olly hat geschrieben:ich bin jetzt schon ein paar Monaten bei mehreren CFD Brokern aktiv und habe damit eigentlich relativ gute Erfahrungen gemacht.
Glückwunsch, wenn es für dich gut geklappt hat!
Trotzdem erlaube ich mir - da es sich hier ja um ein öffentliches und (wie ich finde) objektives Forum handelt - auch meine persönliche Einschätzung zu posten: Gerade die letzten Monate sind geprägt von fallenden Kursen.
Aus meiner Sicht handelt es sich hier um eine "gesunde" und überfällige Konsolidierung von ursprünglich 2008, wo ein künstlicher Hype eingesetzt hat: Es wurde damals bei sehr niedrigen Kursen eine erhoffte Erholung eingepreist, die aber niemals eingetreten ist!
Und gerade Investments von mittlerer Anlagedauer (etwa 5 Jahren) werden nun fällig. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass sämtliche Ziele praktisch nicht erreicht wurden.
Nur so als Schlagworte: Der Euro-Raum hat sich nicht erholt, Asien hinkt weit hinter den Erwartungen hinterher (trotz gutem Wirtschaftswachstum relativ gesehen), die USA profitieren lediglich von den Schwächen der Anderen, die Ölnachfrage ist durch neue Technologien in der Förderung und den gesetzlichen Abgasvorschriften zusammengebrochen und die Rohstoffe wie etwa Gold liegen zu "Liebhaberpreisen" in den Safes. Auch die Bau- und Immobilienkosten werden noch immer zu einem Kurs von "vor der Wirtschaftskrise" berappt, was die immanente Gefahr eines weiteren Immobilien-Crashs impliziert.
Kurzum: Die Situation ist bearish und deflationär!
Auch bei "Gegenwetten" - die aus meiner Sicht unseriöse sind - gibt es kaum noch Chancen, da die Realwirtschaft inzwischen die Finanzwirtschaft eingeholt hat.
Ich sehen bei den CFD-Brokern in nächster Zeit eine Konsolidierungsphase. Ich würde somit alle nicht einlagengesicherten Titel schnellstens abziehen.
Was erwartet uns in der nahen Zukunft:
Neben Griechenland muss EU-Europa nun den Ausfall der "Autofahrer-Melkkuh" (neben Rauchern und Trinkern) verkraften! Ich sehe die Spritpreise in nächster Zeit bei € 0,80 bis 0,90 an den Zapfsäulen, was für alle Staaten Steuereinbußen von hunderten Milliarden bedeutet.
Steuern zahlt bekanntlich der Bürger, aber der Staat wie auch Politiker sind Fixkosten. Ein steigendes Staatsdefizit fördert nicht gerade diese Situation.
Fazit: Ich rate mehr denn je zur Vorsicht, hoffe aber trotzdem, dass wir Bürger nicht wieder das gesamte Fehlverhalten der Finanzwirtschaft bezahlen müssen.
Grüße
Stefan