Roaming und die Mobilbox

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beowulf
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Roaming und die Mobilbox

Beitrag von beowulf » 02.09.2007, 21:34

Hallo!

Alle Jahre wieder vor dem Sommer warnt die AK und die Medien vor der Kostenfalle Roaming. Hier wird insbesondere die Mobilbox erwaehnt.

Wenn ich die Argumentation richtig in Erinnerung habe, heisst es, dass man doppelt zahlt: Erstens fuer die Umleitung auf die Box und zweitens fuer's Abhoeren selbiger. Dass man fuer's Abhoeren bezahlt, versteh' ich ja. Was aber hat es mit dem Bezahlen fuer die Umleitung zu tun?

Es klingt so als wuerde das ankommende Gespraech ins Urlaubsland geleitet, und von dort wird vom jeweils verwendeten Netzbetreiber auf die Mobilboxnummer (eben die oesterr.) umgeleitet. Stimmt das?

Was passiert aber nun, wenn ich meine Mobilbox aktiviere, mein Handy aber im Urlaubsland nie einschalte. Fallen dann auch Umleitungsgebuehren an, wenn jemand auf meine Mobilbox quatscht?

Vielleicht gibt es ja hier kompetente Antwort?

Vielen Dank.
BG,
Nikolaus

Azby
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Beitrag von Azby » 02.09.2007, 22:06

Was das doppelte Bezahlen angeht, so warnt die AK nicht davor, dass für die Umleitung und für das Abhören gezahlt wird (denn abhören muss man die Nachricht ja nicht), sondern es erfolgt die Verrechnung von Aktiv- und Passivroaming.
Hier die (kompetente ;)) Erklärung:
Wenn dich jemand anruft und du gehst nicht ran und deine Mobilbox ist aktiviert, funktioniert das so, dass dein Handy nach einigen Malen Läuten (die Zeit ist im Idealfall einstellbar (15-25 Sekunden) an den Mobilbetreiber zurücksendet "leite das Gespräch auf folgende Nummer (=Mobilbox) um". Das Problem ist, dass für eine erfolgreiche Umleitung das Gespräch zuerst angenommen werden muss. In Österreich kostet das nichts. Im Ausland kostet das Annehmen eines Gesprächs die Gebühren für das Passivroaming. Die Umleitung ist dann ein aktiver Anruf von deinem Handy aus. Dieser wird bei einer Umleitung auf die Mobilbox innerhalb Österreichs nicht verrechnet. Im Ausland handelt es sich allerdings um einen aktiven Anruf nach Österreich, der entsprechend mit Aktivroamingkosten vergebührt wird. Somit kostet dich das Nicht-Abheben bei aktivierter Mobilbox mehr, als wenn du das Gespräch im Ausland annimmst, wo "nur" die Passivroamingkosten anfallen.
Dass man für das Abhören nochmal extra zahlt, wenn man im Ausland ist, stimmt zwar, das ist aber nicht das, wovor gewarnt wird. Das müsste eigentlich jedem klar sein - und selbst wenn es das nicht ist. Ob man sich die Nachricht anhört, kann man sich aussuchen - die Umleitung erfolgt automatisch ohne Nachfrage - das ist es, worauf aufmerksam gemacht werden muss.

Zu deiner anderen Frage:
Dass Roamingkosten entstehen, muss dein Mobiltelefon in einem fremden (ausländischen) Netz eingebucht sein. Nimmst du dein Handy also ins Ausland mit, drehst es dort aber nie auf, kann es sich nicht in das ausländische Netz einbuchen, weshalb keine Roamingkosten entstehen können. Selbiges gilt, wenn du dein Handy im Ausland aufgedreht hast, es dann abdrehst und im Ausland bleibst... Der Betreiber weiß nicht, wo du bist, da du in keinem Netz eingebucht bist - folglich können auch keine Roamingkosten entstehen...

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Stefan
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Re: Roaming und die Mobilbox

Beitrag von Stefan » 02.09.2007, 22:12

edit: Hab erst kurz nach Azby gepostet (prallel geschrieben), trotzdem meine ganze Antwort:
beowulf hat geschrieben:Was passiert aber nun, wenn ich meine Mobilbox aktiviere, mein Handy aber im Urlaubsland nie einschalte. Fallen dann auch Umleitungsgebuehren an, wenn jemand auf meine Mobilbox quatscht?
Nein, definitiv nicht - hab es selbst ausprobiert und schon des Öfteren hier im Forum berichtet. Grund ist, dass bei ausgeschaltetem Telefon der (österr.) Netzbetreiber nicht wissen kann, wo sich das Telefon befindet.
Auch diese Geschichten ist nicht wahr: Das Telefon wird im Ausland ausgeschaltet und erst dann, wenn man es im Inland wieder einschaltet, werden für Mobilbox-Umleitungen keine (doppelten) Roaming-Gebühren verrechnet.

Wahr ist, dass bei eingeschaltetem Telefon und aktivierter Mobilbox die Umleitung zuerst passiv (ankommendes Gespräch im Roaming) und dann aktiv (Weiterleitung zu österr. (Mobilbox)Nummer) verrechnet wird.

Nun gibt es 3 Möglichkeiten:
1.) Telefon so oft als möglich ausschalten
2.) Umleitungen zu Mobilbox deaktivieren
3.) Umleitung auf "unbedigt" setzen: Nachteil ist, dass dadurch das Telefon nicht läutet und gar keine Gespräche mehr angenommen werden können. Vorteil ist, dass man selbst aktiv telefonieren kann, aber ein eingehender Anruf nicht mit den doppelten Kosten umgeleitet wird --- Zwischenlösung: Sofern eine Umleitung im Ausland aktiviert/deaktiviert werden kann: Mobilbox abhören (ob Anruf wichtig ist), dann unbedingte Rufumleitung deaktivieren. Danach die Person zurückrufen und bitten, nochmals anzurufen, um nur die günstigeren Passivgebühren zahlen zu müssen. Nach dem Gespräch wieder unbedingte Umleitung aktivieren.


Grüße
Stefan

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Re: Roaming und die Mobilbox

Beitrag von brus » 02.09.2007, 23:19

Stefan hat geschrieben: Das Telefon wird im Ausland ausgeschaltet und erst dann, wenn man es im Inland wieder einschaltet, werden für Mobilbox-Umleitungen keine (doppelten) Roaming-Gebühren verrechnet.
Da gab es aber im Forum auch die verschiedensten Meinungen.
Einige Zeit nach Ausschalten des Handys im Ausland soll wieder die normale Umleitung zur Box aktiviert sein, also ohne Passivroaming.
Kann das nicht endgültig geklärt werden?
Grüße
Gerhard

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Re: Roaming und die Mobilbox

Beitrag von Azby » 02.09.2007, 23:38

Stefan hat's eh schon so gesagt.
Wenn das Handy nicht aufgedreht ist, handelt es sich praktisch um eine unbedingte Rufumleitung (es läutet ja auch nicht) - der Anruf wird sofort umgeleitet, wenn man nirgends eingebucht ist - das Telefon kann den Anruf ja praktisch auch gar nicht annehmen (=keine Passivkosten). Das müsste an und für sich sofort mit dem Abmelden aus dem ausländischen Netz gültig sein. Selbst probiert habe ich es noch nie, da ich im Ausland stets die Sprachbox deaktiviert habe.

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Stefan
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Re: Roaming und die Mobilbox

Beitrag von Stefan » 03.09.2007, 08:04

brus hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben: Das Telefon wird im Ausland ausgeschaltet und erst dann, wenn man es im Inland wieder einschaltet, werden für Mobilbox-Umleitungen keine (doppelten) Roaming-Gebühren verrechnet.
Da gab es aber im Forum auch die verschiedensten Meinungen.
Einige Zeit nach Ausschalten des Handys im Ausland soll wieder die normale Umleitung zur Box aktiviert sein, also ohne Passivroaming.
Kann das nicht endgültig geklärt werden?
Die Sache mit dem "eingebucht bleiben" trotz ausgeschaltetem Telefon ist ein Märchen. Nach dem Ausbuchen aus dem Netz (durch Netzwechsel, ausschalten, Sendeausfall,...) gibt es diese unbedingte Rufumleitung - wie es Alex gut beschrieben hat. Und das passiert im Sekundenbereich. Stell dir vor, was passieren würde, wenn bei einem Roaming-Netzwechsel das erste/alte Netz "noch einige Zeit" aktiv bleibt, aber das zweite/neue Netz auch schon aktiv ist...

Grüße
Stefan

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Re: Roaming und die Mobilbox

Beitrag von brus » 03.09.2007, 08:53

Stefan hat geschrieben:Die Sache mit dem "eingebucht bleiben" trotz ausgeschaltetem Telefon ist ein Märchen.
Gut, ich vertraue dir.
Mit bob habe ich sowieso nur die Möglichkeit das Handy zu Hause zu lassen (und GlobalSim ausschließlich zu verwenden) oder bei Nichtgebrauch das Handy auszuschalten.
Noch eine Frage, das Handy ist eingeschaltet und ich weise das Gespräch ab.
Springt dann die Box an?
Grüße
Gerhard

beowulf
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Beitrag von beowulf » 03.09.2007, 09:40

Azby hat geschrieben:Wenn dich jemand anruft und du gehst nicht ran und deine Mobilbox ist aktiviert, funktioniert das so, dass dein Handy nach einigen Malen Läuten (die Zeit ist im Idealfall einstellbar (15-25 Sekunden) an den Mobilbetreiber zurücksendet "leite das Gespräch auf folgende Nummer (=Mobilbox) um". Das Problem ist, dass für eine erfolgreiche Umleitung das Gespräch zuerst angenommen werden muss. In Österreich kostet das nichts. Im Ausland kostet das Annehmen eines Gesprächs die Gebühren für das Passivroaming. Die Umleitung ist dann ein aktiver Anruf von deinem Handy aus. Dieser wird bei einer Umleitung auf die Mobilbox innerhalb Österreichs nicht verrechnet. Im Ausland handelt es sich allerdings um einen aktiven Anruf nach Österreich, der entsprechend mit Aktivroamingkosten vergebührt wird. Somit kostet dich das Nicht-Abheben bei aktivierter Mobilbox mehr, als wenn du das Gespräch im Ausland annimmst, wo "nur" die Passivroamingkosten anfallen.
Vielen Dank! Genau diese Erklaerung geht in den Medien immer unter. Ich konnte mir vorher nie erklaeren, was mit der 'doppelten Gebuehr" gemeint war.
Azby hat geschrieben:Zu deiner anderen Frage:
Dass Roamingkosten entstehen, muss dein Mobiltelefon in einem fremden (ausländischen) Netz eingebucht sein. Nimmst du dein Handy also ins Ausland mit, drehst es dort aber nie auf, kann es sich nicht in das ausländische Netz einbuchen, weshalb keine Roamingkosten entstehen können. Selbiges gilt, wenn du dein Handy im Ausland aufgedreht hast, es dann abdrehst und im Ausland bleibst... Der Betreiber weiß nicht, wo du bist, da du in keinem Netz eingebucht bist - folglich können auch keine Roamingkosten entstehen...
O.K. - jetzt waere das dann auch geklaert.

Vielen Dank!
BG,
Nikolaus

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Beitrag von djrob15 » 03.09.2007, 10:20

Vor 2 Jahren hatte T-mobile bei allen Kunden, die die Umleitung zur Mobilbox abgeschaltet haben, ohne Ankündigung oder Information einfach die Umleitung wieder aktiviert.
Die Folge daraus war, daß ich auf einmal eine hohe Rechnung hatte, denn ich wohne an der Grenze zu Deutschland und mein Handy war sehr oft ins deutsche Netz eingebucht und durch das Nichtannehmen eines Anrufs wurden mir doppelte Roamingkosten verrechnet.
T-mobile teilte mir auf Anfrage dann mit, daß sie als Service für die Kunden die Mobilbox eingeschaltet hätten, damit diese auch benützt wird.
Ich erklärte denen dann meine Zusatzkosten duch diese Aktion und ich könnte mich dann mit denen streiten um die Rückerstattung oder eine Kulanz (wie gnädig).

Kurzerhand hab dann meinen Vertrag gekündigt und bin dann zu yesss, was mir auch nur die halbe Telefonrechnung gegenüber T-mobile beschert.

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Re: Roaming und die Mobilbox

Beitrag von brus » 03.09.2007, 14:24

brus hat geschrieben: Noch eine Frage, das Handy ist eingeschaltet und ich weise das Gespräch ab.
Springt dann die Box an?
Das habe ich jetzt geklärt. Ich kann das Gespräch entweder annehmen, Umleiten oder ganz abwürgen. Nur beim Umleiten geht das Gespräch zur Box, nicht beim Abbrechen.
Grüße
Gerhard

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Re: Roaming und die Mobilbox

Beitrag von Azby » 03.09.2007, 19:38

brus hat geschrieben:Noch eine Frage, das Handy ist eingeschaltet und ich weise das Gespräch ab.
Springt dann die Box an?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, eine Umleitung stattfinden zu lassen.
Die unbedingte Rufumleitung leitet den Anruf unabhängig vom Netz, in dem das Handy eingebucht ist (oder auch wenn das Handy nirgends eingebucht ist) um.
Die Umleitung "bei besetzt" leitet dann um, wenn du einen Anruf abdrehst, indem du die rote Taste auf deinem Handy drückst. Ist diese Umleitungsform deaktiviert, kriegt der Anrufer ein "Dieser Anrufer ist im Moment nicht erreichbar", der Ruf wird aber nicht auf die Box umgeleitet, andernfalls schon - und standardmäßig ist diese Umleitung meist aktiviert.
Die Umleitung bei "keine Antwort" wiederum ist die "normale", die dann zum Tragen kommt, wenn man ca. 20 Sekunden lang nicht abhebt.
Dann gibt es noch die Umleitung für "unerreichbar", sprich wenn du in keinem Netz eingebucht bist. Diese ist zu vergleichen mit einer unbedingten Rufumleitung (aber halt nur, wenn das Handy nicht aufgedreht ist) - der Ruf landet gleich in der Box.
Von den vier vorhandenen Umleitungsarten (unbedingt, bei besetzt, keine Antwort und unerreichbar) gibt es zwei, bei denen Roamingkosten entstehen können - und zwar "bei besetzt" und "keine Antwort". Die unbedingte Umleitung leitet unabhängig vom Netz gleich weiter und die unerreichbar-Umleitung leitet nur um, wenn du nirgends eingebucht bist und folglich kein passiv-aktiv-Ruf stattfinden kann...

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Re: Roaming und die Mobilbox

Beitrag von brus » 03.09.2007, 20:02

Azby hat geschrieben: Von den Umleitungsarten gibt es zwei, bei denen Roamingkosten entstehen können - und zwar "bei besetzt" und "keine Antwort".
Bei meinem Posting meinte ich nur die roamingpflichtigen bedingten Umleitungen. Wenn ich das Handy eingeschaltet habe und den Anruf nicht annehme (rote Taste) gibt es ja keine Umleitung, also keine Kosten. Ist mir jetzt klar.
Aber die Umleitung bei "besetzt" hatte ich in meinen Überlegungen total vergessen. Die kann man wohl nicht vermeiden wenn man das Gespräch nicht annehmen will sondern abweist.
Grüße
Gerhard

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Re: Roaming und die Mobilbox

Beitrag von Azby » 03.09.2007, 20:17

brus hat geschrieben:Aber die Umleitung bei "besetzt" hatte ich in meinen Überlegungen total vergessen. Die kann man wohl nicht vermeiden wenn man das Gespräch nicht annehmen will sondern abweist.
So ist es.
Deshalb ist es empfehlenswert, die Umleitung bei besetzt abzudrehen. Dann kann man auch ohne Sorgen die rote Taste drücken. Ist die Umleitung aktiv, zahlt man erst aktiv+passiv und es wäre billiger geworden, das Gespräch gleich anzunehmen anstatt aufzulegen.

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Re: Roaming und die Mobilbox

Beitrag von brus » 03.09.2007, 22:40

Azby hat geschrieben: Deshalb ist es empfehlenswert, die Umleitung bei besetzt abzudrehen.
Leider bei bob unmöglich. Aber das gleiche Eintreffen von 2 Gesprächen ist bei mir ziemlich unwahrscheinlich.
Grüße
Gerhard

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