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Mittwoch, 11. Oktober 2006

Speicherchips: Höhenflug vorerst gestoppt

DRAM- und Flash-Preise sinken wieder - Keine Killerapplikation in Sicht

Nach dem kurzen Höhenflug der vergangenen Wochen droht dem Markt für Speicherchips bereits die Ernüchterung. Weil die Nachfrage nach NAND Flashspeichern nachlässt, gleichzeitig aber das Angebot an Speicherchips steigt, prognostizieren die Marktforscher von iSuppli http://www.isuppli.com für die kommenden Monate wieder sinkende Preise. "Im DRAM-Markt haben die Bedingungen für die Lieferanten ihr optimales Level im September erreicht", zitiert das Wall Street Journal den iSuppli-Analysten Nam Hyung Kim. Deshalb sei der Abwärtstrend nun vorprogrammiert. Allein die DRAM-Preise sollen in den kommenden Monaten um sieben Prozent nachgeben.

Die Speicherchip-Branche reagiert auf das drohende Überangebot allerdings nicht mit einer Drosselung der Produktion. "Das Gegenteil ist der Fall", erklärt Merck-Finck-Analyst Theo Kitz im Gespräch mit pressetext. So investiere etwa Branchenprimus Samsung derzeit massiv in neue Werke. Abgesehen von saisonalen Aufhellungen sieht Kitz den Speicherchip-Markt zumindest was die Preisentwicklung angeht noch bis 2007 im Abwärtstrend. Den kurzen Höhenflug erklärt der Analyst mit dem klassischen Weihnachtsgeschäft und dem Schulbeginn. Die Hersteller von Unterhaltungselektronik würden ab August ordern. Das Schlussquartal bringt den Speicherchip-Spezialisten normalerweise ein Abflauen des Geschäfts. "Abhängig vom Verlauf des Weihnachtsgeschäfts kann sich die Lage im Januar noch einmal verschärfen", so Kitz gegenüber pressetext.

Auch der Markt für Flashspeicher steht vor erneutem Preisverfall, so die iSuppli-Forscher. "Wenn nicht bald eine neue Killerapplikation kommt, bleibe das Wachstum im NAND Flash-Bereich 2006 und 2007 beschränkt", betont Kim. Fraglich ist allerdings, ob eine solche Applikation schon vor der Tür steht. Die Flashspeicher-Hersteller erhoffen sich etwa durch die Einführung des neuen Windows-Betriebssystems Vista für das kommende Jahr einen kräftigen Aufschwung. Für Vista hat Microsoft nämlich mit ReadyBoost und ReadyDrive zwei Features geplant, die den Einsatz von Flashspeichern erforderlich machen.

"Meiner Meinung nach ist derzeit keine Killerapplikation in Sicht", widerspricht Analyst Kitz gegenüber pressetext. Das größte Potenzial verspricht sich Kitz im Flash-Bereich vom Handy-TV. Es bleibe aber abzuwarten, ob das mobile Fernsehen im Massenmarkt auch so gut angenommen wird. Zumindest vom Umsatz her gesehen kann sich der Speicherchip-Markt den Prognosen von iSuppli zufolge aber satter Zuwächse erfreuen. Für das laufende Jahr rechnen die Marktforscher bei den Flashspeichern mit einem Plus von 17 Prozent. 2006 soll der Markt um 13 Prozent zulegen. Im DRAM-Bereich werden für 2006 Zuwachsraten von 24 Prozent, für 2007 von 16 Prozent prognostiziert.

(Quelle: pte



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