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Azby
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Beitrag von Azby » 06.03.2011, 15:36

Wowo hat geschrieben:Warum müsste die Firma 12 mal ablesen?

11 mal selber ablesen, und einmal kommt jemand vorbei, so wie bisher.
Würde so eine verpflichtende Regelung kommen, dass monatlich abgerechnet werden müsste, würde es einen Mehraufwand geben.
Denke zB an ältere Personen oder an solchen Ablesungen einfach uninteressierte Personen, die in Österreich gemeinsam wahrscheinlich mehr als 75% der Bevölkerung ausmachen. Diese Ablesungen müsste der Netzbetreiber übernehmen. Obwohl ich mich weder zur Gruppe der älteren, noch zur Gruppe der uninteressierten Personen zähle, würde mir ein monatliches Ablesen des Zählerstandes auch zuwider laufen. Wofür auch das Ganze? Dass ich bzw. der Stromanbieter feststelle, dass ich in diesem Monat 3 kWh mehr verbraucht habe, als im vorangegangenen Monat? Und im Monat darauf wiederum 3 kWh weniger, als im ersten... Die Unterschiede der monatlichen Abrechnungsbeträge wären minimal, jedenfalls unter 1€. Gerade mal in einem Monat, in dem man auf Urlaub war, könnte sich ein größerer Unterschied ergeben.
Dafür lohnt sich weder der Ableseaufwand, noch das Erstellen der Abrechnung (denke auch an das Papier und das Porto, nicht jeder wird eine elektronische Abrechnung wollen) noch das Überprüfen, ob der vom Konto abgebuchte Betrag wirklich dem Betrag der letzten Abrechnung entspricht. Da habe ich ehrlich gesagt lieber 12 gleich hohe Abbuchungen über das Jahr verteilt und am Ende des Jahres eine große genaue Abrechnung mit einer Ausgleichszahlung. Die Jahresabrechnungen der letzten Jahre haben in meinem Fall Guthaben bzw. Nachzahlungen von durchschnittlich 10€ ergeben. Für die Zinsen von 10€ Nachzahlung stelle ich mich nicht 11 Mal im Jahr ins Stiegenhaus, mach den Zählerkasten auf, lese ab und übermittle die Daten dann auch noch an den Netzbetreiber, um die Abrechnung jedes Mal kontrollieren zu können.

Wowo
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Beitrag von Wowo » 06.03.2011, 16:01

Wie auch immer, Oettingers Englisch ist ihm nun verziehen. 8)

ChristianWien
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Beitrag von ChristianWien » 09.03.2011, 10:41

@Wowo
"EU-Energiekommissar Günther Oettinger will die Energieversorger zwingen, künftig nicht mehr nur einmal im Jahr, sondern monatlich genaue Auskunft über den Verbrauch von Strom und Gas geben.
Das Ganze ist wieder einmal eine - ziemlich fragwürdige - EU-Richtlinie, die erst in nationales Recht umgesetzt werden muß und voraussichtlich 2012 in Kraft treten soll.
Fakt dabei ist, daß das Ganze dem "dummen" Verbraucher als Vorteil verkauft werden soll, wobei jedoch die Nachteile viel schwerer wiegen werden.
Klar auch, denn es geht ja nur scheinbar und bestenfalls am Rande darum, daß sich der Verbraucher etwas ersparen können soll.
In Wahrheit geht es darum, um zukünftig - nachdem nun immer schwieriger und teurer die Stromerzeugung an den weiter steigenden Bedarf angepaßt werden kann - umgekehrt den aktuellen Bedarf an die gerade verfügbare Erzeugungskapazitäten anzupassen.
Das kann im worst case auch zu Zwangsabschaltungen bestimmter Anlagen gehen, wenn sich z.B. die Kunden durch entsprechende Preisgestaltungen dazu bereit erklären.
Der zweite wichtige Punkt ist, daß durch die neuen digitalen Zähler dann auch beliebig viele Zeitfenster mit eigenen Energiepreisen definiert werden können und damit eben Strom zu Zeiten, wo viel verbraucht wird (in der Früh, vormittags, Mittagsspitze, Abendspitze), eben extra teuer wird.
Genauso, wie im Festnetz das Telefonieren in der Geschäftszeit noch immer teurer ist als in der Nebenzeit oder am Wochenende.

Natürlich wird dies dem "dummen" Konsumenten verschwiegen und ihm als Vorteil präsentiert, daß er dann eben zu bestimmten Schwachlastzeiten Strom "billiger" (allerdings im Sinn von "geringfügig weniger teurer" als im Vergleich zu derzeit) bekommen könne.
Allerdings auch nur dann, wenn er seinen Verbrauch in diese Zeiten verlegt.
Wer in der Früh oder zu Mittag kochen will/muß, zahlt jedenfalls die extra teuren Höchstpreise.

Übrigens:
In Italien gibt es diese "intelligenten Zähler" (smart meters) bereits seit 2008 und Italien lag und liegt bei den Energiepreisen im europäischen Spitzenfeld.


Warum müsste die Firma 12 mal ablesen?
Die EVUs lesen natürlich nicht 12 Mal ab.
Die "intelligenten Zähler" melden die Verbrauchsdaten in bestimmten Zeitabständen automatisch und das wird dann für den Kunden aufbereitet und die Verrechnung herangezogen, die aber im Prinzip genauso wie bisher (Jahresabrechnung mit laufenden Akontozahlungen) erfolgt.




@Azby
Viel sinnvoller würde ich es finden, wenn eine (kostenpflichtige) Ablesung durch die Mitarbeiter nur mehr alle 2 Jahre durchgeführt

Es werden ohnehin zunehmend Kunden auf Selbstablesung umgestellt, sofern sie nicht ohnehin gleich bei der Stromanmeldung dafür optieren, weil - wenn ich mich nicht irre - dafür ein kleiner Bonus gewährt wird.

Allerdings gibt es auch hier 2 Fallstricke:
Einerseits müssen die Kunden auch bereit bzw. fähig sein, die Selbstablesekarte innerhalb von ca. 2 Wochen nach Erhalt auszufüllen und zurückzuschicken bzw. die Werte online bekanntzugeben.
Andererseits müssen auch nach wie vor Kontrollen stattfinden, um deutliche Minderangaben oder Manipulationen zum kostenlosen Strombezug aufzudecken.
Außerdem müssen auch die Überprüfungs- und Eichfristen der Zähler eingehalten werden, sodaß durchschnittlich alle 3 Jahre eine Kontrolle bzw. Ablesung des EVUs erfolgt.


Das würde auch ein ganz anderes Strompreistarifmodell ermöglichen, das zB für unterschiedliche Tageszeiten (mehr als 2) verschiedene Preise für den Strom vorsieht. So könnten Kunden auch motiviert werden, den Stromverbrauch eher zu Tageszeiten anzusetzen,

Das klingt zwar gut und ist deshalb auch Teil der offiziellen Diktion, doch geht das für den Konsumenten - wie ich im Absatz zu Wowo bereits beschrieben hate - trotzdem nach hinten los.
Und ob du dann tatsächlich "motiviert bist", deine Weihnachtsgans nicht zu Mittag zum Extra-Superteuer-Tarif zu braten, sondern um Mitternacht, wenn die kWh dann vielleicht 3 Cent billiger (und wahrscheinlich 10 Cent teurer als heute) ist, würde ich auch sehr bezweifeln.

Julchen
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Re: In Japan

Beitrag von Julchen » 12.03.2012, 14:37

JGT2 hat geschrieben: Naja - wollen wir hoffen, dass die Kraftwerke jedes Erdbeben aushalten und keine Radioaktivität freisetzen. Mir reicht als Deutscher hier im getadelten Land auch die jährliche Abrechnung. Und ich schätze eine gewisse Zurückhaltung bei Atomstrom, Gentechnik, Lebensmittelfreigaben usw.
Und die Bereitschaft für Kultur Geld auszugeben ist auch edel im Ländle...
Übrigens mag ich auch Japan, auch wenn das schlechte Gewissen sich rührt, wenn ich dort den frischen Thunfisch schlucke...

Gruß
JGT2
Ich würde auch lieber auf Atom Strom verzichten. So ist mein Statement.

gonikalo
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Beitrag von gonikalo » 30.04.2013, 18:04

Gibt es beim Strom sowas wie beim Gas, so Gaspreisevergleiche wie hier?

tszr
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Beitrag von tszr » 30.04.2013, 18:29

gonikalo hat geschrieben:Gibt es beim Strom sowas wie beim Gas, so Gaspreisevergleiche wie hier ?
hier:
http://www.e-control.at/de/konsumenten/ ... kalkulator

mfg tszr

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