Rezeptgültigkeitsdauer

Hier kannst du sonst alles loswerden, was dich bedrückt.

Moderatoren: Matula, jxj, brus

Antworten
Wowo
Moderator oder Gottheit !?
Beiträge: 1247
Registriert: 30.03.2009, 00:22

Rezeptgültigkeitsdauer

Beitrag von Wowo » 21.10.2012, 18:33

Wie lang ist ein von einem Arzt ausgestelltes Rezept gültig? Oder gibt es gar keine Dealine, kann man auch zehn Jahre danach bei der Apotheke einkaufen?

Benutzeravatar
brus
Moderator
Beiträge: 5951
Registriert: 11.10.2003, 18:32
Wohnort: Wien

Re: Rezeptgültigkeitsdauer

Beitrag von brus » 21.10.2012, 19:28

Wowo hat geschrieben:Wie lang ist ein von einem Arzt ausgestelltes Rezept gültig? Oder gibt es gar keine Dealine, kann man auch zehn Jahre danach bei der Apotheke einkaufen?
Kassenrezepte gelten 1 Monat. Privatrezepte ohner Datumsangabe natürlich (fast) unbegrenzt.
Grüße
Gerhard

Mr.Dailer
Moderator oder Gottheit !?
Beiträge: 3613
Registriert: 21.10.2003, 23:14
Wohnort: ausgewandert nach Thaildnd,Land of Smile!, faraway from home.

Beitrag von Mr.Dailer » 22.10.2012, 20:40

,nun ja bei der hohen Rezeotgebühr von 5,50€ kann man sich viele identische Rezeotfreie Medikamente biliger kaufen!
die größste Sauerei finde ich,das ein Artzt wenn er nicht alle Medikamente Lagernd hat,am nächsten Tag wieder den Patienten in die Ordination bestellt,und nur um das 2.Medikament auszuhändigen,wieder mit der E Card 35€ abkasiert!
die Krankenkasse darauf telefonisch angesprochen,ob es da Statistiken gäbe wieviel Milionen da pro Jahr,durch den Bach runter gehen hies es,ohne auf die Frage einzugehen,sie müssen generell die ECard vorzeigen,wenn es der Artzt verlangt!,aber dann jammern,das die Kassen leer sind!

Azby
Moderator oder Gottheit !?
Beiträge: 8241
Registriert: 28.01.2005, 23:06
Wohnort: Wien

Beitrag von Azby » 22.10.2012, 20:49

Der Arzt kriegt einen Pauschalsatz pro Patienten pro Quartal von der KK, egal wie oft du hin kommst.

ChristianWien
Moderator oder Gottheit !?
Beiträge: 747
Registriert: 07.05.2006, 12:19
Wohnort: Wien

Beitrag von ChristianWien » 23.10.2012, 00:08

Azby hat geschrieben:Der Arzt kriegt einen Pauschalsatz pro Patienten pro Quartal von der KK, egal wie oft du hin kommst.
Das ist SO nicht richtig:
Der Arzt bekommt am meisten für deinen ERSTEN Besuch im Quartal und es gibt natürlich - für die Abrechnungsakrobaten unter den Ärzten - auch diverse Tricks, potentiell mögliche (aber nicht in jedem EInzelfall erbrachte) Leistungen mit zu verrechnen.
Deshalb sind viele Ärzte auch nicht erpicht darauf, die Patienten zig Male im Quartal auf der Matte stehen zu haben.
Gratis sind die weiteren Besuche allerdings für den Arzt auch nicht und bekommt der Arzt für die Folgebesuche im Quartal ebenfalls ein (geringeres) Honorar.

Azby hat geschrieben: Statistiken gäbe wieviel Milionen da pro Jahr,durch den Bach runter gehen
Da kommen zwei kritische Betrachtungen zusammen:
Einerseits hängt es von der "Kreativität" (bzw. Gier) der Ärzte ab, was sie gegenüber den Kassen abrechnen.
Andererseits ist es - besonders bei den GKK - quasi systemimmanent, daß Kontrollen eher wenig Priorität haben.
Einerseits gibt es genügend Klientel (ich sage nur Multikulti), welches politisch korrekt so gut wie alle Rechte hat und andererseits sind auch jene Chef-, Kontroll- und Gruppenärzte etc., welche die Abrechnungen prüfen müssen/sollen, häufig Multifunktionäre mit eigener Praxis, Spitalstätigkeit, Tätigkeiten als Schul-, Militärarzt bzw. Gutachter für Versicherungen etc. und da ist es wohl klar, daß man bei entsprechenden eigenen Pfründen auch jene der anderen eher wohlwollend prüft.

Pichlersteiner
Einmal-Poster
Beiträge: 2
Registriert: 22.10.2012, 16:48

Eine Krähe hackt der andere halt kein Auge aus ...

Beitrag von Pichlersteiner » 23.10.2012, 11:20

... so ist das nunmal. Die Kassen sind zwar chronisch klamm, aber einige Systemroutinen kritisch zu hinterfragen, kommt auch niemanden in den Sinn.
Ich selbst muss regelmäßig Blutdruckmedikamente einnehmen. Was mich ein wenig am österreichischen System stört: Man kann keine rezeptpflichtigen Medikamente in der Online Apotheke bestellen. Unsere Nachbarn sind da irgendwie weiter.

Normalerweise besorge ich mir die "Hausapotheke" (Schmerztabletten, Medikamente gegen Erkältungen, etc.) bei der Versandapotheke meines Vertrauens. Ist halt eine Preisfrage. Idelaerweise könnte ich da ja gleich alles in einem Abwasch erledigen und meine Blutdrucktabletten mitbestellen. Aber nein, für die muss ich extra einen Abstecher in die Apotheke vor Ort machen und hoffen, dass sie das Präparat vorrätig haben. Wenn nicht muss ich ein zweites Mal wiederkommen. :roll: Ist ja nicht so, dass ich sonst nix zu tun hätte (Familie, Job, Hobby, ...).

ChristianWien
Moderator oder Gottheit !?
Beiträge: 747
Registriert: 07.05.2006, 12:19
Wohnort: Wien

Re: Eine Krähe hackt der andere halt kein Auge aus ...

Beitrag von ChristianWien » 23.10.2012, 22:23

Pichlersteiner hat geschrieben:.
Was mich ein wenig am österreichischen System stört: Man kann keine rezeptpflichtigen Medikamente in der Online Apotheke bestellen. Unsere Nachbarn sind da irgendwie weiter.
Das Problem liegt vielmehr darin, daß es in Österreich gar keine Online-Apotheken gibt, weil sich einfach alle Apotheken samt Kammer einig sind, so etwas aus "Qualitätssicherungs- und Beratungsgesichtspunkten" nicht anzubieten und dabei auch jede Apotheke einheitlich den "unverbindliche empfohlenen" Richtpreis verrechnet.
Da ist das vollmundige Versprechen einzelner Drogerieketten etc., den Apothekenmarkt auszumischen, sehr schnell eingeschlafen.

Klar, das ist typsich Österreich, denn wir sind schon seit ewigen Zeiten ein Hochpreisland, wo das Wettbewerbsrecht üblicherweise nur dahingehend wirkt und eingesetzt wird, daß nur ja keiner zu billig anbietet.
Zu teuer war noch nie ein Problem und auch (trotz) EU zahlen die österr. Konsumenten immer noch einen Ösi-Aufschlag, weil es doch angeblich viel teurer und komplizierter sein soll, Waren von München nach Linz oder Wien statt nach Kiel zu karren. :roll: :evil:

Somit kannst du online nur bei Versandapotheken im Ausland bestellen.
Dabei gibt es inzwischen auch einen Anbieter (der mit zwei verschiedenen Online-Shops vertreten ist), welcher formal in Tschechien registriert ist und inkognito über eine österr. Apotheke bzw. Großhändler die für den österr. Markt und mit österr. Zulassungsnummern versehenen Medikamente vertreibt und sich damit als einziger an das (sinnfreie und theoretische) österr. Recht hält.

Pichlersteiner hat geschrieben:.
Normalerweise besorge ich mir die "Hausapotheke" (Schmerztabletten, Medikamente gegen Erkältungen, etc.) bei der Versandapotheke meines Vertrauens. Ist halt eine Preisfrage. Idelaerweise könnte ich da ja gleich alles in einem Abwasch erledigen und meine Blutdrucktabletten mitbestellen. Aber nein, für die muss ich extra einen Abstecher in die Apotheke vor Ort machen und hoffen, dass sie das Präparat vorrätig haben. Wenn nicht muss ich ein zweites Mal wiederkommen. :roll: Ist ja nicht so, dass ich sonst nix zu tun hätte (Familie, Job, Hobby, ...).
Theoretisch wäre es wohl möglich, deine Rezepte bei diesen beiden inoffiziellen österr. Online-Apothekenshops einzulösen.

Allerdings bieten diese dies wohl (derzeit) noch nicht an, um nicht noch mehr Neid und Agitation der bestehenden Apotheken auszulösen.
Außerdem kommt natürlich dazu, daß man manche Medikamente kurzfristig bzw. sofort braucht und nicht erst in ca. 3 Tagen, wenn die Lieferung per Post kommt.
In dringenden Fällen sollten Apotheken ein nicht lagerndes Medikament am gleichen Tag besorgen können - wenn du nicht gerade kurz vor Ladenschluß kommst.
Die anderen ausl. Versandapotheken könnten wohl gleichnamige Medikamente gegen Rezept liefern, doch nicht mit deiner Krankenkasse abrechnen, sodaß du die Medikamente zum meist teureren Selbstzahlerpreis kaufen müßtest, was dir aber keinen Vorteil brächte.

Pichlersteiner
Einmal-Poster
Beiträge: 2
Registriert: 22.10.2012, 16:48

Re: Eine Krähe hackt der andere halt kein Auge aus ...

Beitrag von Pichlersteiner » 24.10.2012, 09:49

ChristianWien hat geschrieben: Zu teuer war noch nie ein Problem und auch (trotz) EU zahlen die österr. Konsumenten immer noch einen Ösi-Aufschlag, weil es doch angeblich viel teurer und komplizierter sein soll, Waren von München nach Linz oder Wien statt nach Kiel zu karren. :roll: :evil:
Ja, diesem subjektiven Eindruck kann auch ich mich nicht verwehren. Wenn die EU schonmal was einheitlich und zu Gunsten der Verbraucher regelt, dann haben wir Österreicher nur selten wirklich etwas davon. Zumindest gefühlt. :(

Ich stimme auch der Argumentation zu, dass wenn man ein Medikament kurzfrisitg braucht, nicht umhin kommt, in die Apotheke vor Ort zu gehen. Aber bei meinen Blutdruckmedikamenten ist das ja nicht der Fall. Ich weiß, wann die sich dem Ende zuneigen und kann entsprechend frühzeitig reagieren. Ich verstehe aber irgendwie die Krankenkassen nicht. Wenn Sie bei den Medikamenten bei einem anderen Anbieter weniger bezahlen müssen, dann ließen sich doch normalerweise Wege und Möglichkeiten finden. Nicht umsonst wird überall vor der Kostenexplosion im Gesundheitswesen gewarnt. Das ist normalerweise simple Buchhaltung und beachtet die Basis-Regeln der Ökonomie. Nur im Gesundheitswesen wird so viel Lobbyarbeit geleistet, dass ... Den Rest denke ich mir an dieser Stelle. ;-)

Für Versandapotheken gibt es ebenfalls eine EU-Regelung, sodass auch hier Quaitätsstandards eingehalten müssen und werden.
Ich persönlich finde, dass Online-Apotheken wie z. B. vfg-apotheke.at den Wettbewerb beleben und nicht zwangsweise zum apokalyptischen Apothekensterben führen müssen. Aber das ist meine ganz persönliche Meinung. Jeder Apotheker vor Ort wird das natürlich per se komplett anders sehen.

Benutzeravatar
Stefan
Moderator oder Gottheit !?
Beiträge: 8618
Registriert: 19.05.2004, 19:57

Beitrag von Stefan » 04.12.2012, 22:06

Naja, das Probelm (ist es überhaupt ein Problem?) ist das System:
"Beratung" hat Kosten zu Folge, also wer zahlt die "Beratung"? Immer der Konsument.

Bei Telekom-Tarifen ist die "Beratung" eingerechnet und sei es mit 0900er-Nummern; im Gesundheitswesen ist es die "Umverteilung".
Staatliche Umverteilung bring viel "Spielraum", der je nach System auch ausgenutzt werden kann.
"Privatisierung" bringt viel Unmut, weil Kosten einfach dem Einzelnen zugerechnet werden.

Und schlussendlich: Die EU ein einen Istitution, die von "Umverteilungs-Befürworter" gefördert werden und im Speziellen (oder hauptsächlich) Großkonzernen dienen, die eine "privatwirtschaftliche Umverteilung" betreiben (also Kosten/Gewinn zum Optimum der Unternehmung nutzen) ...

Wovon nun Kunden/Konzerne/Staat profitieren können bzw. wer die Kosten dafür zu zahlen hat, obliegt dem "System" ...

Es gibt zu diesem Thema keine "Lösung", es gibt nur "Erklärungen".

In diesem Sinne: Gut ist, was als gut befunden wird...

Grüße
Stefan

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Ahrefs [Bot] und 18 Gäste