Pressetext:
Mobilfunkanbieter Drei wird rund 18 Prozent seiner Kunden in einem persönlich adressierten Brief informieren, dass ihr Tarif um durchschnittlich 2 bis 3 Euro pro Monat angehoben wird.
Auch der nach A1 und T-Mobile mit 3,5 Millionen Euro drittgrößte Mobilfunkanbieter Österreichs, Drei ("3"), kommt nicht umhin, die Tarife anzupassen. Im September wird Drei rund 18 Prozent seiner Kunden in einem persönlich adressierten Brief informieren, dass ihr Tarif um durchschnittlich 2 bis 3 Euro pro Monat angehoben wird. Wirksam wird die Änderung ab 20. Oktober.
Auf APA-Nachfrage teilte "3" mit, dass künftig auch jene Kunden eine "Servicepauschale" zahlen müssen, die bisher davon verschont waren. Außerdem behält sich "3" das Recht vor, die Grundgebühr jährlich an den Verbraucherpreisindex anzupassen - falls das nicht ohnehin schon jetzt der Fall ist.
Erst vor wenigen Wochen hatte "3" mit einer Vertragsänderung für viel Ärger in sozialen Netzwerken gesorgt. Der "SixBack"-Tarif wurde eingestellt, obwohl er in einer Presseaussendung damit beworben worden war, "ein Leben lang" zu gelten.
Die Anpassung sei notwendig geworden, um die geplanten umfangreichen Netz-Investitionen abzusichern und weitere finanzielle Belastungen auszugleichen, teilte CEO Jan Trionov am Donnerstag mit. Trotz wachsender Kundenzahlen und rapide steigender Nutzung der mobilen Services seien die Halbjahresumsätze bei Drei zuletzt um 7 Prozent zurückgegangen. Hauptausschlaggebend dafür waren die neuerlichen regulatorischen Einschnitte bei Terminierungs- und Roaming-Entgelten. Hinzu kommen zusätzliche finanzielle Belastungen wie die hohen Frequenzkosten, Gerichtsentscheidungen, durch die eine gesonderte Verrechnung von Papierrechnungen und Zahlscheingebühren untersagt wurden, oder eine möglicherweise geplante Festplattenabgabe auf Smartphone sowie der anhaltend hohe Wettbewerb am österreichischen Markt. Am Gesamtmarkt sind die Mobilfunkumsätze in Österreich im ersten Halbjahr 2014 erneut um 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken.
Drei hat im Vorjahr LTE-Frequenzen für 330 Millionen Euro ersteigert. Marktführer A1 blätterte mehr als eine Milliarde Euro hin, T-Mobile zahlte 654 Millionen Euro für LTE-Frequenzen. Unmittelbar nach der Versteigerung klagten die Mobilfunkanbieter bitter über die hohen Gebühren, zu denen sie sich hatten hinreissen lassen. Doch da war es schon zu spät.