Preiserhöhung bei BOB am 3.3.2014 für alle Tarife

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jack
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Preiserhöhung bei BOB am 3.3.2014 für alle Tarife

Beitrag von jack » 04.01.2014, 09:47


Essotiger
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Beitrag von Essotiger » 04.01.2014, 10:11

Wow! :shock:

Aber etwas anderes haben wohl nur weltfremde "Wettbewerbshüter" erwartet! :twisted:

Lustig finde ich das Argument der Inflation und die damit 70% Anhebung der Minutenpreise bei zusätzlicher 60/60-Anpassung!
Es ist selten zu früh und niemals zu spät!

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Nachteule
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Beitrag von Nachteule » 04.01.2014, 12:26

Tjo, bob war einmal interessant.

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 04.01.2014, 17:15

Ja, was soll man sagen ...

Die GG- und Paketpreis-Erhöhungen gehen für mich in so weit i.O., wenn ich davon ausgehe, dass dafür die nächsten zumindest 4 Jahre keine Erhöhung erfolgt.

Was die Minutenpreise (bob 4er, etc.) angeht, ist der Tarif praktisch gestorben, weil das jetzt den Wertkarten-Tarifen entspricht --- Apropos Wertkarte: Kündigt sich hier nun eine Erhöhung an!?

Und Taktung, ja, das sind noch einmal geschätzte 5%.

Letztendlich Auslandspreise + Roaming: Aus Phantasie-Preisen wurden Wunder-Preise.
Ich finde es einfach schade, dass hier (in Ö gesamt) solche Rückschritte sind, wo doch die Terminierungen u.ä. immer günstiger werden. Fürs Ausland benutze ich neben int. SIMs inzwischen auch gerne Pakete von D-SIMs (AldiTalk), weil die schon günstiger sind.


P.S. Was mich jetzt aber wirklich etwas nachdenklich stimmt: Beginnt jetzt eine Aufwärtsspirale der Tarife!?!?

OffTopic: Argumente wie Inflation sind ja schön und gut, aber wenn hier das Real-Einkommen nicht mitgeht, dann ...
Ebenso Energie- und Wohnungspreise:
Der Rohölpreis befindet sich seit 3 Jahren (aus Chart-technischer Sicht) in einem Abwärtskanal von USD 115,- auf 110,- / Barrel ( http://www.fastenergy.at/heizoel-preis/ ... .htm#chart ).
Die Grundstückspreise haben sich seit 2008 praktisch auch nicht mehr erholt, somit ist die Steigerung der Wohnraum-Kosten einer reinen Eigentümer-Gewinnaufstockung zuzurechnen ...
Klar hat es Inflation gegeben, aber fundamental nicht wegen Energie und Wohnen!!
Ich sehe die Entwicklung in EU-Europa derzeit sehr kritisch: Die Finanzlöcher werden immer größer, die Banken beginnen ohne Kontrolle wieder zu spekulieren, die Streiks werden immer mehr und die Realeinkommen schrumpfen wie dadurch auch mittelfristig die Steuereinnahmen. Trotzdem steigen die Faktor- und schlussendlich die Produktpreise.
Solange die Privatpersonen noch Vermögen besitzen, fällt die kalte Progression noch nicht weiter auf ... ...

Grüße
Stefan

Essotiger
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Beitrag von Essotiger » 04.01.2014, 17:28

Stefan hat geschrieben: P.S. Was mich jetzt aber wirklich etwas nachdenklich stimmt: Beginnt jetzt eine Aufwärtsspirale der Tarife!?!?
Die dreht sich doch schon längst und A1 setzt ja wohl voll darauf, wie vor Jahren halt auch!

Nur: Es gibt halt keinen Wettbewerb mehr, besonders keinen neuen Anbieter, der über den Preis kommen muss!

Es war doch eh nur Orange zu verdanken, dass die bis zum Ende günstige Angebote hatten, dass das nicht schon 1 bis 2 Jahre früher so kam!
Es ist selten zu früh und niemals zu spät!

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Nachteule
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Beitrag von Nachteule » 04.01.2014, 19:37

Sehe ich auch so.
Was wir bräuchten, wäre ein neuer Mitbewerber am Markt, damit wieder eine gewisse "Erdung" der Tarife stattfindet.

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brus
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Beitrag von brus » 04.01.2014, 20:40

Stefan hat geschrieben:Was die Minutenpreise (bob 4er, etc.) angeht, ist der Tarif praktisch gestorben, weil das jetzt den Wertkarten-Tarifen entspricht
Was ist jetzt mit yesss und seinem 4 Cent Tarif? Wird wohl nachgezogen werden.
Grüße
Gerhard

ChristianWien
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Beitrag von ChristianWien » 04.01.2014, 22:40

Stefan hat geschrieben:Ja, was soll man sagen ...

Die GG- und Paketpreis-Erhöhungen gehen für mich in so weit i.O., wenn ich davon ausgehe, dass dafür die nächsten zumindest 4 Jahre keine Erhöhung erfolgt.
Ob nun min. 4 Jahre keine Erhöhungen erfolgen, würde ich als "gelernter Österreicher" doch sehr stark bezweifeln.
Hiezulande hat niemand etwas dagegen, den "Otto Normalbürger" auszunehmen - am allerwenigsten der Staat, da höhere Preise auch höhere Mehrwertsteuereinnahmen zur Folge haben.
Stefan hat geschrieben: Letztendlich Auslandspreise + Roaming: Aus Phantasie-Preisen wurden Wunder-Preise.
Ich finde es einfach schade, dass hier (in Ö gesamt) solche Rückschritte sind, wo doch die Terminierungen u.ä. immer günstiger werden. Fürs Ausland benutze ich neben int. SIMs inzwischen auch gerne Pakete von D-SIMs (AldiTalk), weil die schon günstiger sind.
Nachdem die Talsohle der günstigen Tarife schon vor langem durchschritten ist und so gut wie alle neuen Tarife Verschlechterungen und/oder Verteuerungen brachten, setzt sich dies nun auch bei bob fort - nachdem die A1-Neukunden schon zuvor "beglückt" worden sind.
Nachdem die Preise für Auslandsanrufe bei der Konkurrenz schon seit langem bei € 0,70 aufwärts lagen, war es für bob nicht besonders schwer, dieses Preisniveau zu übernehmen.
Gerade mal "3" bietet Gespräche ins EU-Ausland noch um € 0,45 an.
Stefan hat geschrieben: P.S. Was mich jetzt aber wirklich etwas nachdenklich stimmt: Beginnt jetzt eine Aufwärtsspirale der Tarife!?!?
Die hat schon längst vor einigen Jahren begonnen.
Stefan hat geschrieben: OffTopic: Argumente wie Inflation sind ja schön und gut, aber wenn hier das Real-Einkommen nicht mitgeht, dann ...
Ebenso Energie- und Wohnungspreise:
Der Rohölpreis befindet sich seit 3 Jahren (aus Chart-technischer Sicht) in einem Abwärtskanal von USD 115,- auf 110,- / Barrel ( http://www.fastenergy.at/heizoel-preis/ ... .htm#chart ).
Die Grundstückspreise haben sich seit 2008 praktisch auch nicht mehr erholt, somit ist die Steigerung der Wohnraum-Kosten einer reinen Eigentümer-Gewinnaufstockung zuzurechnen ...
Beim Rohölpreis machen sich Spekulanten (wo auch die bekannten US-amerikanischen Finanzdynastien neben dem Goldpreis massiv beteiligt sind) und auch der Staat (mit Mineralöl- und Mehrwertsteuer) ein nettes Körberlgeld auf Kosten der Konsumenten.
Obwohl der Rohölpreis weit von seinem Höchststand von $ ~150,-- entfernt ist, welcher damals Benzin-/Dieselpreise von € ~1,60/1,50 zur Folge hatten, haben wir heute Preise im Korridor von € ~1,30-1,45 je nach Tankstelle und Tageszeit.
Zum verbesserten Abzocken wurde die Erhöhungsmöglichkeit der Tankstellen gesetzlich von 00 Uhr auf 12 Uhr mittags geändert, wodurch die meiste Kunden in die Zeitfenster mit den höchsten Preisen fallen, weil wohl die wenigsten am späteren Vormittag tanken können.

Mit den Grundstückspreisen liegst du leider eher falsch:
In den Ballungsgebieten sind leistbare Grundstücke schon lange Mangelware und daher wurden und werden diese immmer teurer.
Dazu kommt noch - besonders in Wien - die massive Zuwanderung aus dem Osten und Südosten.
Natürlich spielt hier - wie grundsätzlich im Immobilienbereich - auch die konkrete Lage eine große Rolle.

Stefan hat geschrieben: Klar hat es Inflation gegeben, aber fundamental nicht wegen Energie und Wohnen!!
Ich sehe die Entwicklung in EU-Europa derzeit sehr kritisch: Die Finanzlöcher werden immer größer, die Banken beginnen ohne Kontrolle wieder zu spekulieren, die Streiks werden immer mehr und die Realeinkommen schrumpfen wie dadurch auch mittelfristig die Steuereinnahmen. Trotzdem steigen die Faktor- und schlussendlich die Produktpreise.
Solange die Privatpersonen noch Vermögen besitzen, fällt die kalte Progression noch nicht weiter auf ... ...

Grüße
Stefan
Hier hast du vollkommen Recht.
Politik und Finanzwirtschaft haben nichts aus der Vergangenheit und den Krisen gelernt.
Da die EU jedoch weitestgehend von abgehalfterten, arroganten, korrupten und unfähigen Politikern regiert wird, welche - wie auch die meisten hochrangigen nationalen Politiker der einzelnen EU-Länder - von den bekannten Finanzdynastien gelenkt/eingesetzt/belohnt werden, Kosten keine Rolle spielen und Erweiterungen um jeden Preis erfolgen mit dem Ziel, daß das internationale Großkapital (Konzerne) weniger Auflagen und Kosten hat und die Menschen der einzelnen Länder gegeneinander ausgespielt werden und so vorsätzlich das Arbeitsrecht und das Sozialrecht gekippt werden soll, weil die Finanzdynastien wieder herrschen wollen, wie der Adel im Mittelalter, haben wir die jahrelang andauernde, ungelöste und sich zunehmend verschärfende Krise.
Da die EU die Probleme nicht lösen kann und will, aber um jeden Preis ihre Pfründe möglichst lange erhalten will, kann sie nur auf Zeit spielen und den Finanzmarkt über die EZB mit Geld fluten, mit dem die Banken weiter munter spekulieren und "Gewinne" und Bonis lukrieren können.
Durch den extrem niedrigen Leitzins und die lockere Geldpolitik der EZB sind die Banken auf die Einlagen der Sparer kaum angewiesen und trachten daher, daß sich von den Zinsen enttäuschte Sparer anderen (für die Bank lukrativen) Anlageformen zuwenden.
Außerdem lassen sich die maroden EU-Südländer nur mit extrem niedrigem Leitzins einigermaßen halten.
Wenn deren Zinsen für Staatsanleihen steigen, beginnt das Kartenhaus der EU zusammenzukrachen.
Beim Bankrott Italiens, Spaniens oder Frankreichs sind alle EU-Hoffnungen vorbei, wenn man sich den jahrelangen Eiertanz um den wirtschaftlichen "Blinddarm" Griechenland anschaut.
Außerdem ist auch klar, daß sich auch die (noch) Bürgenstaaten der EU nur auf Kosten der Bürger (=durch Inflation) von ihrer hohen Staatsverschuldung herunterkommen können.

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 04.01.2014, 22:48

Essotiger hat geschrieben:Nur: Es gibt halt keinen Wettbewerb mehr, besonders keinen neuen Anbieter, der über den Preis kommen muss!
Genau das ist es ja.
Naiv und gutgläubig habe ich schon gehofft, dass bei sinkenden "Einkaufspreisen" und "Amortisierung" die Preise zumindest gleich bleiben --- In D kommen die Anbieter inzwischen auf Ö-Niveau.
Aber dass es sich jetzt drehen sollte und Ö hinter D fallen könnte, das stimmt mich nachdenklich ...

Grüße
Stefan

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Beitrag von Stefan » 04.01.2014, 23:19

ChristianWien hat geschrieben:Mit den Grundstückspreisen liegst du leider eher falsch:
In den Ballungsgebieten sind leistbare Grundstücke schon lange Mangelware und daher wurden und werden diese immmer teurer.
Dazu kommt noch - besonders in Wien - die massive Zuwanderung aus dem Osten und Südosten.
Natürlich spielt hier - wie grundsätzlich im Immobilienbereich - auch die konkrete Lage eine große Rolle.
Der Witz ist, das wird uns suggeriert, auch durch die steigenden Baukosten "bewiesen" und wir glauben es auch noch.
ABER versuche einmal, 5 Jahre alte Immobilien zu verkaufen. Dann wirst du hören, dass heutzutage viel energiesparenden gebaut wird und das alles nicht mehr vergleichbar ist.
Sprichst du auf den Grundstückspreis an, wird dir erklärt, dass die Kosten des Neubaus so hoch sind, dass du solche Preise nicht mehr bekommen kannst --- Hier beißt sich die Katze in den Schwanz und letztendlich ist nur der damalige Kaufpreis auch der Verkaufspreis, also auch im Immobilienbereich 2% Verlust pro Jahr minus Inflation gut 20% gesamt.

Langer Rede kurzer Sinn: Speziell in Wien kommen viele Investoren aus dem Osten, wo Geld nur in Rendite gesehen werden. Die Banken spielen das ganze Spiel mit, womit Privatleute mit vermeintlich günstigen Eigentumserwerb gelockt werden und die "fiktive" Preissteigerung durchgeprügelt werden kann.

Aber den tatsächlichen Preis siehst du erst, wenn du ohne "Mafia" Eigentum verkaufen willst.

Grüße
Stefan

ray81
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Beitrag von ray81 » 05.01.2014, 13:55

Die Preiserhöhung war nur eine Frage der Zeit und diese ist nicht der Inflation geschuldet, sondern dem Umstand, dass der einzige Konkurrent von Bob jetzt ebenfalls in Händen von A1 ist, ein Umstand, den wir den "Wettbewerbshütern" verdanken, die dies betreffend äußerst weltfremd zu sein scheinen, entweder unglaublich dumm oder geschmiert ... das ist jetzt keine Tatsache, sondern nur meine Meinung.
Dementsprechend ist klar, dass - meines Erachtens - Yesss in Kürze auch mit neuen Preisen kommen wird. Man ist sich doch selbst kein Konkurrent. Eigentlich könnte man entweder Bob oder Yesss einstampfen, zwei Gleiche vom selben Anbieter sind doch retundant.
Letztendendes hat fast nur Orange neue Innovationen bezüglich Preise gebracht, Bob war nur eine Reaktion auf Orange's Yesss.
So innovativ war seinerzeit Max mit seinem 1 Schilling Tarif von Max zu Max und das ist Jahre her.

Nach dem Wegfall von ViennaCollect in puncto Deutschland, bin ich mehr denn je froh meinen alten Orange Halbe/Halbe für 19,50 Euro zu haben, mit 1000 Min, 1000 EU-SMS, 3 GB Volumen und 400 Min. in die EU.
Gruß Ray

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Nachteule
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Beitrag von Nachteule » 05.01.2014, 15:21

Bin gespannt, wann die Anbieter damit beginnen, Kunden mit alten, günstigen Tarifen durch gewisse Maßnahmen aus dem Vertrag zu drängen... :roll:

mik751
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bob-Tariferhöhung

Beitrag von mik751 » 05.01.2014, 21:32

Das schaut der A1-S..bande ähnlich. Absolut typisch, dass A1 überall die Preisschraube anzieht, nachdem man Orange als Mitbewerber losgeworden ist. Von meiner Seite hier einen großen Dank an die - meiner Meinung nach - A1-infiltrierte Regulierungsbehörde.

Ich denke mal, mich werden sie als bob-Kunde los. Entweder yesss (bin gespannt, ob A1 dort ebenfalls die Preisschraube raufdreht), Drei oder S-Budget Mobil.

So nicht... Hoffentlich bietet 3 eine Art Wechselbonus für verärgerte bob-Kunden!

ChristianWien
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Beitrag von ChristianWien » 05.01.2014, 22:19

Stefan hat geschrieben: Der Witz ist, das wird uns suggeriert, auch durch die steigenden Baukosten "bewiesen" und wir glauben es auch noch.
ABER versuche einmal, 5 Jahre alte Immobilien zu verkaufen. Dann wirst du hören, dass heutzutage viel energiesparenden gebaut wird und das alles nicht mehr vergleichbar ist.
Sprichst du auf den Grundstückspreis an, wird dir erklärt, dass die Kosten des Neubaus so hoch sind, dass du solche Preise nicht mehr bekommen kannst --- Hier beißt sich die Katze in den Schwanz und letztendlich ist nur der damalige Kaufpreis auch der Verkaufspreis, also auch im Immobilienbereich 2% Verlust pro Jahr minus Inflation gut 20% gesamt.

Langer Rede kurzer Sinn: Speziell in Wien kommen viele Investoren aus dem Osten, wo Geld nur in Rendite gesehen werden. Die Banken spielen das ganze Spiel mit, womit Privatleute mit vermeintlich günstigen Eigentumserwerb gelockt werden und die "fiktive" Preissteigerung durchgeprügelt werden kann.

Aber den tatsächlichen Preis siehst du erst, wenn du ohne "Mafia" Eigentum verkaufen willst.

Grüße
Stefan
Natürlich gelten die Preissteigerungen vor allem für die Kaufpreise von Neubauten.
Beim Verkauf alter Wohnungen kommt es eigentlich immer auf 3 Punkte an:

Am wichtigsten ist die Lage.
Wenn du eine Wohnung im 19. Bezirk, am Stadtrand oder einer zwar gut erreichbaren, aber dennoch ruhigen Lage mit entsprechender Umgebung hast, bekommst du natürlich einen viel besseren Preis als im 10.Bezirk an einer Hauptverkehrsstraße.
Dann kommt natürlich die Ausstattung und Pflege der Wohnung und des Hauses dazu.
Etwas Gebrauchtes ist auch meist immer schlechter bewertet als etwas Neues und potentiell muß der Käufer dabei damit rechnen, daß eben dadurch auch früher weitere Kosten für Reparaturen und Sanierungen (wenn nicht der Wohnung, dann des Hauses) anfallen werden.
Umgekehrt hat er aber auch keine Risiken von (mehr oder weniger) versteckten Baumängeln, die dann auf Grund von Firmeninsolvenzen etc. nicht mehr auf Gewährleistung behoben werden können, wie es bei Neubauten durchaus vorkommt.

Allerdings sind freie Grundstücke nicht vermehrbar, sodaß auch Gebrauchtimmobilien sehr gute Preise erzielen können, wenn dort eben keine Neubauten mehr möglich sind.

Ein weiterer, besonders wichtiger Punkt ist natürlich, wie schnell der Verkauf erfolgen soll/muß.
Wenn du die Wohnung in einem engen Zeithorizont verkaufen mußt, weil du dir die laufenden Kosten nicht mehr leisten kannst, hast du natürlich viel schlechtere Karten als wenn du notfalls längere Zeit aussitzen kannst, bis du einen von dir gewünschten (aber dennoch realistischen) Preis bekommst.
Bei der Preisgestaltung ist natürlich auch noch kritisch zu betrachten, wie teuer (evtl. im Rückblick sogar überteuert) du damals die Wohnung gekauft hast und welche Mehrkosten vielleicht durch Darlehen etc. dazugekommen sind.
Eine Milchmädchenrechnung á la "Ich habe vor 10 Jahren € 150.000,-- für meine neue Wohnung bezahlt und weil die Preise doch in den letzen 5 Jahren um 36% gestiegen sind muß meine Wohnung nun locker € ~215.000,-- beim Verkauf bringen" geht klarerweise nicht.
Natürlich kannst du auch Glück haben und es findet sich schnell ein Käufer, dem Lage und Objekt so zusagen, daß er dir deinen gewünschten Preis ohne große Verhandlungen bezahlt.

Außerdem gilt bei Immobilien wie auch in allen anderen Bereichen, daß Günstiges (sowohl beim Kauf, als auch im Unterhalt) gefragter ist als Teures.
Das gilt natürlich in der heutigen Krisenzeit umso mehr.

Auf Grund der hohen und steigenden Preise bei Neubauimmobilien und den auch durchaus vorhandenen (und wohl auch zukünftig deutlich zunehmenden) Nachteilen des Stadtlebens nutzen viele aber die Möglichkeit, im umliegenden "Speckgürtel" im Grünen mit guter Verkehrsanbindung eine Immobilie zu günstigeren Preisen zu kaufen/bauen oder um das gleiche Geld dann eben mehr und etwas Größeres zu bekommen.
Dank Pendlerpauschale zahlt der Steuerzahler die Mehrkosten und die Jahreskarte für Wien mußt du dir so oder so selber zahlen.
Einzig den Zeitaufwand für die tägliche Fahrt zum Arbeitsplatz und zurück oder fürs Einkaufen etc. muß es dir wert sein.

Natürlich spielen auch die Banken mit, da sie mit Hypothekarkrediten ein gutes und weitestgehend risikofreies Geschäft machen können und es sie kaum wirklich trifft, wenn sich der Käufer dabei übernimmt, weil sie durch Zwangsversteigerung und weitere Haftung des Schuldners für dadurch nicht gedeckte Verbindlichkeiten i.d.R. sowieso wieder zu ihrem Geld kommen.

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 06.01.2014, 00:45

ChristianWien hat geschrieben: Eine Milchmädchenrechnung á la "Ich habe vor 10 Jahren € 150.000,-- für meine neue Wohnung bezahlt und weil die Preise doch in den letzen 5 Jahren um 36% gestiegen sind muß meine Wohnung nun locker € ~215.000,-- beim Verkauf bringen" geht klarerweise nicht.
Ja, bei Privatpersonen gilt das nicht, bei der Wohnungsmafia aber schon, wo am Grundstück nebenan dann Wohnungen gebaut und um 230.000,- verkauft werden --- und die werden verkauft, weil:
Die Banken bieten vermeintlich günstige Hypothekarkredite mit Eigenkapitalbedarf von weniger als 50.000,-
Und 150.000,- bar können sich die meisten schon nicht mehr leisten bzw. geben die Banken dafür keinen Hypothekarkredit, eben nur für die eigenen Immobilien, wo sie richtig absahnen. Und jede Bank hat seine eigenen Immobilienprojekte. Also auch hier beißt sich die Katze wieder in den Schwanz!

Die Frechheit ist aber: Jetzt kaufen Investoren Anlagen, wo die Wohnung je 150.000,- kostet, um 180.000,- und vermieten sie aber um der Basis von 230.000,- "von neben an". Ich rede jetzt von Miete und nicht von Nebenkosten oder Instandhaltungsfond, die werden ja separat verrechnet.

Und das meine ich mit dieser Wohnbaumafia: Die Preise von bestehenden Gebäude sind nicht so sehr gestiegen, genauso wenig hätten sich die Mieten erhöhen dürfen - nur weil der Neuwagen des russischen Investor teurer geworden ist? Der Immobilienmarkt ist seit 2008 kaputt.
Aber trotzdem wird uns suggeriert, dass Wohnen so teuer geworden ist...
Darum: Die nächste Immobilienblase wird heute schon produziert und draufzahlen tun die Eigentümer, die heute Wohnungen um 230.000,- via Bankfinanzierung kaufen, wo nebenan die Wohnungen einen ehrlichen und wahrhaftigen Preis von 180.000,- haben.

P.S. Die gestiegenen Baukosten begründen sich auch in verbesserten Materialien, die die Heizkosten senken sollten. Leider kommt es durch falsche Nutzung (Lüften, Raumtemperatur, etc.) nicht zu den gewünschten Ersparnissen, obwohl der Energieausweis das behauptet.

Grüße
Stefan

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