algodon hat geschrieben:jedenfalls du Stefan scheinst nicht einmal eine Rechtsschutzversicherung zu haben. Du bist doch sicher Autofahrer, Arbeitnehmer oder sogar Arbeitgeber, trinkst manchmal Alkohol, etc. Du brauchst nur ein paar Prozesse mit schönem Streitwert, die bis zum OGH gehen. Wenn du einen verlierst, wirds teuer. Pro Fall zahlen die verschiedenen RSVersicherung bis zu 66.000 EUR, 133.000 EUR oder manche unbegrenzt.
Also ich kenn mich schon wieder nicht aus: Wird von mir gefordert, dann springt eine
Haftsplicht ein, die sowohl Gerichtskosten als auch Schadenssumme versucht
abzuwehren, ansonst übernimmt. Eine
RSV hat hier gar nichts verloren, außer
ich möchte
aktiv Ansprüche einem Dritten gegenüber
durchsetzen. Und bei Prozesskosten von € 66.000,- ist der Streitwert wahrscheinlich schon weit jenseits der € 200.000,- --- wenn ich meine Ansprüche durchbekomme, dann zahlt sowieso die Gegenpartei und wenn nicht, nagut, dann hab ich halt € 200.000,- verloren und dafür werden mir die Prozesskosten von € 66.000,- "erlassen" - na toll! Aber das soll jetzt kein Vorwurf sein, denn auf den Verkaufs-Schmäh, dass eine RSV die Haftplflicht ersetzt, fallen glaub ich 90% der Kunden rein. Anders kann ich mir es nicht erklären, dass Autofahrer ganz stolz ein Pickerl aufm Auto haben, dass sie RS-versichert sind

. Wenn ich ihnen reinfahre, bringt ihnen das Nüsse und wenn sie mir reinfahren, ist es mir auch wurscht, da es meine Haftplicht übernimmt.
Und Thema Auto - eine Vollkasko: Interessanterweise ist der versicherte Zeitwert bei einem (selbstverschuldetem) wirtschaftlichen Totalschaden nicht einmal 70% des Eurotax-Listen-Zeitwertes; mit etwas Glück wird das Auto gleich ins Internet zur Auktion gestellt, dann sinds vielleicht noch 50% oder weniger...
Dann gibts ja auch noch Warenwert-Versicherungen: Mindestprämie jährlich € 3.000,- bei 20% (!) Selbstbehalt. Also bei einer GmbH mit € 35.000,- Stammkapital und einem Zahlungsausfall von € 200.000,- (wenn Firmen überhaupt noch so hoch versichert werden) bleibt das Unternehmen mal auf € 40.000,- Selbstbehalt sitzen und hat in der laufenden Periode auch noch die Prämie für Warenwertvers. und dann wahrscheinlich auch noch einer Firmen-RSV von sagen wir € 5.000,- zu tragen. Naja, die Ansprüche der Gläubiger wird die Warenwertvers. noch befriedigen können, aber die GmbH macht wahrscheinlich Konkurs: Seit wann arbeitet/zahlt ein Unternehmer für die Anderen!?!?
Was anderes ist die Krankenversicherung, es sind zwar 98% in AT versichert, aber ein langes Koma, teuere Operationen und Implantate mit den richtigen Medikamenten gehen auch schön ins Geld. Gerade Bummelstudenten sind nicht immer versichert.
Genau, Krankenversicherung: Ich gehe mal von den rund € 350,- monatlich aus, die ein Selbstversicherer zu zahlen sind [natürlich gibt es viele Wege, den minimierten Betrag von rund € 90,- zu erreichen]. Das sind im Jahr schon mal über € 4.200,- und in den letzten 5 Jahren hatte ich eine GKK-Abrechnung von vielleicht € 150,-, das wären in meinem Fall dann schon über € 21.000,- gespart, die ich mit jährlich 8% veranlage, wären dann über € 28.000,- ; Also einen Blinddarm mit € 4.000,- Operationskosten kann ich mir da schon leicht mal leisten und sogar die Aufzahlung für ein 2-Bett-Zimmer von täglich gut € 35,- sind drinnen. Bei mir zieht einfach das Argument nicht, dass die Prämien alle so günstig sind und das "wahre Leben unleistbar" ist, genausowenig das Angst-machen, was nicht alles für Ziegelsteine vom Himmel fallen können...
Also durch meine Mickey-Maus-Beispiele hab ich mir jetzt alleine schon Jahresprämien (Warenwertvers., RSV, Krankenvers., Vollkaskovers.) von € 10.000,- gespart...
Soll ich die Litanei fortsetzen?
Die Versicherung ist ja auch keine Wohltätigkeitsorganisation
So ist es, die wollen in erster Linie mein Geld. Und da ich auch nicht die Heilsarmee bin, schau ich mir selbst um mein Geld und lass da keine Versicherung ran. Weil ich es nicht einsehe, dass ein Pflegeheim meine Zusatzpensionen einstreift, die ich mir im Laufe meines Lebens von der Lippe abgespart habe, wenn der Sozial-Staat das Pflegeheim für mich auch zahlt...
Grüße
Stefan