Handyversicherungen,sind sie gut,und zahlen sie auch?

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 02.06.2007, 09:43

Mr.Dailer hat geschrieben:zum obigen Diebstahl Problem,hätte ich eine einfache Lösung,wie bei den teuren Autos,man integriert einfach,einen Gps,Empfänger,und kann dann ,jedes Objekt bis 3 Meter genau orten:)
Das hat sich ein Bekannter meines Vater auch gedacht, bevor ihm sein € 200.000,- teurer Porsche regelrecht vor der Nase gestohlen wurde.
Und noch mehr haben die vom Porsche-Geschäft geschaut, weil sie meinten, das Auto könne mit dem GPS nicht verschwinden --- dürfte ein Auftrags-Diebstahl gewesen sein...

Grüße
Stefan

algodon
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Beitrag von algodon » 02.06.2007, 09:45

Stefan hat geschrieben: Ich würde so einen Fall vor Gericht ausfechten, allerdings werde ich nie in diese Situeation kommen, weil ich solche Versicherungen nicht abgeschlossen habe, obwohl ich inzwischen das Geld für den Prozess gespart hätte. :lol:
Das ist schon lustig, ihr kümmert euch hier um eine lächerliche Versicherung wie diese Handydiebstahlversicherung, die vl. maximal 1000 EUR ersetzt und jedenfalls du Stefan scheinst nicht einmal eine Rechtsschutzversicherung zu haben. Du bist doch sicher Autofahrer, Arbeitnehmer oder sogar Arbeitgeber, trinkst manchmal Alkohol, etc. Du brauchst nur ein paar Prozesse mit schönem Streitwert, die bis zum OGH gehen. Wenn du einen verlierst, wirds teuer. Pro Fall zahlen die verschiedenen RSVersicherung bis zu 66.000 EUR, 133.000 EUR oder manche unbegrenzt.

Was anderes ist die Krankenversicherung, es sind zwar 98% in AT versichert, aber ein langes Koma, teuere Operationen und Implantate mit den richtigen Medikamenten gehen auch schön ins Geld. Gerade Bummelstudenten sind nicht immer versichert.

Zurück zur Handyversicherung: Theoretisch wirklich interessant, frag vl. mal anonym bei einer Versicherung nach. Überversicherung wäre ja auch ein Stichwort.
Praktisch total uninteressant: Denn das Lesen der Bedingungen, der Schadensfall (wahrschl. Gang zur Polizei, Bericht, ev. Ärger,...) kostet mehr Zeit (und somit Geld), als wenn du dir dein 300 EUR Handy gleich neukaufst (außer jemand hat Zeit, ist arbeitslos, Pensionist, aber selbst da weiß ich mit meiner Zeit besseres anzufangen) Die Versicherung ist ja auch keine Wohltätigkeitsorganisation und wenn ich wirklich wenig Geld hab, dann kauf ich mir wohl kein teures Handy...

LG

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 02.06.2007, 11:55

algodon hat geschrieben:jedenfalls du Stefan scheinst nicht einmal eine Rechtsschutzversicherung zu haben. Du bist doch sicher Autofahrer, Arbeitnehmer oder sogar Arbeitgeber, trinkst manchmal Alkohol, etc. Du brauchst nur ein paar Prozesse mit schönem Streitwert, die bis zum OGH gehen. Wenn du einen verlierst, wirds teuer. Pro Fall zahlen die verschiedenen RSVersicherung bis zu 66.000 EUR, 133.000 EUR oder manche unbegrenzt.
Also ich kenn mich schon wieder nicht aus: Wird von mir gefordert, dann springt eine Haftsplicht ein, die sowohl Gerichtskosten als auch Schadenssumme versucht abzuwehren, ansonst übernimmt. Eine RSV hat hier gar nichts verloren, außer ich möchte aktiv Ansprüche einem Dritten gegenüber durchsetzen. Und bei Prozesskosten von € 66.000,- ist der Streitwert wahrscheinlich schon weit jenseits der € 200.000,- --- wenn ich meine Ansprüche durchbekomme, dann zahlt sowieso die Gegenpartei und wenn nicht, nagut, dann hab ich halt € 200.000,- verloren und dafür werden mir die Prozesskosten von € 66.000,- "erlassen" - na toll! Aber das soll jetzt kein Vorwurf sein, denn auf den Verkaufs-Schmäh, dass eine RSV die Haftplflicht ersetzt, fallen glaub ich 90% der Kunden rein. Anders kann ich mir es nicht erklären, dass Autofahrer ganz stolz ein Pickerl aufm Auto haben, dass sie RS-versichert sind :lol: . Wenn ich ihnen reinfahre, bringt ihnen das Nüsse und wenn sie mir reinfahren, ist es mir auch wurscht, da es meine Haftplicht übernimmt.

Und Thema Auto - eine Vollkasko: Interessanterweise ist der versicherte Zeitwert bei einem (selbstverschuldetem) wirtschaftlichen Totalschaden nicht einmal 70% des Eurotax-Listen-Zeitwertes; mit etwas Glück wird das Auto gleich ins Internet zur Auktion gestellt, dann sinds vielleicht noch 50% oder weniger...
Dann gibts ja auch noch Warenwert-Versicherungen: Mindestprämie jährlich € 3.000,- bei 20% (!) Selbstbehalt. Also bei einer GmbH mit € 35.000,- Stammkapital und einem Zahlungsausfall von € 200.000,- (wenn Firmen überhaupt noch so hoch versichert werden) bleibt das Unternehmen mal auf € 40.000,- Selbstbehalt sitzen und hat in der laufenden Periode auch noch die Prämie für Warenwertvers. und dann wahrscheinlich auch noch einer Firmen-RSV von sagen wir € 5.000,- zu tragen. Naja, die Ansprüche der Gläubiger wird die Warenwertvers. noch befriedigen können, aber die GmbH macht wahrscheinlich Konkurs: Seit wann arbeitet/zahlt ein Unternehmer für die Anderen!?!?
Was anderes ist die Krankenversicherung, es sind zwar 98% in AT versichert, aber ein langes Koma, teuere Operationen und Implantate mit den richtigen Medikamenten gehen auch schön ins Geld. Gerade Bummelstudenten sind nicht immer versichert.
Genau, Krankenversicherung: Ich gehe mal von den rund € 350,- monatlich aus, die ein Selbstversicherer zu zahlen sind [natürlich gibt es viele Wege, den minimierten Betrag von rund € 90,- zu erreichen]. Das sind im Jahr schon mal über € 4.200,- und in den letzten 5 Jahren hatte ich eine GKK-Abrechnung von vielleicht € 150,-, das wären in meinem Fall dann schon über € 21.000,- gespart, die ich mit jährlich 8% veranlage, wären dann über € 28.000,- ; Also einen Blinddarm mit € 4.000,- Operationskosten kann ich mir da schon leicht mal leisten und sogar die Aufzahlung für ein 2-Bett-Zimmer von täglich gut € 35,- sind drinnen. Bei mir zieht einfach das Argument nicht, dass die Prämien alle so günstig sind und das "wahre Leben unleistbar" ist, genausowenig das Angst-machen, was nicht alles für Ziegelsteine vom Himmel fallen können...

Also durch meine Mickey-Maus-Beispiele hab ich mir jetzt alleine schon Jahresprämien (Warenwertvers., RSV, Krankenvers., Vollkaskovers.) von € 10.000,- gespart...

Soll ich die Litanei fortsetzen?
Die Versicherung ist ja auch keine Wohltätigkeitsorganisation
So ist es, die wollen in erster Linie mein Geld. Und da ich auch nicht die Heilsarmee bin, schau ich mir selbst um mein Geld und lass da keine Versicherung ran. Weil ich es nicht einsehe, dass ein Pflegeheim meine Zusatzpensionen einstreift, die ich mir im Laufe meines Lebens von der Lippe abgespart habe, wenn der Sozial-Staat das Pflegeheim für mich auch zahlt... :roll:

Grüße
Stefan

docs
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Beitrag von docs » 02.06.2007, 16:36

Hallo Stefan!

Aufmerksam verfolge ich die Diskussion hier, wirklich sehr interessant. Und deswegen möchte ich einen Kommentar dazu abgeben.

Ich gebe dir bei Vollkasko unt RSV eigentlich Recht, darüber denke ich ähnlich.

Was ich aber entschieden von der Hand weisen muss, ist die Fragwürdigkeit von Krankenversicherung und Haftpflichtversicherung (die private Haftpflicht ist keine Pflichtversicherung (ich meine nicht die Auto-Haftpflicht!)).

Wir leben in einem Solidaritätssystem, dass uns im Vergleich zu vielen anderen Ländern eine jederzeit gesicherte Versorgung nach zur Zeit herrschendem Standard der Medizin gewährt. Das heißt, dass jeder einen prozentuell gleichen (Ausnahmen bestätigen die Regel) Anteil von seinem Einkommen der allgemeinen gesundheitlichen Versorgung zu Verfügung stellt.

Das gilt für "dich" als Blinddarm-operierten genaus wie für jemanden mit Halsschmerz oder Autounfall. Der Vorteil liegt darin, dass du dir keine Sorgen über die Kosten machen musst, die ins Uferlose ausarten können. Du kannst gar nicht so schnell schauen, wie die Kohle weggeht, wenn du alles selbst zahlen musst, das Problem ist, dass die Menschen nicht wissen, was Gesundheit (Erhaltung und Genesung, sowie Prophylaxe) kostet. Unmengen. (vom System mit dem Umgang des Geldes rede ich jetzt mal nicht).

Was ist, wenn du eine einfach Grippe auch nur leicht verschleppst? Oder eine Halsentzündung? Oder eine Tumorerkrankung entwickelst? Oder eine chronische Krankheit?

Da sind OP's im Bereich von 10.000en Euro eine Kleinigkeit. Das geht locker auf 50.-80.000 hoch. EINE OP! Dazu kommt Intensivstation, (lebenslang) unfassbar teure Medikamente. Bei Tumorkrankheiten gibt es Therapien, die kosten über 50.000 Euro für einen Zyklus, du brauchst evtl. 4 oder mehr. Chronische Krankheiten: lebenslang gebunden.

Ich lasse hier bewusst das persönliche Schicksaal eines jeden aus, ich will nur zeigen, was es heißt, nicht krankenversichert zu sein. Es heißt (k)ein Leben in Angst. Für jeden. Sei dir dessen bewusst, dass du mit deinem Anteil viele andere, hundert tausende unterstützt und anders rum, wenn es im nicht zu hoffenden Fall darum geht, dir die beste Therapie anzubieten.

Private Haftpflichtversicherung. Du musst nur einen Menschen, Hausnummer beim Eislaufen ungewollt anrempeln, der fällt, bricht sich einen Wirbel und ist querschnittgelähmt. Das heißt ein Leben lang Invalide. Schmerzensgeld. Schadensersatz. Umbaukosten... und und und.
Da reichen Deckungssummen von ein paar Hundertausend Euro evtl. nicht aus.


Ich weiß, lange Rede, aber es ist mir wichtig, dass man versteht, wofür man blecht. Dass auch Versicherungen Schei.ßpartien sein können, ist klar, leider, die versuchen auch oft Kohle zu machen (wann nicht?). Es gilt aber der Grundsatz.

Zum Thema Handyversicherung: z.B. Niedermeyer bietet eine an, je nachdem, welche Schadensfälle wie lange versichert sind, kostet das zwischen 19.99 und 49.99 Euro. Dabei ist aber immer ein teils saftiger Selbstbehalt zu zahlen, und das natürlich vom OVP-Preis ohne Subvention.
Soll heißen, z.B. 30 % von einem (durchaus weit verbreiteten) Preis von Neu 499,- sind knapp 150,- € und das kosten die Dinger meist eh im Netz auch, bei günstigen Händlern. Alles mit Vorsicht zu genießen, prinzipiell muss jeder Einzelne sich durchrechnen, was es ihn kostet, was es ihm bringt.

So, schönes Wochenende noch, ich hoffe auf rege Fortführung.

lg, Sebastian.
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Stefan
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Beitrag von Stefan » 02.06.2007, 18:48

docs hat geschrieben:...darüber denke ich ähnlich.
Grundsätzlich denke auch ich ähnlich wie du.
Wir leben in einem Solidaritätssystem
Ja, und deshalb ist eigentlich gerade die Krankenversicherung (sprich Sozialversicherung) das mit Abstand schlechteste Beispiel, um zu werben, wie gut denn Versicherungen sind: So wie wir alle laufend den Medien entnehmen können, ist die SV defizitär bis dorthinaus!
Was ich aber entschieden von der Hand weisen muss, ist die Fragwürdigkeit von Krankenversicherung
Aus Sicht der Solidarität ist sie sinnvoll, aus Sicht der Ressourceneffizient aber durchaus fragwürdig. Vorstöße, wie bspw. die "Chefarztpflicht" mit einer "Zielvereinbarung" (Stw.: Generika) abzulösen, werden von den Medien und Pharmakonzernen als "2-Klassen-Medizin" abqualifiziert.
Und so werden alle nötigen und sinnvollen Reformen schon im Entstehen als "2-Klassen-Medizin" verpönt. Aber ob wirklich jeder Vorfall (sagen wir mal schmerzhafte Flatulenzen) vom Facharzt im Krankenhaus diagnostiziert werden muss oder ob das nicht auch ein Hausarzt machen kann, wird von diesen Gruppen offensichtlich nicht hinterfragt.
Ähnlich verhält es sich mit der Prophylaxe: Bei (nicht krankheitsbedingter) Adipositas wird schnell mal bspw. blutdrucksenkend medikamentiert (Symptombehandlung), anstatt eine Ursachenbehandlung zu "verschreiben". Die ganzen "Nebenwirkungen", die Fettleibigkeit mit sich bringt (und das Solidarsystem belastet), laß ich mal außen vor. Und es sind nicht die teuren Operationen, sondern es ist die "kranke" Einstellung, wie gleichgültig und selbstverständlich gesunde Menschen mit dem "Gesundheits"-System umgehen, die für mich die "Kranken"-Versicherung ad absurdum führt!

Weiter will ich da jetzt auch gar nicht mehr drauf eingehen, da es nichts ändert. Aber anhand dieser Beispiele möchte ich einfach einmal veranschaulichen, dass eine Versicherung nicht deshalb gut ist, weil der Gedanke dahinter ein altruistischer ist. Und daneben wird bei privaten Zusatzversicherungen genau mit diesen Ängsten gespielt (OP-Kosten, lebenslange Behandlung, Medikamentenkosten,...) und die große Leistungsbereitschaft der SV wird von denen auch noch als "Trittbrettfahrer" ausgenutzt.
Haftpflichtversicherung (die private Haftpflicht ist keine Pflichtversicherung
...
Du musst nur einen Menschen, Hausnummer beim Eislaufen ungewollt anrempeln, der fällt, bricht sich einen Wirbel und ist querschnittgelähmt.
Und was ist nun, wenn diese Person auch eine (zusätzlich) Unfallversicherung hat? Dann tritt wahrscheinlich wieder eine "Subsidiaritätsklausel" ein und eine Versicherung wischt sich wieder bei der anderen ab und im Endeffekt ist eine der Prämien rausgeschmissenes Geld...

Versteh mich nicht falsch, ich hab sogar die eine oder andere "freiwillige" Versicherung, aber ich kann die an den Haaren herangezogenen Beispiele einfach nicht mehr hören. :wink:
Wenn ich mit meinem Vermieter abgesprochen habe, dass seine Haftpflicht Schäden wie etwa Rohrbruch, etc. abdeckt, dann werde ich nicht zusätzliche eine private Haftpflicht abschließen, eventuell eine Personenhaftpflicht, aber das wars auch schon wieder.
Und bei mir ist einfach Schluss mit lustig, wenn ich höre, dass ein Versicherungsmakler einer Agentur (=ausschließlich vermittelnd) in einem eingemieteten Büro (=kein "Betriebsgelände"), ohne Parteienverkehr (=keine fremden Personen) eine betriebliche Haftpflicht aufschwatzt, weil sich ja einmal eine Person zu den Büroräumen verirren könnte und sich am Weg dorthin verletzten könnte (Schmerzensgeldforderung) - Schwachsinn.

Um auch noch einmal einen Beitrag zur Handyversicherung abzugeben: Wer sich den Kopf zerbricht, einen Ätsch oder einen Bob Vierneuner zu nehmen, aber dann eine Handyversicherung abschließt, der hat wohl nicht hier im Tarifecheck gelesen. :wink: Und wenn die Versicherungs-Bedingungen beim Niedermeyer so sind (hören sich zumindest galubwürdig an), dann ist alleine der Selbstbehalt die Versicherung nicht wert, bzw. die Versicherung auch dann Gewinner, wenn das Telefon unmittelbar nach dem auspacken niedergewalzt wird...

Grüße
Stefan

Azby
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Beitrag von Azby » 02.06.2007, 21:13

Stefan hat geschrieben:Und wenn die Versicherungs-Bedingungen beim Niedermeyer so sind (hören sich zumindest galubwürdig an), dann ist alleine der Selbstbehalt die Versicherung nicht wert, bzw. die Versicherung auch dann Gewinner, wenn das Telefon unmittelbar nach dem auspacken niedergewalzt wird...
Sehr gut - willst du mit mir gemeinsam eine Handyversicherungsgesellschaft gründen? ;)

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