uneingeschränkten Zugang zu den Informationen des Internets ermöglichen soll. Die auf den Namen Psiphon getaufte Applikation ist insofern einzigartig, da sie nicht auf dem Computer des Anwenders installiert werden muss, sondern webbasiert über eine Log-in-Funktion aufgerufen werden kann. Als unzensurierte Proxyportale fungieren dabei die Computer von Anwendern unproblematischer Länder, die ihre Geräte als Tore zum World Wide Web zur Verfügung stellen.

"Psiphon ist ein einfacher und sicherer Weg, um Staatsbürgern ihr Menschenrecht auf Information zu gewährleisten", meint Projektinitiator Ronald Deibert, Direktor und Mitgründer der Organisation Citizen Lab http://www.citizenlab.org , die sich seit mehreren Jahren dem Thema annimmt. Das neue Tool, das ab dem ersten Dezember dieses Jahres erhältlich ist, soll auch Anwendern mit bescheidenen Computerkenntnissen den Weg zur uneingeschränkten Information freimachen. Durch die Nicht-Installation einer Software kann das Umgehen der Zensur weitaus schwerer auf dem Computer des betroffenen Users nachgewiesen werden. Herkömmliche Lösungen waren zudem meist nur mit hohem technischen Aufwand und entsprechender Expertise einsetzbar.

Bei der Verbreitung der Applikation inklusive der Log-in-Daten setzt die Organisation auf ein soziales Netzwerk und vertrauenswürdige Kontakte. Die Entwickler hoffen möglichst viele User in unbedenklichen Ländern für ihr Projekt gewinnen zu können. Je höher die Zahl der zur Verfügung stehenden Proxyportalen in diesen Ländern steigt, desto schwieriger wird es für zensurwütige Regierungen, diese im Auge zu behalten und gegebenenfalls zu blockieren. Im Gegensatz zu öffentlich erreichbaren IP-Adressen, die auf Großservern zur Verfügung gestellt werden und leicht mit Gegenmaßnahmen torpediert werden können, fungieren die Psiphon-Computer als unabhängige Access Points, deren IP-Adresse immer nur einem kleinen Kreis von Usern bekannt ist. Weitere Information finden sich unter: http://psiphon.civisec.org/how.html .

(Quelle: pte



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