VoIP-Nutzung: Unternehmen werfen Geld zum Fenster raus

Potenzial des Megamarktes kann noch nicht eingeschätzt werden

Internet-Telefonie ist vor allem bei Privatpersonen besonders beliebt. Dies geht aus einer Studie der Forschungsgemeinschaft Wahlen Online (FGW online) http://www.forschungsgruppe.de und des E-Business-Watch http://www.ebusiness-watch.org hervor. Derzeit nutzen elf Prozent der Deutschen und lediglich neun Prozent der Unternehmen 'Voice over IP' (VoIP), obwohl die Unternehmen mit Internet-Telefonie bis zu 30 Prozent Kosten sparen könnten, wie der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) http://www.bitkom.org kommentiert.

"Wie bei allen neuen Technologien, entwickelt sich die Internet-Telefonie nur langsam. Bei Unternehmen spielt VoIP lediglich in der internen Kommunikation eine Rolle - extern werden auch in Zukunft bestehende Kommunikationswege verwendet werden. In der internen Kommunikation besteht aber noch viel Raum für eine positive Entwicklung", erklärt Stephan Kahl, Pressesprecher Public Sector und neue Märkte von BITKOM, im Gespräch mit pressetext. Besonders beliebt ist die neue Telefon-Technologie bei Telekom-Anbietern. Hier verwendet schon jedes dritte Unternehmen VoIP. Weiters wird VoIP verstärkt von Herstellern von informations- und kommunikationstechnischen Geräten (19 Prozent) und von Unterhaltungselektronik (18 Prozent) genutzt. Das Potenzial des Megamarktes Internet-Telefonie kann laut Willi Berchtold, Präsident von BITKOM, noch nicht eingeschätzt werden - es wird jedoch davon ausgegangen, dass in diesem Jahr etwa 350 Mio. Euro in entsprechende Hard- und Software der Unternehmen investiert werden.

Bei den Privatpersonen ist die Internet-Telefonie besonders bei den 18- bis 24-Jährigen beliebt: Hier verwendet fast jeder Vierte seinen Breitband-Anschluss zum Telefonieren. Mit steigendem Alter nimmt das Interesse allerdings deutlich ab: Lediglich vier Prozent der Deutschen über 60 Jahre nutzen VoIP. Das allgemein steigende Interesse wird vom BITKOM einerseits durch die vereinfachte Nutzung der Internet-Telefonie und andererseits durch die günstigen Tarife erklärt: Die Kosten für das Telefonieren via Internet reichen von kostenlosen Telefonaten zu anderen Kunden des jeweiligen Anbieters, über Flatrates für Festenetztelefonate bis hin zur minutenbasierten Abrechnung. "Momentan ist die Internet-Telefonie noch keine wirkliche Konkurrenz zu den Mobil- oder Festnetzanbietern. Der Online-Markt ist erst im entstehen - allerdings ist hier in jedem Fall Potenzial vorhanden. Im Moment handelt es sich hier aber nur um ein Zusatzangebot", so Kahl gegenüber pressetext.

(Quelle: pte