Samsung: Kein Interesse an BenQ Mobile
Die Zukunft des Handy-Herstellers BenQ Mobile http://www.benqmobile.de bleibt weiter offen. In einem Artikel der Freitagsausgabe kündigte die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) http://www.waz.de Interesse des südkoreanischen Elektronikkonzerns Samsung an dem insolventen Unternehmen an. "Samsung Electronics zieht einen Kauf von BenQ Mobile nicht in Erwägung", heißt es bei Samsung allerdings auf Nachfrage von pressetext. Die WAZ-Meldung sei falsch. Die ehemalige Muttergesellschaft sicherte dem insolventen Handy-Hersteller währenddessen bis zu 180 Mio. Euro zur Finanzierung der Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaften zu.
Die WAZ berief sich in ihrer Meldung auf eigene Informationen und sprach bereits von ersten Kontakten zwischen Samsung und BenQ. Laut WAZ gebe es auch weitere Interessenten an dem Handy-Hersteller, deren Namen jedoch noch geheim seien. Auch Sal. Oppenheim-Analyst Nicolas von Stackelberg widerspricht dem WAZ-Bericht. "Ein Kaufinteresse halte ich für sehr unwahrscheinlich. Möglich wäre vielleicht, dass Samsung einen Teil der Fertigung an die deutschen Standorte auslagern möchte", erläutert er im Gespräch mit pressetext. Dies sei auch im Sinne einer angestrebten zukünftigen Ausrichtung des insolventen Unternehmens. So hatte Insolvenzberater Martin Prager bereits im Oktober angekündigt, BenQ Mobile solle in Zukunft vor allem im Auftrag anderer Hersteller Handys fertigen.
Siemens, IG Metall und Gesamtbetriebsrat konnten sich indes heute, Freitag, auf die Finanzierung der Auffanggesellschaften für die Standorte München und Kampf-Lintfort einigen. Deren Bestehen sei nun für das kommende Jahr gesichert. Dadurch versucht man, die rund 3.000 BenQ Mobile-Mitarbeiter mittels Qualifizierungs-, Weiterbildungs- und Vermittlungsmaßnahmen erneut in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Stackelberg sieht das finanzielle Engagement Siemens als "sehr faires Angebot". Da Siemens rechtlich nicht dazu verpflichtet sei, finanzielle Mittel bereitzustellen, sei es eher eine moralische Verpflichtung, der Siemens nachkomme.
Laut Siemens würden 88 Auszubildende des insolventen Unternehmens übernommen, 80 Mitarbeiter hätten einen Arbeitsplatz im Unternehmen vermittelt oder angeboten bekommen. 420 weitere Mitarbeiter wurden zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Nach Angaben der IG Metall erklärte sich Siemens auch zu zusätzlichen Zahlungen an jene BenQ-Mitarbeiter bereit, die innerhalb eines festgelegten Zeitraumes ausscheiden, um etwa ein neues Arbeitsangebot anzunehmen. Der taiwanesische Mutterkonzern BenQ hatte Ende September für seine deutsche Tochtergesellschaft, die er 2005 von Siemens übernommen hatte, Insolvenz angemeldet.
(Quelle: pte
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