Ycn mit 1018er Anbietern kombinierbar?

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Obsolet

Ycn mit 1018er Anbietern kombinierbar?

Beitrag von Obsolet » 25.09.2004, 11:15

Weiß jemand ob man sich für ycn preselection anmelden kann wenn man schon bei einem 1018er Call by Call Anbieter angemeldet ist?

Die müssten doch intern acu eine Betreibervorwahl verwenden, die dann preselectet oder irre ich mich da völlig.

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brus
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Re: Ycn mit 1018e Anbietern kombinierbar?

Beitrag von brus » 25.09.2004, 14:02

Obsolet hat geschrieben:Weiß jemand ob man sich für ycn preselection anmelden kann wenn man schon bei einem 1018er Call by Call Anbieter angemeldet ist?
Wenn ycn auch die Netzkennzahl 1018 hat (ich finde auf die Schnelle keine Informmation darüber) geht es nicht. Man kann nicht bei mehreren Betreibern mit der gleichen Netzkennzahl angemeldet sein (das heißt genauer gesagt, anmelden kann man sich schon, nur funktioniert das Telefonieren dann halt nicht). Sonst ist eine Preselection schon unter Beibehaltung deines 1018 Call by Call Anbieters möglich und du kannst mit dieser Netzvorwahl telefonieren trotz Preselection bei einem anderen Betreiber (der natürlich nicht mit 1018 arbeiten darf).
Grüße
Gerhard

Gast

Beitrag von Gast » 25.09.2004, 19:38

Warum gibt es denn Provider, die die selbe Kennzahl haben? Geht sich das von 1001 bis 1099 nicht aus? Ich meine, wie funktioniert das überhaupt? Woher weiß die Telekom-Vermittlung, zu welchem Anbieter das Telefonat übergeben werden soll? Schaut die Vermittlung "nach", bei welchem ich jetzt einen Vertrag hab? Also mir ist das irgendwie rätzelhaft!

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brus
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Beitrag von brus » 25.09.2004, 20:34

Anonymous hat geschrieben:Warum gibt es denn Provider, die die selbe Kennzahl haben?
Ich habe es so gehört: Viele kleinere Provider mieten sich sozusagen bei einem größeren Bruder in dessen System ein und verwenden daher auch dessen Netzkennzahl. Wie das mit der Weiterleitung funktioniert, wenn du bei 2 Anbietern mit der selben Kennzahl angemeldet bist, kann ich nicht sagen. Ich vermute dass in diesem Fall die Gespräche über den Provider, bei dem du preselected bist, laufen.
Grüße
Gerhard

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Stefan
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Leitungs-Sharing

Beitrag von Stefan » 25.09.2004, 22:09

brus hat schon recht.
Es ist tatsächlich so, dass größere TK-Unternehmen eine Vorwahl/Leitung von der TA mieten. Alleine hätten sie aber zu wenig Kunden, um die Kapazitäten voll auszunutzen. Darum werden die Leitungen mit der selben Vorwahl wie bspw. 1018 oder 1025 weiter-/subvermietet (ist ein bißchen der Gedanke von dem Network-Marketing).

Problem ist jetzt folgendes: Es ist NICHT möglich, zwei Anbieter mit ein und derselben Vorwahl zu nehmen, da eben der Computer nicht weiß, welchen der zwei Anbieter ich in Anspruch nehmen will. Laut Auskunft eines Anbieters (RedTelecom 1025) muss man sich vorher bei einem der Anbieter abmelden, um den nächsten in Anspruch nehmen zu können.

Ich denke, dass schlimmste was passieren kann ist, dass einem ein Gespräch zweimal verrechnet wird, wissen tu ich es aber nicht. Darüber hinaus bin ich über die technischen Umsetzung auch nicht informiert.


Grüße
Stefan

Georg Hitsch, MITACS

Beitrag von Georg Hitsch, MITACS » 26.09.2004, 12:32

Also - die Sache ist folgende:

Damti ein Telefon-Anbieter moeglichst kostenguenstig anbieten kann, muss er an moeglichst vielen Punkten mit Telekom Austria "Verkehr austauschen" ("Interconnection").

Um in Oesterreich den guenstigsten Zusammenschaltungs-Tarif zu bekommen, muessen an knapp 50 Punkten Leitungen zusammengeschalten werden; neben Wien also auch bis in irgendwelche kleinen Provinz-Nester, wo die meisten Telefon-Firmen ueberhaupt keine Kunden haben.

Die 50 Punkte entsprechen zumindest 50 "Leitungen" ("E1-2Mbit-Leitungen"), realistisch aber ca. zumindest 250 Leitungen.

Verkehr wird in der Telefon-Branche technisch in Telefon-Minuten gemessen.

Ueber die 250 Leitungen koennen ca. 83 Mio Minuten uebertragen werden - eine Dimension, die in Oesterreich etwa 4 Provider erreichen.


Wenn man mit weniger als den 50 Punkten zusammenschaltet, bekommt man als Provider von Telekom Austria viel schlechtere Tarife, kann damit also nur "schlechtere" Preise anbieten.

Also hat sich ein Geschaeftsmodell entwickelt, das genau auf diese Umstaende Ruecksicht nimmt.

"Kleine Provider" kaufen bei "grossen Providern" Kapazitaeten ein, und nutzen deren Vorwahl mit.
D.h. der kleine Provider sagt, "Die Rufnummer 01/2233445 moechte ich ueber mich freigeschalten haben", und der grosse Provider schaltet die Rufnummer fuer den "kleinen Provider" frei.
Der "kleine Provider" widerum legt die Rechnung an den Endkunden.

Vorteil fuer den Grossen Provider:
Kein 1st level Customer-Support
Kein Vertrieb
Keine Verrechnungs/Bezahlungsprobleme mit 30000 kleinen Privat-Kunden

Vorteile fuer den kleinen Provider:
Guenstige Einkaufspreise
Kapazitaets-Planung und Technik macht der grosse Provider
Kein Risiko fuer Einkaufskonditionen, Qualitaeten, etc.

Nachteile fuer den Grossen Provider:
keine direkte Kundenbeziehung
Tw. schlechte Zahlungsmoral der kleinen Provider
Hohe Abhaengigkeit von einigen wenigen "kleinen Providern"

Nachteile fuer den kleinen Provider:
Hohe Abhaengigkeit vom Know-How des grossen Providers
Ueberhaupt keinen Einfluss auf die Qualitaet des grossen Providers


Das ganze nennt sich internationalen Raum "Switchless Reseller", also "Switch-Loser Wiederverkaeufer"

Als Beispiele fuer die "grossen Provider" gibt es u.a. 1018/Worldcom, 1025/Colt, 1009/Vocalis, 1002/UTA und andere.

Als Beispiel fuer die "kleinen Provider" gibt es u.a. Redtelecom (1025,1018,1009), eWave (1018), Amiga (1018), Worldcard (u.a. 1025), TCN (1025), etc.

Das Wort "grosser Provider" und "kleiner Provider" ist unter Umstaenden etwas missverstaendlich; manche "kleinen Provider" ala Amiga machen ein Vielfaches des Umsatzes als die "grossen Provider" wie Vocalis.



Die 3 haeufigsten Missverstaendnisse:
1. Ein Endkunde kann sich mit einem Anschluss nur bei einem "kleinen Provider" anmelden; wenn er sich bei einem anderen "kleinen Provider" mit der selben Vorwahl anmeldet, dann klappt das nicht.
Der 2te kleine Provider kann die Nummer nicht freischalten.

2. Da man nur bei einem "kleinen Provider" pro Vorwahl freigeschalten sein kann, werden also alle Gespraeche ueber diese Vorwahl von genau einem "kleinen Provider" abgerechnet.
Eine doppelte Verrechnung ist daher nicht moeglich.

3. Die Telekom Austria hat damit gar nichts zu tun - die schickt alle Gespraeche mit der entsprechenden Vorwahl an den "grossen Provider", und der entscheidet dann, ueber welchen "kleinen Provider" das Gespraech _abgerechnet_ (!!!) wird. (fast) Alle "kleinen Provider" verwenden technisch genau die selben Leitungen des "grossen Providers"
d.h. die Qualitaet von Amiga/1018, eWave/1018, etc. ist technisch voellig identisch - nur die Rechnungslegung, Kunden-Support, Tarife und Bezahlung ist unterschiedlich.


Georg Hitsch

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Beitrag von brus » 26.09.2004, 15:50

Georg Hitsch, MITACS hat geschrieben:Als Beispiele fuer die "grossen Provider" gibt es u.a. 1018/Worldcom, 1025/Colt, 1009/Vocalis, 1002/UTA und andere.

Als Beispiel fuer die "kleinen Provider" gibt es u.a. Redtelecom (1025,1018,1009), eWave (1018), Amiga (1018), Worldcard (u.a. 1025), TCN (1025), etc.
Danke Georg für die umfassende Information. Eine böse Zwischenbemerkung: Wann wird der große Provider 1025/Colt und damit auch Mitacs die Nummernübermittlung bringen?
Grüße
Gerhard

Georg Hitsch, MITACS

Beitrag von Georg Hitsch, MITACS » 26.09.2004, 20:51

Derzeit unterstuetzen wir (MITACS) die Rufnummernubermittelung nicht.

Dies ist geplant, es gibt aber kein genaues Datum dafuer.

Sorry.

Georg

Matula
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Re: Ycn mit 1018e Anbietern kombinierbar?

Beitrag von Matula » 27.09.2004, 15:15

Obsolet hat geschrieben:Weiß jemand ob man sich für ycn preselection anmelden kann wenn man schon bei einem 1018er Call by Call Anbieter angemeldet ist?
Um die Frage endlich zu beantworten: JA!
Habe eine Mail an YCN geschrieben und gefragt, auf welche Vorwahl man eingestellt wird. Die Antwort:
YCN E-Mail hat geschrieben:das wäre dann die Vorwahl 1025
Bei ycn:voice wird der Anschluss preselectet, daher brauchen sie keine Vorwahl wählen.

Mit freundlichen Grüßen
Eveline Häusler
Also kann man YCN nicht verwenden, wenn man gleichzeitig einen anderen Anbieter mit 1025 (z.B. Mitacs) verwenden will... 1018 geht aber...

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