Sperre von (01) 232 möglich???

Alles, was es sonst noch zu zum Thema "Telefonieren und Surfen" sagen gibt

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suppa
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Beitrag von suppa » 29.07.2010, 17:09

ray81 hat geschrieben: die BVA schreibt: bundesweit einheitlichen BVA-Service-Nummer 050405
das ist ok ... da steht nichts von "Tarif" ...
Witzigerweise hast du recht, wenn du denn auf "Kontakt" klickst, aber schau mal auf der Startseite unten, sogar fett: "05 04 05 Die BVA Servicenummer österreichweit zum Ortstarif"

Matula
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Beitrag von Matula » 30.07.2010, 01:17

ray81 hat geschrieben:Und 05 ist kein Festnetz, sondern eben "private Netze"!
Das finde ich eben SCHON! 05 = Festnetz. Es wird wenn eine Firma auf 05 umstellt ja netzmässig nichts verändert, es bleibt alles gleich, nur die Telefonnummer wird anders. So wie bei 08xx- und 09xx-Nummern, wo der selbe (nennen wir es einmal Dienst) Dienst auch unter einer Festnetznummer erreichbar wäre, aber durch 08xx/09xx eben Kosten umgangen bzw. erhöht werden können.

Calling Card Anbieter geben auf ihren Karten oft eine 0800-Nummer und eine 01-Nummer an wo man bei beiden zum selben Anschluss kommt.

Ich habe es oft schon so gemacht (z.B. Postamt) dass ich noch die alte Nummer (vor Umstellung auf 05) wusste und die angerufen habe und siehe da - sie funktionierte noch! Das mit den 05-Nummern MUSS ein Verdienst für die Inhaber sein, sonst würden es ja nicht alle machen... Nur als Service für den geliebten Kunden - das kann ich mir nicht vorstellen...

Es IST Festnetz aber wird teurer verrechnet! DAS ist die Frechheit die ich kritisiere!

ChristianWien
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Beitrag von ChristianWien » 30.07.2010, 07:59

Calling Card Anbieter geben auf ihren Karten oft eine 0800-Nummer und eine 01-Nummer an wo man bei beiden zum selben Anschluss kommt.

Natürlich kommt man bei den Calling-Card Anbietern mit der geographischen Einwahlnummer und der 0800er zum selben Anschluß, denn das ist ja so gewollt.
Nur zahlst du bei der geographischen Einwahlnummer die Kosten der Einwahl zum Tarif deines Netzbetriebers selbst und der Anbieter bekommt noch etwas über die IC-Gebühren zurück, während bei der 0800er Nummer hingegen der Anbieter die Kosten für deine Einwahl übernimmt und gibt diese über einen Tarifaufschlag an dich weitergibt.

Ich habe es oft schon so gemacht (z.B. Postamt) dass ich noch die alte Nummer (vor Umstellung auf 05) wusste und die angerufen habe und siehe da - sie funktionierte noch!
Dies ist natürlich eine Möglichkeit, die häufig funktioniert - zumindest so lange, als die dahinterliegende(n) geographischen Festnetznummern unverändert bleiben oder technisch nicht gegen direktes Anwählen gesperrt werden.

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 30.07.2010, 13:47

Matula hat geschrieben:Das mit den 05-Nummern MUSS ein Verdienst für die Inhaber sein, sonst würden es ja nicht alle machen... Nur als Service für den geliebten Kunden - das kann ich mir nicht vorstellen...
Ich kann wiederum nur auf Georg verweisen, der die detaillierten Kosten eines Anbieters für "echtes" Festnetz und (05er-)Dienste kennt.
Er kann sicher auch exakt erklären, was jemand für welche Nummer bekommt und welchen Vorteil er daraus ziehen kann (Einstellung der TK-Anlage, etc.).

ABER ich sehe die Kosten, die lt. TA-EB anfallen und das ist viel Geld.
Ich glaube, dass der große "Vorteil" der Unternehmen wirklich nur die Verringerung des administariven Aufwandes (Umleitungen, Zentral-Vermittlungen, Zentral-Service-Hotlines, etc.) ist.
Beispiel Sparkasse: Auf der Homepage steht die Rufnummer der jeweiligen Bank-Filiale. Rufst du allerding nur die "Hauptnummer" an, dann kommst du auf ein Band mit der Info, dass du nun diese konkrete Filiale angerufen hast, aber zum Ö-Kundencenter weiterverbunden wirst, sofern du nicht die Durchwahl eines Kundenbetreuer wählst.
Ich bin mir sicher, dass so eine Geschichte erst durch 05er möglich ist --- Ich könnte mir kaum vorstellen, wie das mit einer "normalen" Telefonanlage machbar wäre, ohne da mit enorm vielen Amtsleitungen und auch Standleitungen zwischen Filiale, Regional- und Nationalzentrum das Netzwerk aufgebaut würde ...
So braucht die einzelne Filiale nur mehr eine kleine Telefonanlage und nicht einmal mehr eine Telefonistin ...

Grüße
Stefan

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 30.07.2010, 14:10

@Christian und ray:
Es ist zwar "löblich", wie differenziert ihr die Begriffe seht, aber steht nicht "über allem" irgendwie der Begriff "Netz" (quellNETZtarifiert, zielNETZtarifiert) ... :?

Ich denke, es hat wenig Sinn zu diskutieren, was nun in "allen Netze" gerechtfertigt inkludiert sein darf oder was nicht, DENN es wird auch mit "unbegrenzt (in alle Netze)" geworben.
Die einzige Konklusion ist, dass die Unternehmen bewusst irreführen, um die 05er dem Kunden schmackhaft zu machen.

UND würden die Mobilfunker nicht so aus der Reihe tanzen, dann würde es beim Festnetz (im Gegensatz zu 07xx-Nummern) kostenmäßig gar nicht mehr groß auffallen.

ABER die Mobilfunkbetreiber versuchen nun, die Verluste der "all inclusive"-Tarife irgendwie abzufedern und die HSPA/LTE-Investitionen irgendwie hereinzubekommen, dass eben alles, was definitorisch nicht "echtes" Festnetz ist, teuer verrechnet wird --- ist/war ja bei 08xx-Nummern auch so, wo nun die Tarifobergrenzen fällig werden, obwohl vom Festnetz eine 0810er durchaus auch 4c/min kosten kann...

Und um wieder ein wenig zurück auf das Thema "01-Sperre" zu kommen:
Da ist eben der große Unterschied: Bei 05/07xx/08xx/09xx ist die Sache eigentlich relativ klar und der Willkür der Mobilfunker kaum etwas entgegenzuhalten, außer dass diese Rufnummern klar deklariert werden, um Irreführung zu unterbinden.
Aber eine 01er-Einwahlnummer zu sperren (oder auzuschließen) ist eine viel "größere Sache" und wird daher aus meiner Sicht die nächsten Jahre nicht kommen ...
Ebenso wie 0800-Einwahlnummern, aber bei dieser Thematik haben wir schon gesehen, dass nun von TA-Telefonzellen Gebühren für kostenlose 0800-Einwahlnummern eingehoben werden... Da hat wohl die TA mit der RTR wieder einmal "gepackelt" ...

Grüße
Stefan

Matula
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Beitrag von Matula » 30.07.2010, 16:09

ChristianWien hat geschrieben:
Calling Card Anbieter geben auf ihren Karten oft eine 0800-Nummer und eine 01-Nummer an wo man bei beiden zum selben Anschluss kommt.
Natürlich kommt man bei den Calling-Card Anbietern mit der geographischen Einwahlnummer und der 0800er zum selben Anschluß, denn das ist ja so gewollt.
Nur zahlst du bei der geographischen Einwahlnummer die Kosten der Einwahl zum Tarif deines Netzbetriebers selbst und der Anbieter bekommt noch etwas über die IC-Gebühren zurück, während bei der 0800er Nummer hingegen der Anbieter die Kosten für deine Einwahl übernimmt und gibt diese über einen Tarifaufschlag an dich weitergibt.
Das weiss ich alles. Ich wollte damit eben belegen, dass viele Nummern, die 05-, 08xx- oder 09xx-Vorwahlen tragen, in Wirklichkeit "richtiges Festnetz" sind und daher die Gebühren für 05-Nummern nicht gerechtfertigt sind.

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 30.07.2010, 17:28

suppa hat geschrieben:Vielleicht hast du das woanders ja mal ausgeführt, aber wie schlecht ist es denn Orange mit diesen Aktionen wirklich ergangen?
Das habe ich (und andere) in der Tat schon (in mehreren Threads) ausgeführt, aber dazu muss ich wieder etwas ausholen:

Der EU-Tarif wurde kurz nach dem "Rebranding" von Orange gelauncht. Ziel war es, die stagnierenden Kundenzahlen wieder zu pushen. Der Grund dafür: Mehr Kunden bedeutet einerseits mehr "Marktmacht" und mehr "Markenbekanntheit", andererseits ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch mehr Gespräche netzintern geführt werden, was für den Betreiber kostengünstiger abgewickelt werden kann. "Kostengünstig" bedeutet aber in erster Linie nur ein Vorteil für den Betreiber, weil der Kunde trotzdem teilweise "Fremdnetztarife" zahlen muss (bspw. von Orange zu Yesss) bzw. die Paketminuten "gleich teuer" abgerechnet werden, egal ob Fremdnetz oder netzintern.

Der EU-Tarif: Orange hat es auch auf "potente" Firmenkunden abgesehen. Diese Strategie wäre durchaus aufgegangen, daher waren auch t-mobile und A1 gezwungen, so einen Tarif einzuführen --- in dieser Hinsicht hast du recht, dass ohne Orange der EU-Tarif niemals bei den anderen Betreibern gekommen wäre, sondern es nur bei den EU-Optionen geblieben wäre.

Was ist nun passiert:
- Wie damals aus dieversen Beiträgen hervorging, erregte einmal der Tarif bei jenen Interesse, die bereits mittels Ö-Paket i.V.m. Einwahlnummern ins Ausland telefoniert hatten --- also genau die Leute, die ohnehin schon sehr preissensibel sind.
- Aufgrund der Grundgebühr i.H.v. € 25,- (€ 35,- bei A1) sind aber die Wenigtelefonierer "durch den Rost" gefallen: Ich selbst telefoniere nach wie vor um € 19,- GG unlimitert zu A1 und je 1.000min ins Festnetz und ins Wahlnetz Orange + Einwahnummer fürs Ausland; für mich gesamt die günstigste Lösung.
- "Business-Kunden" per se [Anm.: die ohnehin tendenziell bei A1 und t-mobile angesiedelt sind] hätten nur gewechselt, wenn A1 und t-mobile nicht reagiert hätten.
- Das bedeutete aber schon eine gewisse "Selbst-Selektion" der potentiellen Kunden, die eher mehr ins Ausland telefonieren und dafür nicht mehr zahlen wollten, als mittels Einwahlnummern zusätzlich angefallen wären.

Ich möchte dir mit fiktiven Zahlen veranschaulichen, was ich damit meine:
- Es hat jemand einen BigBob (€ 8,80) und telefoniert täglich mittels Einwahlnummer zu einem Partner in D
Var. 1: Dieser Partner hat Festnetz, ist aber dadurch nur abends dort erreichbar. Trotzdem würden 30min täglich nicht viel mehr als € 9,- monatlich bedeuten: Gesamtkosten etwa € 18,- / Monat --> Kaum ein Anreiz für einen EU-Tarif
Var. 2: Dieser Partner hat nur ein Handy, dadurch kosten selbst kurzgehaltene Gespräche von 10min täglich die Kleinigkeit von € 27,- zuzüglich der Grundgebühr von € 8,80 --> Gesamt € 35,80 UND großer Anreiz zu einem EU-Tarif

Es ist aber anzunehmen, dass die Person von Var. 2 mit einem EU-Tarif nun auch 30min täglich telefoniert, weil es ja in den Freiminuten inkludiert ist.
Somit fallen für Orange nun "Herstellungskosten" von geschätzten 10c/min nach D-Mobil an, auf 900min monatlich hochgerechnet ergibt das € 90,- minus € 25,- GG = € 65,- Reinverlust.

Der A1-Business-Kunde dagegen hat kontinuierlich seine 200min (€ 20,- Selbstkosten) und konnte seinen Zero5 + EU-Paket um € 47,- monatlich auf den EU-Tarif um € 35,- umstellen. Somit hat A1 statt € 27,- nur mehr € 15,- Gewinn gemacht.


Fazit: Orange hat als Wechselkunden von anderen Betreibern nur das "schlechte Risiko" erhalten und eine enorme Marge bei den eigenen Kunden verloren, die einen Tarifwechsel durchgeführt haben ...
Je länger sie den Tarif gefahren hätten, umso desaströser wäre es geworden.
Ich hoffe, du verstehst jetzt, was ich "mit guten und schlechten Kunden" meine ...

Grüße
Stefan

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 30.07.2010, 17:39

Matula hat geschrieben:Ich wollte damit eben belegen, dass viele Nummern, die 05-, 08xx- oder 09xx-Vorwahlen tragen, in Wirklichkeit "richtiges Festnetz" sind und daher die Gebühren für 05-Nummern nicht gerechtfertigt sind.
Ja aber jetzt muss ich nachhaken: Konsequenterweise müsstest du jetzt argumentieren, dass auch die Kosten von 08xx und 09xx nicht gerechtfertig sind (nicht nur bei den 05er), weil ja dahinter immer ein echtes Festnetz ist: Bsp. Post-Busse, wo die 0810er 6,7c bzw. 3c/min kostet, aber höchstwahrscheinlich 10c/min bei Mobil verrechnet wird ...

Grüße
Stefan

ChristianWien
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Beitrag von ChristianWien » 30.07.2010, 21:29

@Stefan
... es wird auch mit "unbegrenzt (in alle Netze)" geworben.
Ein Tarif mit "unbegrenzt in alle Netze" ist mir in Österreich nicht bekannt.
Du hast wahrscheinlich "unbegrenzt ins eigene Netz" nach den Freiminuten gemeint??
ABER die Mobilfunkbetreiber versuchen nun, die Verluste der "all inclusive"-Tarife irgendwie abzufedern und die HSPA/LTE-Investitionen irgendwie hereinzubekommen, dass eben alles, was definitorisch nicht "echtes" Festnetz ist, teuer verrechnet wird --- ist/war ja bei 08xx-Nummern auch so, wo nun die Tarifobergrenzen fällig werden, obwohl vom Festnetz eine 0810er durchaus auch 4c/min kosten kann...
Bis zu einem gewissen Grad ist es verständlich und nachvollziehbar, daß von irgendwo die Einnahmen für die HSPA/LTE-Investitionen hereinkommen müssen und Tarife mit bis zu 2000 Freiminuten + SMS, die teilweise auch in EU-Netze gelten, um durchschnittlich € 10,-- bis 20,-- pro Monat wohl selten kostendeckend sein werden.

Allerdings ist es ausnahmsweise mal in Österreich positiv, daß sich Kosten für 0810/0820er Nummern auch für Mobilfunkbetreiber mit € 0,10 bzw. € 0,20 pro Minute auf das maximale Festnetzniveau gedeckelt sind.
In Deutschland ist die verpflichtende Deckelung im Festnetz für die vergleichbaren (ehemaligen) "Shared cost" Nummern 0180x schon lange ausgelaufen, wird jedoch von den Festnetzanbietern üblicherweise weiterhin wie früher berechnet.
Die Mubilfunker verlangten dort jedoch von Anfang an "Mondpreise" von € ~0,80 aufwärts, was erst seit 01.03.2010 auf max. € 0,42 limitiert wurde.


Ebenso wie 0800-Einwahlnummern, aber bei dieser Thematik haben wir schon gesehen, dass nun von TA-Telefonzellen Gebühren für kostenlose 0800-Einwahlnummern eingehoben werden... Da hat wohl die TA mit der RTR wieder einmal "gepackelt" ...
Natürlich ist da wieder einmal eine typisch österreichische Lösung herausgekommen und die TA hat damit wohl erfolgreich gegen die Konkurrenz an CallingCard-Anbietern durchsetzen konnte, da 0800er Einwahlnummern auf Grund der von der TA dem CallingCard-Betreiber verrechneten "Payphone Access Charge" nun ca. € 0,20 Aufschlag kosten und somit nur mehr wenig attraktiv sind.

Fairerweise muß man dazu auch feststellen, daß die CallingCard-Anbieter zuvor die Infrastruktur der Telefonzellen de facto kostenlos genutzt haben, was natürlich auch nicht im Sinne der TA sein kann, die den Aufwand mit Errichtung, Wartung, Reparatur und Reinigung hat, während durch die zunehmende Handy-Verbreitung die Telefonzellen zu einem Großteil nur noch von 0800er Anrufern genutzt wurden, wo aber die TA daran so gut wie nichts verdient hat, da die 0800er Nummern schließlich kostenlos erreichbar sind und der CallingCard-Anbieter nur die gleichen Kosten von ca. 1-2 Cent pro Minute wie bei einer Einwahl von einem "normalen" privaten TA-Anschluß auch hatte, wobei hier der Kunde für seinen Anschluß aber der TA eine monatliche Grundgebühr zahlt, was bei einer Telefonzelle eben nicht der Fall ist.

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 30.07.2010, 22:01

ChristianWien hat geschrieben:Ein Tarif mit "unbegrenzt in alle Netze" ist mir in Österreich nicht bekannt.
Auch das gab es laut Werbung ... Bspw. t-mobile-TV-Werbung "unbegrenzt in alle Netze telefonieren" ...

ChristianWien hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben: ist/war ja bei 08xx-Nummern auch so, wo nun die Tarifobergrenzen fällig werden, obwohl vom Festnetz eine 0810er durchaus auch 4c/min kosten kann...
Bis zu einem gewissen Grad ist es verständlich und nachvollziehbar
Für mich absolut nicht ... Gilt nun Egalität oder nicht ... ... !?!?
ChristianWien hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben: ... dass nun von TA-Telefonzellen Gebühren für kostenlose 0800-Einwahlnummern eingehoben werden...
... Fairerweise muß man dazu auch feststellen, daß die CallingCard-Anbieter zuvor die Infrastruktur der Telefonzellen de facto kostenlos genutzt haben
Auf dieses Argument habe ich fast gewartet: Kosten nicht gerade 0800er-Nummern gutes Geld, was die TA einstreift!?!?
Also somit ergibt sich folgende Situation: Ein Calling-Card-Anbieter zahlt Geld für einen 0800er, was die TA abkassiert. Danach nutzt er die Infrastruktur der TA, weil ja die TA schließlich Geld dafür verlangt. Plötzlich sagt die TA, dass er diese von ihm finanzierte Infrastruktur nicht nutzen darf und auch seine Kunden zusätzlich Geld dafür zahlen muss ...

Kann Orange für seine Fehlkalkulation des EU-Tarifes von der RTR ein "Einwahlgeld" erwirken!?!?

Also denk mal über deine Aussage nach ... :roll:

Grüße
Stefan

ChristianWien
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Beitrag von ChristianWien » 30.07.2010, 22:58

@Stefan
Auch das gab es laut Werbung ... Bspw. t-mobile-TV-Werbung "unbegrenzt in alle Netze telefonieren" ...
Werbeaussagen sind aber nur höchst selten die reine Wahrheit und bei "unbegrenzt in alle Netze telefonieren" gab es wohl mit Sicherheit eines der berüchtigten Sternchen mit Fußnote, wo eben auf das z.B. 1000 Minutenlimit hingewiesen wurde.

Für mich absolut nicht ... Gilt nun Egalität oder nicht ... ... !?!?
Verstehe mich nicht falsch - ich hätte auch nichts dagegen, wenn die Mobilfunkbetreiber die 0810/0820er genauso wie die TA abrechnen würden, wobei offen bleibt, wie viele Anbieter tatsächlich 0810/0820er Nummern billiger als der vorgesehene Höchstpreis schalten.
(ausgenommen einige halbseidene bzw. zweifelhafte Callthrough-Anbieter als Lockangebote)
Ich wollte nur ausdrücken, daß es immer noch besser ist, wenn die Mobilfunker den Maximalpreis der TA (der wohl von den meisten Anbietern solcher Nummern ohnehin gewählt sein wird) verrechnen, als wenn für sie dieses Limit nicht gelten würde und sie "Mondpreise" verrechnen könnten.

Kosten nicht gerade 0800er-Nummern gutes Geld, was die TA einstreift!?!?
Was die Einrichtungsgebühren und monatlichen Grundgebühren einer 0800er (bzw. einer international erreichbaren 00800er) Nummer sind, habe ich leider keine genauen Infos.
Wenn ich aber als Kunde z.B. bei Mitacs/Platinplus bei Einwahl über 0800 von (m)einem privaten Festnetzanschluß 2 Cent Einwahlgebühr pro Minute zahlen muß, dann werden die realen Kosten für den Betreiber der 0800er Nummer naturgemäß darunter liegen.

Bei einem normalen Telefonanschluß zahlst du eine monatliche Grundgebühr, damit du eben auch gewisse Vorteile hast.
Das war ja auch früher zu den Zeiten vor der Telekom-Liberalisierung so, daß du bei der Telefonzelle einen Aufschlag gezahlt hast, da der Impuls - wenn ich mich noch richtig erinnere - ATS 0,80 gekostet hat, die Telefonzelle allerdings mit ATS 1,-- gerechnet hat.

In der Zeit vor dem Handyboom brachten die Telefonzellen entsprechende Umsätze und damit auch - nach Abzug der Wartungs- und Reparaturkosten - unterm Strich wohl einen netten Gewinn.
Heutzutage, wo man vom Handy weitestgehend sogar billiger als vom Festnetz telefonieren kann, werden Telefonzellen kaum mehr genutzt - außer eben besonders von Leuten, die eine kostenlose (0)0800er Nummer anrufen wollen und da beginnt sich die Katze in den Schwanz zu beißen:
Wenn die Telefonzellen ein Defizitgeschäft sind, weil die mickrigen Einnahmen den Aufwand an Reparatur und Erhaltung nicht decken, gibt es wohl nur zwei Möglichkeiten:
Entweder gibt es Subventionen vom Steuerzahler für eine "bestimmte, definierte flächendeckende Grundversorgung" oder es werden eben alle (zu) unrentablen Zellen rigoros abgebaut - was allerdings auch nicht im Interesse der (0)0800er CallingCard-Anbieter sein dürfte.
Bleibt nur mehr der Ausweg, daß für die nicht kostendeckenden Infrastrukturkosten die daran interessierten CallingCard-Anbieter ihren Beitrag leisten.
Das Problem sehe ich somit nicht in der Tatsache, daß eine "Payphone Access Charge" verrechnet wird, sondern in deren Höhe, welche zu einem Nutzungsaufschlag für den Kunden führt, der preislich in die Nähe zum Mobilfunkaufschlag kommt.

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Beitrag von eigs » 31.07.2010, 11:24

Stefan hat geschrieben:Ich glaube, dass der große "Vorteil" der Unternehmen wirklich nur die Verringerung des administariven Aufwandes (Umleitungen, Zentral-Vermittlungen, Zentral-Service-Hotlines, etc.) ist.
Beispiel Sparkasse: Auf der Homepage steht die Rufnummer der jeweiligen Bank-Filiale. Rufst du allerding nur die "Hauptnummer" an, dann kommst du auf ein Band mit der Info, dass du nun diese konkrete Filiale angerufen hast, aber zum Ö-Kundencenter weiterverbunden wirst, sofern du nicht die Durchwahl eines Kundenbetreuer wählst.
Ich bin mir sicher, dass so eine Geschichte erst durch 05er möglich ist --- Ich könnte mir kaum vorstellen, wie das mit einer "normalen" Telefonanlage machbar wäre, ohne da mit enorm vielen Amtsleitungen und auch Standleitungen zwischen Filiale, Regional- und Nationalzentrum das Netzwerk aufgebaut würde ...
Ist alles kein Problem mit einen Asterisk oder einen Externen Dienstleister wie Sipgate Team. Oder meinst du nur weil es jetzt eine 01 anstatt eine 05 Nummer ist, dass die Konfiguration nicht auch genauso funktioniert.
So braucht die einzelne Filiale nur mehr eine kleine Telefonanlage und nicht einmal mehr eine Telefonistin ...
Mit einen Asterisk oder shared VoIP brauchen die Filialen keine Telefonanlage mehr und es kann zentral vom Administrator verwaltet werden.
Am Standort werden nur noch Internet und VoIP Telefone benötigt.
Ein Tarif mit "unbegrenzt in alle Netze" ist mir in Österreich nicht bekannt.
Mir schon. Im Jahr 2005 gab es die erste Flatrate von A1 in alle Netze + SMS um 85€.
Jetzt gibt es noch den A1 Network, Preis ist Verhandlungssache.

Die Post sendet übrigens die 05 und die geografische Nummer mit, wobei die 05 angezeigt wird.

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Beitrag von Stefan » 31.07.2010, 11:49

ChristianWien hat geschrieben:wie viele Anbieter tatsächlich 0810/0820er Nummern billiger als der vorgesehene Höchstpreis schalten.
Als Beispiel habe ich schon die Postbusse angeführt und das ist ja nicht gerade ein Hinterhofladen ...

Was generell eine 08xx kostet, siehst du alles in den EB auf http://business.telekom.at/agbs/geschae ... gungen.php
ChristianWien hat geschrieben:In der Zeit vor dem Handyboom brachten die Telefonzellen entsprechende Umsätze und damit auch - nach Abzug der Wartungs- und Reparaturkosten - unterm Strich wohl einen netten Gewinn.
Naja, so einfach kanns nicht sein. Die TA hat und hatte einen "Versorgungsauftrag". Dafür zahlen Kunden, deren Anschluss 500m neben dem Wählamt ist, die selbe Grundgebühr, wie ein Anschluss, der Kilometer entfernt ist. Daneben kostet jede Reaktivierung einer bereits bestehenden Leitung € 167,- , selbst wenn nur ein Knopf gedrückt werden muss. Die TA ist ja kein Hotel oder Call-Shop ...
Dazu kommt, dass der 0800er Anbieter neben der Grundgebühr von min. € 50,- gerade der TA pro Minute etwas zahlen muss ...

Also zusammengefasst:
- Die TA hat einen Versorgungsauftrag und ist daher berechtigt, die Gebühren in einer Art Solidarsystem einzuheben
- 0800er-Anbieter zahlen sowohl Grundgebühr als auch Minutenentgelte an die TA
- Auch die alternativen Anbieter müssen der TA für die Leitungen festgesetzte Mieten zahlen
- Die TA macht nun aus ihrer Sicht noch immer zu wenig Gewinne und hebt zusätzlich zu den ganzen Gebühren und bereits eingehobenen Minutenentgelten noch einmal Minutenentgelte ein ...

In manchen Bereichen kann man echt die Hartnäckigkeit der roten Verstaatlichung noch erkennen, nur dass die Gewinne nicht mehr in die Staatskasse fließen, sonder in die Taschen von Manager, die ihre Parteibücher gut verstecken ...

Ich wiederhole mich: Bei anderen Unternehmen wäre das undenkbar bspw. bei Prepaid-Handys eine 0800er zu vergebühren.
Es ist ja schon eine Frechheit, dass es noch immer einen Regulator gibt, der zuerst private Netze und Dienste "bewilligt" und danach nichts tut, wenn der Wettbewerb versagt - was offensichtlich der Fall ist. Und die RTR besteht ja nicht aus dem Herrn Regulator; das ist ja eine ganze Institution, die wiederum von uns Kunden und anscheinend auch von den Aufschlägen der 05/07/08 gezahlt wird.

Darum wäre es höchste Zeit, dass prospektiv regulativ eingegriffen wird und nicht retrospektiv diskutiert, ob es legal ist, dass Betreiber die 01er gesperrt haben.
Es muss der gesetzliche Rahmen geschaffen werden und deziert festgehalten, dass 05/07 wie Festnetz zu behandeln sind und Einwahlnummern bereitzustellen.
Was soll denn sonst das ganze: Es wird die theoretische Möglichkeit für alternative Anbieter geschaffen, um es danach kartellgleich praktisch nicht nutzen zu können ... und das soll freier Wettbewerb sein?

Auch 08er gehören so reguliert, dass nicht dabei steht: "Vom Mobilnetz abweichende Tarife". Zuerst einmal kalkuliert der Anbieter einen Gewinnaufschlag und dann sind die Mobilfunker so dreist, einfach zusätzlich einen Gewinnaufschlag zu kalkulieren - das ist ja ärger als in Zeiten der Raubritter: Wenn es sich jemand leisten kann, eine Mehrwertnummer anzurufen, den können wir gleich noch schröpfen ... :roll:

Und es ist ein schwacher Trost zu sagen, dass der dt. Regulator "seine Schäfchen" noch schlechter unter Kontrolle hat, weil die indirekt noch immer die dt. Telekom "stützen" wollen...

Gut, was solls...

Grüße
Stefan

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Beitrag von Stefan » 31.07.2010, 11:59

@eigs, ja aber wenn das alles mit Asterisk so einfach gehen würde, warum machen es solche große Unternehmen dann nicht!?!?!?
Die 05er kosten dem Unternehmen doch auch ein kleines Vermögen im Vergleich zu einer einfachen Festnetznummer und dahinter Asterisk.
Ich habe schon angenommen, dass die TA hier praktisch das ganze 'teure' TK-System übernimmt und sich die Konzerne damit Kosten ersparen ...
eigs hat geschrieben:
Ein Tarif mit "unbegrenzt in alle Netze" ist mir in Österreich nicht bekannt.
Mir schon. Im Jahr 2005 gab es die erste Flatrate von A1 in alle Netze + SMS um 85€.
Falls du den Zero 5 um € 80,- meinst, selbst der hatte die Flat nur netzintern: http://app.post.at/postfilialen/documen ... r_2006.pdf

Grüße
Stefan

ray81
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Beitrag von ray81 » 31.07.2010, 12:10

Was ist schon Festnetz!? Die Zeit schreitet voran ... früher wurde einfach unterteilt in Festnetz und Mobilnetz.
Was verstehen wir denn unter Festnetz, wenn ein kabelbehaftetes Telefon dranhängt!? Oder verstehen wir unter Festnetz eine geographische Nummer!? Was ist dann, wenn man mit diesem Telefon aber via Internet telefoniert Voip und man eine Ortsnummer hat!? Ist es dann Festnetz oder Voip oder was? Ich sag mal Festnetz via Voip :D
Hinter einer 05-Nummer sitzen Leute mit Telefonen mit Schnur, ist das jetzt Festnetz oder doch "privates Netz".

Viel wichtiger ist es im Sinne der Tarifierung, wie es der Gesetzgeber sieht ... mittlerweile scheint der Begriff "Festnetz" so unsicher behaftet wie "Breitband" ...

gut, 05 mag je nach Definition "Festnetz" sein, aber es ist keine geographische Nummer, es ist "privates Netz" ... schon von daher sollten Anbieter nicht behaupten - zum Ortstarif - denn das stimmt nicht ganz, denn nur bei einem Anbieter, bei Telering im Tarif Mücke wird eine 05 Nummer definitiv anders verrechnet als eine geographische Nummer.
In den sonstigen Fällen ist 05 halt "nur" nicht in den Paketen mit drin, aber es wird der gleiche Preis verrechnet, der ansonsten für das Festnetz (geographische Nummer) verlangt werden würde.

Die ganze Diskussion hier geht doch eigentlich um die Quellnetztarifierung, wieso werden dann die 08XX oder die 09XX Nummer ins Spiel gebracht. 0810 z.B. darf bei allen Anbietern nicht über 10 Cent liegen. Oder wird hier gefragt, warum man den Anbietern nicht aufzwingt, genau 10 Cent zu verlangen!?

Eigentlich müßte der letzte Teil dieses Treads mittlerweile im Tread 05 Nummer sein :wink:
Gruß Ray

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