PC-Markt: Acer schielt auf Platz drei
Ende 2000 startete der taiwanesische Computer-Hersteller Acer http://www.acer.com ein umfassendes Restrukturierungsprogamm, dessen Erfolg sich heute zeigt. Nachdem die Produktion von Computern für IBM und andere Kunden zu Konflikten mit der eigenen Marke führte, entschloss man sich vor gut fünf Jahren dazu, sich nur noch auf die Marke Acer zu konzentrieren. Heute hält Acer am weltweiten PC-Markt 5,9 Prozent und stellt damit die Nummer vier unter den Herstellern dar. Analysten halten es jedoch aufgrund überdurchschnittlicher Wachstumsraten für wahrscheinlich, dass der Konzern sich in absehbarer Zeit auf Platz drei vorarbeitet, heißt es in einem aktuellen Bericht des Wall Street Journals. Auch Acer selbst kündigte an, im kommenden Geschäftsjahr die Nummer drei unter den weltweiten Herstellern anzustreben.
Mehrere Faktoren würden für den Aufstieg Acers sprechen. Im Vordergrund stehe die hohe Wachstumsrate, die das Unternehmen gegenüber seinen Mitbewerbern vorweisen kann. Laut den aktuellen Zahlen des Marktforschers Gartner http://www.gartner.com belegte Acer im abgeschlossenen dritten Quartal gemessen an der Wachstumsrate den ersten Platz weltweit. Mit einem Plus von 33,4 Prozent lag das taiwanesische Unternehmen deutlich vor Mitbewerbern wie Toshiba (plus 30,5 Prozent), Hewlett-Packard (plus 15,4 Prozent) oder Dell (3,6 Prozent).
Aufgeteilt nach Regionen lassen sich jedoch deutlich die ertragreichen Absatzregionen des PC-Herstellers erkennen. In den USA steht das Unternehmen im harten Wettbewerb mit dem etablierten Anbietern Hewlett-Packard und Dell. Der Marktanteil liegt hier bei nur 3,3 Prozent. Da sich das Marktwachstum am US-Markt jedoch verlangsame und gleichzeitig eine Verschiebung in Richtung der Wachstumsmärkte Asiens und Europas stattfinde, könne Acer von seiner derzeitigen Markposition trotzdem deutlich profitieren, so Analysten. In immer wichtigeren Absatzmärkten wie China, Indien oder Osteuropa könnten kleinere Anbieter wie Acer und Lenovo punkten. Lenovo, mit einem aktuellen Weltmarktanteil von 7,5 Prozent die Nummer drei unter den PC-Herstellern, stellt demnach in China mit einem Drittel Marktanteil den größten Rivalen für Acer dar.
Gegenüber dem US-Markt etablierte sich Acer bereits in der EMEA-Region. Hier konnte Acer im abgeschlossenen dritten Quartal seine Marktführerschaft als Notebook-Hersteller mit einem Marktanteil von 20,9 Prozent erneut bestätigen. Laut Gartner verzeichnete Acer im EMEA-Raum ein Wachstum von 40,3 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Auch am PC-Gesamtmarkt steigerte Acer in dieser Region seine durchschnittliche Wachstumsrate auf 37,1 Prozent. Während der Marktdurchschnitt bei 12,3 Prozent lag, konnte Acer mit seiner Wachstumsrate erstmals den zweiten Platz erreichen. Auch laut IDC http://www.idc.com lag Acer im dritten Quartal mit einer Wachstumsrate von 35,8 Prozent auf dem zweiten Platz hinter Toshiba (42,1 Prozent). Den größten Marktanteil hielt Acer mit 40,8 Prozent in Tschechien, gefolgt von Russland mit 32,5 Prozent.
Den Erfolg in der EMEA-Region habe Acer nicht zuletzt seinem Firmensitz in Taiwan zu verdanken, heißt es im Wall Street Journals. Der Großteil der Produktion wurde an Vertragspartner in Taiwan ausgelagert, die ihrerseits überwiegend in China produzieren. So könne das Unternehmen seine Preise niedrig halten, was Acer in den Wachstumsmärkten der asiatischen Region zugute kommt. Letztlich sei auch die Fokussierung auf den Notebook-Markt Faktor für den steigenden Erfolg von Acer. Durch stetig fallende Preise würden viele Nutzer ihre Desktop-PCs durch Notebooks ersetzen.
Das Geschäftsjahr 2006 will Acer mit einem gesteigerten Umsatz in Höhe von 12,4 Mrd. Dollar (2005: 9,7 Mrd. Dollar) abschließen, das Betriebsergebnis soll bei rund 334,7 Mio. (2005: 258 Mio. Dollar) liegen. Neben PCs stellt Acer heute auch Navigationsgeräte, Flachbildschirme und PDAs her.
(Quelle: pte
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