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Donnerstag, 16. November 2006

Infineon: "Verunglückter Qimonda-IPO als Glücksfall"

Speicherchip-Erfolg dämmt Konzernverluste ein

Anders als von den Analysten erwartet, hat der deutsche Chipspezialist Infineon http://www.infineon.com wegen hoher Sonderbelastungen auch im Schlussquartal seines abgelaufenen Geschäftsjahres 2005/06 tiefrote Zahlen geschrieben. Für eine Eindämmung der Verluste sorgte ausgerechnet die ausgegliederte Speicherchip-Sparte Qimonda http://www.qimonda.de , an der Infineon noch immer einen Anteil von 86 Prozent hält. "Damit hat sich der verunglückte Qimonda-IPO im Nachhinein doch noch als Glücksfall erwiesen", meint Commerzbank-Analyst Dennis Etzel im Gespräch mit pressetext.

Im August hatte Infineon die bereits im Mai abgespaltene Speicherchip-Tochter Qimonda an die Börse geschickt, dabei jedoch deutlich weniger verdient als ursprünglich erwartet. Vor allem aufgrund des derzeitigen Preishochs auf dem DRAM-Markt überraschte das einstige Sorgenkind Anfang der Woche aber für das vierte Quartal mit einem Rekordumsatz von 1,23 Mrd. Euro und einem deutlichen Gewinnplus auf 156 Mio. Euro.

Infineon hingegen musste für das vierte Quartal erneut Verluste melden. Obwohl der Umsatz ohne Qimonda um sechs Prozent auf 1,06 Mrd. Euro kletterte, stieg der Verlust im Vergleich zum Vorquartal von 23 auf 36 Mio. Euro an. Für die roten Zahlen macht Infineon vor allem die Belastungen durch den Qimonda-Börsengang sowie die Auswirkungen der BenQ Mobile-Insolvenz verantwortlich. Nach Analystenmeinung sind zudem die Restrukturierungskosten für die Kommunikationssparte deutlich höher ausgefallen als erwartet.

Die Ausgliederung des Speicherchip-Bereichs sieht Analyst Etzel aber trotz der derzeitigen guten Zahlen nicht als Fehler, "auch wenn es kurzfristig so aussieht". Vielmehr sei das DRAM-Geschäft derart volatil und kapitalintensiv, dass ein Ausstieg die richtige Option gewesen sei, wie Etzel betont. "In den kommenden zwei Monaten wird Qimonda noch von den hohen DRAM-Preisen profitieren", meint der Analyst. Schon im ersten Halbjahr 2007 könnten die Preise aber purzeln. "Infineon tut deshalb gut daran, seinen Anteil an Qimonda wie geplant auf unter 50 Prozent zu reduzieren", so Etzel gegenüber pressetext.

Für die kommenden Monate sieht der Analyst Infineon trotz weiterer Belastungen durch die BenQ-Mobile-Pleite gut aufgestellt. "Das Automotive-Geschäft ist auf hohem Niveau und auch das Sorgenkind Kommunikation ist auf einem guten Weg", meint Etzel. Allerdings müsse der Verlust des Großkunden BenQ kompensiert werden. Infineon selbst rechnet für das laufende erste Quartal 2006/07 gegenüber dem Vorquartal mit einem Rückgang bei Umsatz und EBIT.

(Quelle: pte



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