3 - Tarifanpassung

Beiträge zum Thema Preise und Gebühren

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ChristianWien
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Beitrag von ChristianWien » 05.05.2014, 18:46

Stefan hat geschrieben:
r a g e hat geschrieben:Für die "großen Tarife" (mit Wertsicherung) gibt es ab 22.5. eine Erhöhung um 4,4 %.
Und in gewisser Weise verstehe ich das auch - viele Prämien (speziell Versicherungen) sind indexiert. Daneben werden Konsumgüter preislich ebenso "tagesaktuell" angepasst.

Naja, die Indexierung mag zwar von der Betreiberseite verständlich sein, doch dein Vergleich hinkt trotzdem.
Bei Versicherungen ist die Indexierung üblicherweise eine freiwillige Option, mit der du dir jedoch die Versicherungsleistung zu den jeweils aktuellen Bau-/Herstellungs- oder Wiederbeschaffungskosten sicherst und wo deshalb 1:1 auch die Versicherungsleistung angepaßt wird, anstatt diese durch den Zeitwert sinken würde.
Bei Mobilfunkverträgen hingegen bekommst du mit der Preiserhöhung für die Grundgebühr (wenn es mit vertretbarem technischen Aufwand ginge, würden wohl auch die Einzelpreise für nicht inkludierte Leistungen bzw. Überschreitungen indexiert werden) jedoch kein Mehr an Inklusivvolumina.
Noch dazu geht es bei den meisten Tarifen eher um "Peanuts" und stellt sich dabei die Frage, ob hier nicht der Aufwand und die damit auch zwingend verbundene Verpflichtung, auch eine allfällige Preissenkung weitergeben zu müssen, mehr Kosten als Nutzen bringt.
Natürlich hat man statistisch und über eine große Kundenanzahl gerechnet statt z.B. € 10,-- bei 3% Indexerhöhung € 10,30 mehr Einnahmen und kann so die Einnahmen "aufhübschen".

Generell sehe ich es kritisch, wenn Unternehmen mit dem Totschlagsargument "alles wid teurer - also müssen wir auch teurer werden" kommen und dadurch auch und erst recht jene Inflation befördern, welche sie danach als Rechtfertigung heranziehen.
Allerdings liegt es auch und besonders an den Kunden, ob sich solche Tarifmodelle durchsetzen oder halten lassen.
Bei der heutigen Tariflandschaft gibt es eigentlich - vor allem, wenn man keinen "guten alten" Tarif hat, sonderen einen neuen benötigt - keinen Grund mehr für schlechte und indexgesicherte Vertragstarife.
Da bekommt man auf Wertkartenbasis - wo es weder Indexanpassung, noch "Sinnlospauschale" gibt - zumeist schon gleiche bzw. sogar bessere Leistungen und wenn es so weitergeht, kann man zukünftig sogar mit ausländischen SIM-Karten im Roaming günstiger telefonieren als mit nationalen, wie es dzt. bereits bei vielen Anbietern im deutschen E-Plus Netz der Fall ist, wo in der EU passive Roaminggespräche inzwischen kostenlos sind und aktive Roaminggespräche 9 Cent pro Minute bzw. 7 Cent pro SMS kosten - und das ohne jegliche fixe Grundgebühr.

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 05.05.2014, 19:47

ChristianWien hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:
r a g e hat geschrieben:Für die "großen Tarife" (mit Wertsicherung) gibt es ab 22.5. eine Erhöhung um 4,4 %.
Und in gewisser Weise verstehe ich das auch - viele Prämien (speziell Versicherungen) sind indexiert.
Generell sehe ich es kritisch, wenn Unternehmen mit dem Totschlagsargument "alles wid teurer - also müssen wir auch teurer werden" kommen und dadurch auch und erst recht jene Inflation befördern, welche sie danach als Rechtfertigung heranziehen.
Darum geht es mir eigentlich!
Nicht, ob die Indexierung gut oder schlecht ist bzw. ob sie Sinn macht oder nicht.
Die Frage ist, worauf sich der Index überhaupt stützt!? Und hier wird eben nicht alles teurer, weil die Löhne sogar tendenziell zurückgehen ...

Und wenn schon, dann sollten auch die Löhne um diesen Index steigen (== Preisparität), tun sie aber nicht. Darum wird das Telefonieren real teurer, was nicht ok ist.

Umgekehrt gibt es bei den Versicherungen den selben Gedanken! Darum finde ich gar nicht, dass der Vergleich so hinkt ... Der Bauarbeiter lebt in einem Haus und hat es versichert. Vor 20 Jahren hat er noch (bei gleicher Tätigkeit) 1.300,- verdient, jetzt verdient er 1.800,-. Dafür kostet es auch mehr, sein Haus wiederherzustellen, weil ihm ja die Baufirma mehr Gehalt zahlt --- daher "schmerzt" dem Bauarbeiter die Indexierung der Prämie auch nicht und entspricht seiner Kaufkraft.


Aber egal, hier handelt es sich um ein Grundsatzthema, dass politisch gar nicht gelöst werden will (Stw. [a]soziale Marktwirtschaft).

Grüße
Stefan

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