Lebensversicherung

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Wowo
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Lebensversicherung

Beitrag von Wowo » 05.02.2014, 14:37

Bei einer Lebensversicherung erhält man ja alljährlich einen Auszug mit der Wertentwicklung und dem aktuellen Depotwert.
Reicht es, immer den letzten Auszug aufzubewahren (die Vergangenheit ist ja hiermit inkludiert), oder sollte man alle bei sich haben?

ChristianWien
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Re: Lebensversicherung

Beitrag von ChristianWien » 05.02.2014, 15:16

Wowo hat geschrieben:Bei einer Lebensversicherung erhält man ja alljährlich einen Auszug mit der Wertentwicklung und dem aktuellen Depotwert.
Reicht es, immer den letzten Auszug aufzubewahren (die Vergangenheit ist ja hiermit inkludiert), oder sollte man alle bei sich haben?
Ich gehe mal davon aus, daß du eine (übrigens lt. deutschem BGH zulässigerweise als "legalen Betrug" bezeichenbare) Kapitallebensversicherung meinst.
Hier ist das einzige, auf was du tatsächlich Anspruch hast, die in deinem Vertrag angegebene Garantieverzinsung.
Alles andere sind bestenfalls Prognosen, was du vielleicht bekommen könntest, wenn sich das Geschäft der Versicherungen weiterhin positiv entwickelt.
Das ist selbstverständlich unverbindlich und es zählt dann letztlich für dich, was die Vereicherung dir beim Vertragsablauf an Überschußbeteiligung zugesteht.
Im worst case bleibt dir aber nur die Garantieverzinsung - welche aber bei alten Verträgen. wo beim damaligen Zinsniveau 4% durchaus üblich waren - aber auch heute noch interessant sein kann.
Allerdings solltest du inzwischen auch mitbekommen haben, daß die Versicherungskonzerne auf Grund des politisch extrem niedrigen Zinsniveaus, den dadurch geringen Zinseinnahmen am Kapitalmarkt in Verbindung mit Risiken bei höher verzinsten (Staats-)Anleihen und fälligen Auszahlungen ablaufender Verträge verbunden mit einem drastischen Einbruch bei Neuverträgen ein erhebliches Risiko für Inhaber von Kapitallebensversicherungen besteht, daß Versicherungskonzerne in Liquiditäts- und Eigenkapitalschwierigkeiten kommen können.
So versuchen Versicherungen immer wieder mit zweifelhaften bzw. grenzlegalen Tricks, Kunden aus alten, für sie lukrativen, Verträgen zu drängen.
Andererseits besteht aber für die Kunden auch das versicherungsaufsichtsrechtliche Risiko, daß im Falle von (durchaus möglichen) zukünftigen Zahlungsschwierigkeiten der Versicherungen die Kunden dann entweder gar keine Verzinsung bekommen können und/oder die Auszahlung des fälligen Betrages vorübergehend ausgesetzt werden kann.
Derartige Probleme sind mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten, wenn das Zinsniveau weiterhin politisch fast auf Null gehalten wird.

Somit würde ich mir an deiner Stelle eher Gedanken darüber machen, ob du zum Ablaufzeitpunkt wenigstens mit dem Garantiezins rechnen wirst können.
Wenn du deinen Vertrag allerdings erst vor wenigen Jahren und dann wohl auch zu einem mickrigen Garantiezins abgeschlossen hast, dann wäre es wohl sinnvoll, eine Kündigung und sicherere Alternativen zu überdenken.

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Stefan
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Re: Lebensversicherung

Beitrag von Stefan » 05.02.2014, 15:43

ChristianWien hat geschrieben:Allerdings solltest du inzwischen auch mitbekommen haben, daß die Versicherungskonzerne auf Grund des politisch extrem niedrigen Zinsniveaus, den dadurch geringen Zinseinnahmen am Kapitalmarkt in Verbindung mit Risiken bei höher verzinsten (Staats-)Anleihen und fälligen Auszahlungen ablaufender Verträge verbunden mit einem drastischen Einbruch bei Neuverträgen ein erhebliches Risiko für Inhaber von Kapitallebensversicherungen besteht, daß Versicherungskonzerne in Liquiditäts- und Eigenkapitalschwierigkeiten kommen können.
Das sehe ich eher theoretischer Natur - die Vergangenheit hat gezeigt, dass praktisch jede noch so bankrotte Bank vom Staat gestützt wird. Ich glaube kaum, dass es politisch vertretbar wäre, wenn der arme Rentner dann um seine Lebensversicherung betrogen wird, für die er 40 Jahre lang bei der Bank eingezahlt hat ...

@Wowo: Wichtig ist die originale Polizze, weil das ein Dokument ist. Der Auszug ist lediglich stichtagbezogene Information, so wie es auch ein Kontoauszug deiner Bank ist. Wie gehst du mit Kontoauszügen um? Bewahrst du sie auf oder nicht?

Grüße
Stefan

Wowo
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Beitrag von Wowo » 05.02.2014, 17:39

Danke für die Antworten.

Kontoauszüge bewahre ich ein Jahr lang auf.

ChristianWien
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Beitrag von ChristianWien » 06.02.2014, 02:57

Wowo hat geschrieben: Kontoauszüge bewahre ich ein Jahr lang auf.
Ratsam sind aber mindestens 3 volle Jahre, da erst dann Verjährung von Forderungen eintritt.
Sonst kann es dir passieren, daß du von einer Firma für eine bereits bezahlte Forderung eine Mahnung oder Klage bekommst und dann kannst du mit dem Kontoauszug einfach und unkompliziert deine Zahlung beweisen.
Ohne Zahlungsnachweis mußt du im worst case doppelt zahlen.

Stefan hat geschrieben: ...
Ich glaube kaum, dass es politisch vertretbar wäre, wenn der arme Rentner dann um seine Lebensversicherung betrogen wird, für die er 40 Jahre lang bei der Bank eingezahlt hat .
...
Versicherungen sind keine Banken und selbst hier geht der politische Trend dazu, nach Besitzern von Bank-Aktien und Anleihen auch die "sonstigen Gläubiger", was aber eine Umschreibung für Sparkunden ist, im Insolvenzfall heranzuziehen.
Die präpotente politische Rechtfertigung dafür ist, daß dem Giro- und Sparkunden zumutbar ist, sich rechtzeitig um die wirtschaftliche Lage seiner Bank zu informieren - umso mehr, als ihm die Bank mehr Zinsen als der Leitzins zahlt. :roll:
Was alles politisch vertretbar sein wird, werden sich wohl die meisten in ihren kühnsten (Alb)Träumen nicht ausmalen können.

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 06.02.2014, 04:37

ChristianWien hat geschrieben:Versicherungen sind keine Banken und selbst hier geht der politische Trend dazu, nach Besitzern von Bank-Aktien und Anleihen auch die "sonstigen Gläubiger", was aber eine Umschreibung für Sparkunden ist, im Insolvenzfall heranzuziehen.
Anderes gefragt: Nenne mir Großbanken, die nicht Eigentümer von Versicherungen sind!?
Und der politische Trend ist, dass dem schlechten Geld einer Hypo-Alpe-Adria auch noch gutes Geld hintergeworfen wird - oder Griechenland, oder Spanien, oder oder oder
Den von dir geschilderten politischen Trend kann ich nicht ausmachen, höchstens die Lippenbekenntnisse ...

Grüße
Stefan

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