Rufnummernportierung - ein Ding der Unmöglichkeit?

Telefonieren über Internet und DSL.

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ray81
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Beitrag von ray81 » 20.03.2006, 17:38

Na dann ist ja alles klar, es geht, zumindest die eine oder andere Kombination an Internetprovider und Voipanbieter ist möglich! Danke für die Info!
Grüße Ray

j.greil
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Beitrag von j.greil » 20.03.2006, 21:16

Hallo,

signtec hat schon recht mit dem was er sagt. Ich habe vor ca. einer Woche auch bei voip-connex nachgefragt und die haben mir als einziger VoIP Provider von sich aus vorgeschlagen, dass Sie entweder meinen Internet-Anschluss übernehmen, also dass Sie Kunde bei meinem ISP werden und an mich weiterverrechnen oder 2. Möglichkeit, Sie schließen einen Vertrag mit meinem ISP ab, wo eben das ganze oben genannte garantiert wird.

Als ich jedoch dann die Grundgebühr und die Gesprächstarife sah, ließ ich das ganze bleiben. Da bringt mir ein Wechsel zu VoIP nicht wirklich den finanziellen Vorteil.

Evtl. portieren ja auch andere VoIP Provider eine geografische Rufnummer, nachdem Sie eine Bestätigung von meinem Internet Provider erhalten!?

@ signtec
Welcher Anbieter ist der mit dem "Übernahmeangebot"?

j.greil
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Beitrag von j.greil » 20.03.2006, 21:56

http://www.rtr.at/web.nsf/deutsch/Portf ... %201.0.pdf

Da steht auf Seite 10 doch genau mein Fall beschrieben, oder?
Gemäß § 36 KEM-V müssen geografische Rufnummern für die Erbringung öffentlicher Telefondienste an festen Standorten verwendet werden. Aufgrund der technologieneutralen Formulierung der KEM-V ist die Zuteilung von geografischen Rufnummern an VoIP-Anbieter bei Einhaltung der Nutzungsbestimmungen möglich, geografische Rufnummern werden von entsprechenden VoIP Dienstebetreibern bereits seit längerem genutzt. Sofern der VoIP- Anbieter dem Teilnehmer nicht gleichzeitig selbst den physischen Zugang zur Verfügung stellt, ist zumindest eine vertragliche Vereinbarung zwischen dem IP Access Provider des Endkunden und dem VoIP Anbieter erforderlich. § 39 Z 1 KEM-V legt fest, dass der Kommunikationsdienstebetreiber gemeinsam mit dem Betreiber des zugehörigen Kommunikationsnetzes technisch sicherzustellen hat, dass eine zugeteilte geografische Rufnummer vom Teilnehmer nur gemäß § 36 KEM-V verwendet werden kann, dass also ein physischer Netzabschlusspunkt zur verwendeten geografischen Rufnummer existiert.
Hätten nicht ein paar interessierte von euch auch Lust eine Anfrage an VoIP Provider zu schicken und nachzufragen, ob Sie denn eure geografische Nummer mit so einem Vertrag portieren könnten?

ray81
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Stand der Dinge!?

Beitrag von ray81 » 20.03.2006, 23:22

An Alle!
§ 39 Z 1 KEM-V legt fest, dass der Kommunikationsdienstebetreiber gemeinsam mit dem Betreiber des zugehörigen Kommunikationsnetzes technisch sicherzustellen hat, dass eine zugeteilte geografische Rufnummer vom Teilnehmer nur gemäß § 36 KEM-V verwendet werden kann, dass also ein physischer Netzabschlusspunkt zur verwendeten geografischen Rufnummer existiert.
Also, was jetzt?

dass die Nummer nur am physikalischen Netzabschlußpunkt verwendet werden kann?
oder
dass ein ein physischer Netzabschlusspunkt zur verwendeten geografischen Rufnummer existiert?

Das eine bedingt nicht das andere, nicht unbedingt zwingend?

Was ist nun Sache, dass ich die geographische Rufnummer z.B.: Wien nur in Wien benutzen kann, sonst nirgendwo!?
Oder reicht ein physischer Netzabschlusspunkt?

Was ist denn Stand der Dinge, nicht was soll es bedeuten, das kann ich daraus lesen, sondern was ist momentan Realität?
Kann ich mit einer zu den Hostprofis oder zu Inode (Internet + Voip) portierten Nummer nicht z.B. in Berlin (via dortigen Breitbandanschluß) telefonieren???

Das würde mich interessieren, denn wenn man den Gesetzestext liest, dann versteht man, nicht nur die Verraussetzung eines physischen Netzabschlusspunktes, sondern auch die Nutzung der Nummer nur in Verbindung mit diesem Netzabschlusspunkt!
Das würde bedeuten, dass man mit der z.B. Wiener Nummer nur in Wien telefonieren kann! Ist dem so!?

Vielen Dank für zahlreiche Kommentare!

Grüße Ray

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Beitrag von signtec » 21.03.2006, 08:19

j.greil hat geschrieben:Welcher Anbieter ist der mit dem "Übernahmeangebot"?
Hallo,

Wie die Firmenwortlaut genau war weiß ich leider nicht mehr, irgendwas mit T..., war aus dem Wiener Raum.

Unterstützen aber kein ENUM, SIP ist nicht offen und daher für mich nicht interessant gewesen. Sah für mich aus wie die inode-Insellösung... VoIP als 'last-mile'.

Die Tarife und Gebühren meines Telefoniebetreibers sind sicher nicht die günstigsten, aber ich habe mehrere Anschlüsse und die Funktionalität, vor allem die der virtuellen Telefonanlage die die dort bieten war für mich sehr wichtig, deshalb die Kaufentscheidung.

Ich bin kein Fan von Basteleien was die Telefonie betrifft und im Gegensatz zur TA sind die immernoch um Häuser billiger.
lg
sign

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Re: Stand der Dinge!?

Beitrag von signtec » 21.03.2006, 08:28

ray81 hat geschrieben:Vielen Dank für zahlreiche Kommentare!
Also mir wurde gesagt, dass zur geografischen Nummer ein Netzabschlusspunkt vorhanden sein muss... und der wurde eben schriftich garantiert.

Darüber hinaus habe ich für die anderen Anschlüsse eine 0720er Nummer die den Auflagen ja nicht unterliegt und bei Rufen nach aussen als 'Kennung' mitgesendet wird. Nur mein Anschluss in ZaM sendet die geografische Rufnummer nach aussen.

Eingehend sind meine 3 Anschlüsse sowohl unter der geografischen als auch unter der 0720er erreichbar.

Dabei geht es grundsätzlich vor allem um die Notrufe und deren Lokalisierung wurde mir damals erklärt.
lg
sign

ray81
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Beitrag von ray81 » 21.03.2006, 11:18

Vielen Dank für deinen Beitrag, signtec! Was mich interessiert ist, ob du, die 0720 Nummern völlig ausgenommen, mit deiner ZaM Nummer irgendwo anders erreichbar bist und raustelefonieren kannst? z.B. wenn du Breitbandzugang in Wien hättest?

Was ich wissen will ist, ob ein physischer Netzabschlusspunkt reicht? Oder ob der Voip Anbieter mit Internetprovider garantieren müssen, dass die Nummer nur vom physischen Netzabschlusspunkt funktioniert! Das ist es, was meinem Interesse obliegt! Das ist eigentlich Gesetzestext! Nur wird der von den Betreibern umgesetzt? Ich glaube nicht!

Wenn nämlich sozusagen in der Praxis ein physischer Netzabschlusspunkt reicht, sprich die Anbieter lediglich das Vorhandensein eines Punktes mit Benachrichtigung, falls dieser nicht mehr besteht, bestätigen müssen! - Man kann doch Anbieter wechseln, obwohl der "Punkt" noch besteht!! - dann ist das ziemlich fragwürdig!
Ich finde das Ganze ziemlich unausgegoren!

Gruß Ray

PS: Also, ich persönlich finde, ein Wohnsitz sollte reichen!
Zuletzt geändert von ray81 am 21.03.2006, 11:30, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von signtec » 21.03.2006, 11:29

ray81 hat geschrieben: mit deiner ZaM Nummer irgendwo anders erreichbar bist und raustelefonieren kannst? z.B. wenn du Breitbandzugang in Wien hättest?
Erreichbar ja, raustelefonieren nur mit der 0720er-Nummer.
ray81 hat geschrieben: Was ich wissen will ist, ob ein physischer Netzabschlusspunkt reicht? Oder ob der Voip Anbieter mit Internetprovider garantieren müssen, dass die Nummer nur vom physischen Netzabschlusspunkt funktioniert! Das ist es, was meinem Interesse obliegt!
Ja, das müssen sie meines Wissens nach, zumindest wurde das auch mir gegenüber so dargestellt.
ray81 hat geschrieben:Ich finde das Ganze ziemlich unausgegoren!
Also ich nicht, für mich ist das alles sehr klar nachvollziehbar und sinnig.
lg
sign

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Beitrag von ray81 » 21.03.2006, 11:36

Laut Gesetzestext dürftest du unter deiner ZaM Nummer nicht einmal erreichbar sein, wenn du nicht in ZaM bist!!!

Also,.....

Das Interessante ist ja vor allem die Erreichbarkeit unter der geographischen Nummer, z.B. im Ausland! Für die aktive Telefonie ist es nicht unbedingt erforderlich, dass die geographische Nummer mitgeschickt wird!

Der Gesetzestext ist nicht korrekt umgesetzt worden!
Wie gesagt, ein Wohnsitz sollte reichen!

Gruß Ray

PS: Es kann doch nicht sein, dass dieses HickHack nur wegen der Notrufe passiert!!!!

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Beitrag von signtec » 21.03.2006, 11:49

ray81 hat geschrieben:Laut Gesetzestext dürftest du unter deiner ZaM Nummer nicht einmal erreichbar sein, wenn du nicht in ZaM bist!!!
Deine Aussage ist defnitiv unrichtig!

Die Zustellung von Rufen an Nebenstellen (wenn die Kopfnummer ein geografischer Netzabschlusspunkt ist) ist durchaus genehmigt, das habe ich selbst hinterfragt weil ich auch nicht alles glaube was mein Telefoniebetreiber sagt.

Laut RTR besteht selbst bei ISDN die Möglichkeit einer Rufumleitung ins ... Irgendwo, ohne dass der Anrufer das mitbekommt, daher gibt es hier keine Regression.

Lediglich die abgehenden Rufe dürfen nicht mit einer geografischen Nummer als Kennung erfolgen wenn man sich nicht am geografischen Netzabschlusspunkt befindet, selbst hier ist eine temporäre Zwischenlösung machbar, wenn gewisse Umstände erfüllt sind. Auch Quelle RTR Kundeninformation.

Wer liest und sich an entsprechender Stelle informiert ist klar im Vorteil :idea:
lg
sign

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Beitrag von ray81 » 21.03.2006, 12:08

Ich danke dir für die ausführliche Info!
Ich informiere mich doch an entsprechender Stelle! :wink:
Du gibts mir doch die Auskunft, Danke dafür!

Ich habe nur den Gesetzestext interpretiert!

Dass es geht, will ich auch gar nicht bestreiten! Und wenn es das Fiat der RTR hat, ist es ja bestens!

Nur die "Variante" des Gesetzes verstehe ich nicht wirklich! (Ich verstehe es natürlich schon!, aber finde es höchst seltsam!) Also, Fakt ist erreichbar ja, aktive Telefonie nein! Das hätte man auch im Gesetzestext so formulieren können!

Ich danke dir auf jeden Fall für deine ausführliche Info!!!

Gruß Ray

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Beitrag von j.greil » 21.03.2006, 12:42

Hier die Antwort auf eine Anfrage an SIL VoIP, in der ich nach einer geografischen Rufnummernportierung (bezugnehmend auf das weiter oben gepostete Dokument der RTR) angefragte habe:
Nach Rücksprache mit unserem VOIP-Verantwortlichen bestätigte er mir die von
Ihnen angeführten Durchführungsbestimmungen. Ich bedaure jedoch dass diese
Rufnummern nicht portieren. Dzt sind es nur Wiener und Linzer Rufnummern.
Begründung:
Der Aufwand ist allerdings für uns sehr hoch und es wurde somit in unserem
Haus entschieden von Einzelportierungen abzusehen.

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Beitrag von signtec » 21.03.2006, 13:11

ray81 hat geschrieben: ausführliche Info!!!
Ich habe mir eingebildet dieses Thema auch in der aktuellen Schriftenreihe der RTR gelesen zu haben.

Nachgesehen und auf Seite 45 des Werkes 'VoIP Grundlagen, Regulierung und erste Erfahrungen' folgenden Text gefunden:
Auch geografische Rufnummern können unter bestimmten Voraussetzungen im Zusammenhang mit nomadischer Nutzung verwendet werden. Sind die oben ausgeführten Nutzungsauflagen erfüllt, kann einerseits die geografische Rufnummer auf eine beliebige Rufnummer weitergeleitet werden (ggf. permanent) und andererseits erlauben die Regelungen der KEM-V, dass als Rufnummer des Anrufers (ausgenommen bei Notrufen) von einem anderen Netzanschlusspunkt aus die geografische Rufnummer verwendet werden kann, sofern der teilnehmer über das Nutzungsrecht an dieser geografischen Rufnummer verfügt.
lg
sign

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Beitrag von ray81 » 21.03.2006, 16:12

Genau das wollte ich wissen, vielen Dank!
Der Text läßt vermuten, dass es sogar erlaubt ist, die Rufnummer aktiv am Anschlusspunkt zu gebrauchen!
Also, bei der Tatsache verstehe ich nicht, weshalb man sich bei der Portierung so anstellt!
Was sollten die Anbieter denn garantieren? Defacto wird doch nur verlangt, dass der Verweder dort seinen Wohnsitz hat, das wird quasi damit überprüft indem er dort einen Breitbandanschluss hat! Da könnte doch auch eine Meldebestätigung reichen! Denn die Verwendung der Rufnummer nicht am Anschlusspunkt ist ja laut Text erlaubt! Verstehe, wer will, einleuchtend ist es für mich nicht!
Ich könnte hier einen Wohnsitz haben, eine Anschluss, eine portierte Nummer und dennoch die meiste Zeit mit der Nummer fern des Ausgangspunkt verbringen! Ich finde das ok! Aber das hat man mit dem Gesetz wohl nicht gemeint, oder? Deshalb empfinde ich das Ganze als reine Schikane und nur der, der Glück hatte, seine Nummer portiert zu bekommen, der kann dann dieser Freiheit frönen!

Gruß Ray

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Beitrag von signtec » 21.03.2006, 16:22

ray81 hat geschrieben:der Glück hatte, seine Nummer portiert zu bekommen, der kann dann dieser Freiheit frönen!
Ich kann nach wie vor nicht nachvollziehen warum du das so negativ siehst. Es wird angeboten, es funktioniert, und es ist möglich... so what?
Damit sind doch alle Fragen des ursprünglichen Posts beantwortet.

Ich denke einfach dass das größte Problem jenes ist, dass die Leute auf der einen Seite nicht in der Lage sind sich genau zu informieren, auf der anderen Seite alles free of charge haben möchten und denken nur weil es VoIP ist darfs nichts kosten.

Ist wie die Entscheidung von J.Greil dem das Angebot der voip-connex zu teuer war... naja, warum wohl? Die wollen wahrscheinlich morgen auch noch leben... und Service kostet nunmal.

Es grüßt ein zufriedener portierter und voipender sign :D
lg
sign

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