passive SMS

Alles, was es sonst noch zu zum Thema "Telefonieren und Surfen" sagen gibt

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 27.09.2009, 22:11

ray81 hat geschrieben:Stefan, überleg doch mal, wenn ich es schaffe, einen Preis von 0,5 Cent pro Minute nach Oslo zu bekommen, dann doch mit Sicherheit auch Orange, oder? ... wenn nun Orange, eine Minute nach Olso auch um 0,5 Cent bekommt, seinen Kunden für diese aber 50 Cent verrechnet, dann machen sie doch folglich einen dicken Gewinn, oder?
Das ist auf jeden Fall richtig und darauf bin ich zugegebenermaßen auch zuwenig eingegangen.
Was ich gemeint habe, war vielmehr darauf bezogen, dass es durchaus sein kann, dass bei vergleichbaren (jeweils innländischen) ICF trotzdem ein Auslandsgespräch mehr kosten kann als ein Inlandsgespräch.

Solch eine "Kostenexplosion" rechtfertigt es natürlich nicht, wie wir es auch im Festnetzbereich bei der Preisgestaltung der TA im Vergleich zu Alternativanbietern wie Platinplus feststellen können.

Grüße
Stefan

ray81
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Beitrag von ray81 » 27.09.2009, 22:37

Naja, ich habe ganz konkret versucht auf das in der Frage vorkommende Beispiel mit Olso und A1 einzugehen ...
aber ich glaube, gerade was die Preise zu den internationalen Destinationen betrifft, sind diese immer recht großzügig zu Gunsten des Betreibers ausgelegt. Selbst bei nicht immer gleichbleibenden Einkaufs-Preisen, ist der Spielraum so groß, dass eine Einbuße seitens des Betreiber wohl kaum vorkommt.
... unbestritten bleibt aber, dass der Gewinn eines Gespräches von Orange z.B. ins norwegische Mobilnetz geringer ausfällt, als der von Orange nach Oslo ... die dem Kunden verrechneten 50 Cent pro Minute decken aber mit Sicherheit auch leicht die Kosten von Orange für eine Minute ins norwegische Mobilnetz.
... die einst veranschlagten 10 Cent bringen da schon wesentlich weniger Gewinn ... möglicherweise brächte da bei einem Preis von 10 Cent eine Minute ins bulgarische Mobilnetz nicht nur kaum Gewinn, sondern vielleicht sogar ein Minus ... aber die 10 Cent sind ja mittlerweile auch schon längst wieder Geschichte. :wink:
Stefan hat geschrieben: Was ich gemeint habe, war vielmehr darauf bezogen, dass es durchaus sein kann, dass bei vergleichbaren (jeweils innländischen) ICF trotzdem ein Auslandsgespräch mehr kosten kann als ein Inlandsgespräch.
Die ICF - für den Betreiber - betreffend, ist das auf jeden Fall möglich!

Also, stehen wir diesbezüglich eh auf der gleichen Seite :lol:
Gruß Ray

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 27.09.2009, 23:05

ray81 hat geschrieben:Also, stehen wir diesbezüglich eh auf der gleichen Seite :lol:
Was glaubst du denn? :P

Grüße
Stefan

ray81
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Beitrag von ray81 » 27.09.2009, 23:37

:wink:
Gruß Ray

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Georg Hitsch
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Beitrag von Georg Hitsch » 28.09.2009, 09:00

Azby hat geschrieben:Deine Überlegungen gehen schon zu weit.
Kein Betreiber stellt derlei tiefgehende Rechnungen darüber an, wie viel Gewinn/Verlust ein Kunde bringt. Da sparen sie lieber die Unkosten zur Errechnung und nehmen ein paar verlustbringende Kunden mit - kostet unterm Strich immer noch weniger.
Aus vertraglichen Gründen darf ich zu dem Thema leider nicht zu viel sagen, aber soviel in Kürze:
Natürlich rechnen sich die Betreiber (vielleicht nicht alle, aber sicherlich die Meisten) ganz genau aus, wieviel Gewinn/Verlust ein einzelner Kunde bringt.

Je nach Gewinn/Verlust kann das diverse Folgen haben:
- unterschiedliche Netzqualität
- unterschiedliche Service-Qualität (zB Hotline-Routing)
- Einbindung oder eben Nicht-Einbindung in Promotions
- Unterschiedlich flexibles eingehen auf Kunden-Wünsche (Kulanz)

LG
Georg

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Georg Hitsch
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Beitrag von Georg Hitsch » 28.09.2009, 09:08

Wowo hat geschrieben:Warum ist dann ein Gespräch (ohne flat rate natürlich) von Orange Austria nach Oslo teurer als von Orange Austria zu A1?
Ein Mobilfunk-Betreiber zahlt - genauso wie ein Festnetzbetreiber:
- für ein Gespräch (Terminierung) nach Norwegen/Oslo: ca. 0,8 Cent
- nach Norwegen/Mobil: ca. 10-14 Cent je nach Qualität und Netz

Im Vergleich:
Für ein Gespräch zu A1 (Quelle: *1) sind es jetzt 4,5 Cent/Minute

Georg

*1: http://www.rtr.at/de/pr/PI21042009TK

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Georg Hitsch
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Beitrag von Georg Hitsch » 28.09.2009, 09:23

ray81 hat geschrieben:PS: Wahnsinn, ich bekomme eine Minute nach Oslo für 0,5 Cent und mein Kontingent ist gerade mal 1 Minute! :wink:
Sagen wir mal so - wenn man mit großen Anbietern (also zB British Telecom, Deutsche Telekom, France Telecom/Orange) verhandelt, dass man über sie Minuten kaufen möchte, dann fangt das normalerweise bei Kapazitäten von 1xE3 (=16xE1) an.

16 E1 entsprechen ca. 5 Mio Minuten - bei einem Minutenpreis von 1 Cent sind das also 50.000 EUR Umsatz.

16 E1 entsprechen 480 gleichzeitigen Gesprächen ....

Wenn ich in meiner Netzplanung über eine neue Zusammenschaltung nachdenke, dann sind 50.000 EUR Umsatz eine halbwegs vernünftige Größe .... wegen EUR 10.000 schalte ich normalerweise mit niemandem zusammen, weil die Kosten höher sind als der Nutzen .....

Georg

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Beitrag von Georg Hitsch » 28.09.2009, 09:34

ray81 hat geschrieben:mittlerweile macht Orange eine Kehrtwende und kürzt und kürzt und kürzt diese Angebote bzw. die EU-Inklusiv-Minuten.
Das ist relativ leicht zu erklären:
Mit so einem Tarif EU28-all-inclusive saugt man als Betreiber vor allem jene Kundenschichten an, die Geld sparen wollen, wo ich als Betreiber allerdings draufzahle.

Beispiel:
Die "Deutschland Festnetz-Telefonierer" wären profitabel für einen Mobilfunker - allerdings telefonieren die lieber über irgendwelche 01 Einwahlnummern. (Über 01 Einwahlnummern geht bei Mobilfunkbetreibern mehr Verkehr, als der gesamte direkt gewählte Auslandsverkehr)

Die "Bulgarien-Mobil-Telefonierer" (und davon gibt es zig tausende in Österreich) telefonieren 1000 Minuten nach Bulgarien Mobil, weil es ja in den EU28 dabei ist.

Der Einkaufspreis dafür beträgt aber so 28 Cent - somit 280 EUR exkl MWSt. Einkaufspreis für 15 EUR inkl MWSt. Verkaufspreis - plus Endgerät, Händlerprovision, etc.

Orange ist nach dem Launch draufgekommen, dass gerade solche Leute diesen Tarif nehmen - was kalkulatorisch eine Katastrophe ist.

Allerdings war von vornherein bei Orange die Strategie eine andere.

In einem völlig übersätigten Markt, mit exterm günstigen Preisen, gab es keine gescheite Möglichkeit mehr, irgendetwas anzubieten, was es noch nicht gibt.

Der Michael Krammer hat mal von einer Studie erzählt, die Orange in Auftrag gegeben hat, mit dem Ziel herauszufinden, was sich Menschen von einem neuen Mobilfunkanbieter in Österreich erwarten.
Und das Schlimme dran war, dass die Kunden eigentlich nur auf Preis reagiert haben ("Was zahlt mir der, wenn ich bei ihm Kunde werde?")

Somit war die Hallo Europa Geschichte eine reine Marketing-Aktion, um Neukunden zu bekommen, und das Rebranding zu einem optischen Erfolg zu führen.
d.h. Orange zahlt halt ein paar Millionen Euro drauf - aber ist sozusagen ein Teil der Rebranding Kosten.

Das ist aber für den Endkunden selbst nichts negatives - er bekommt unheimlich billige Telefontarife für Bulgarien Mobil.
Orange hat eine schöne Kundenstatistik, somit auch für Orange positiv.

(Für den Markt selber ist das eine Katastrophe, weil die Kunden nachher ja nicht mehr mehr bezahlen möchten - aber das ist eine andere Geschichte...)

Georg

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Beitrag von brus » 28.09.2009, 11:48

Georg Hitsch hat geschrieben:rechnen Betreiber ganz genau aus, wieviel Gewinn/Verlust ein einzelner Kunde bringt.
Je nach Gewinn/Verlust kann das diverse Folgen haben:
- unterschiedliche Netzqualität
Das ist eine Erklärung was in vielen Treads gefragt und nicht befriedigend beantwortet wurde.
Beispielsweise eine schlechtere Netzqualität bei bob als bei A1?
Grüße
Gerhard

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 28.09.2009, 12:15

Georg hat es ja schon anklingen lassen, dass er sich da nicht allzuweit aus dem Fenster lehnen darf, das respektiere ich voll und ganz.

Ich selbst kann dagegen drauflosspekulieren: Ich denke nicht, dass die "Qualität" per se schlechter ist (also rauschen bei Bob und kristallklar bei A1), sondern dass vielleicht von den ganzen Zellen eines A1-Sendemasten die "letzten 4 Stück" ausschließlich für A1-Kunden reserviert sind und die letzten 2 für Premium-Kunden --- somit kann ein "guter" Kunde noch mit vollem Empfang telefonieren, wo ein anderer schon zum nächstgelegenen Master weitervermittelt wird bzw. gar keinen Rufaufbau zustande bringt.

Mein Beispiel bedeutet eine theoretische Gleichstellung aller Kunden, solange die Kapazitäten ausreichen.

Grüße
Stefan

Wowo
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Beitrag von Wowo » 28.09.2009, 15:30

Georg Hitsch hat geschrieben:
Azby hat geschrieben:Deine Überlegungen gehen schon zu weit.
Kein Betreiber stellt derlei tiefgehende Rechnungen darüber an, wie viel Gewinn/Verlust ein Kunde bringt. Da sparen sie lieber die Unkosten zur Errechnung und nehmen ein paar verlustbringende Kunden mit - kostet unterm Strich immer noch weniger.
Aus vertraglichen Gründen darf ich zu dem Thema leider nicht zu viel sagen, aber soviel in Kürze:
Natürlich rechnen sich die Betreiber (vielleicht nicht alle, aber sicherlich die Meisten) ganz genau aus, wieviel Gewinn/Verlust ein einzelner Kunde bringt.

Je nach Gewinn/Verlust kann das diverse Folgen haben:
- unterschiedliche Netzqualität
- unterschiedliche Service-Qualität (zB Hotline-Routing)
- Einbindung oder eben Nicht-Einbindung in Promotions
- Unterschiedlich flexibles eingehen auf Kunden-Wünsche (Kulanz)

LG
Georg
Danke für deine Antworten.
Also Nichtverlängerung des Vertrags schließt du aus?

Und noch ne Frage:

Wie kann eine Mobilfunkfirma die Netzqualität eines einzelnen Kunden beiinträchtigen?

ray81
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Beitrag von ray81 » 28.09.2009, 15:49

Stefan hat geschrieben: Ich selbst kann dagegen drauflosspekulieren: Ich denke nicht, dass die "Qualität" per se schlechter ist (also rauschen bei Bob und kristallklar bei A1), sondern dass vielleicht von den ganzen Zellen eines A1-Sendemasten die "letzten 4 Stück" ausschließlich für A1-Kunden reserviert sind und die letzten 2 für Premium-Kunden --- somit kann ein "guter" Kunde noch mit vollem Empfang telefonieren, wo ein anderer schon zum nächstgelegenen Master weitervermittelt wird bzw. gar keinen Rufaufbau zustande bringt.

Mein Beispiel bedeutet eine theoretische Gleichstellung aller Kunden, solange die Kapazitäten ausreichen.

Grüße
Stefan
Wegen des zumindest in meiner Wohnung miserablen "Bob" Empfangs werde ich jetzt wohl noch zu Orange wechseln ... nehm mir so einen HalbeHalbe und hoffe darauf, dass ich mit einem "echten" Vertrag ein "wertvollerer" Kunde geworden bin und von besserem Empfang profitiere ... nein, Scherz beiseite, ich finde BigBob klasse, aber der Empfang von A1/Bob ist zu miserabel bei mir ... viel zu viele Gesprächsabbrüche, ein ständig schwankender Balken ... fast voll bis leer ... also das A1 Netz weiß zumindest bei mir nicht, was es will :?
Georg Hitsch hat geschrieben:
ray81 hat geschrieben:mittlerweile macht Orange eine Kehrtwende und kürzt und kürzt und kürzt diese Angebote bzw. die EU-Inklusiv-Minuten.
Das ist relativ leicht zu erklären:
Mit so einem Tarif EU28-all-inclusive saugt man als Betreiber vor allem jene Kundenschichten an, die Geld sparen wollen, wo ich als Betreiber allerdings draufzahle.

...

Georg
Vielen Dank, an dich Georg für diese ganze Info! Klasse!

Wowo hat geschrieben:
Also Nichtverlängerung des Vertrags schließt du aus?
Wie sollte er das wissen? Georg schreibt zwar nicht, dass die Betreiber sich von Kunden, die auf Dauer Geld kosten, trennen, dennoch kann man aus seiner Bereichterstattung durchaus lesen, dass für die Betreiber, Kunden die auf Dauer Geld kosten, eine "Katastrophe" darstellen.
Gehörst du zu den Kunden, die Geld kosten, dann mußt auch du damit rechnen, dass der Vertrag nicht verlängert wird ... lass dich überraschen ... du kannst dem nicht entgegen wirken, außer du nutzt deine Kontingente nicht oder sehr wenig, sprich du zahlst drauf ... wenn überhaupt jemand irgendetwas deinen Vertrag betreffend sagen kann, dann wohl am ehersten Orange ... :wink:
Gruß Ray

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Georg Hitsch
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Beitrag von Georg Hitsch » 28.09.2009, 16:20

brus hat geschrieben:
Georg Hitsch hat geschrieben:rechnen Betreiber ganz genau aus, wieviel Gewinn/Verlust ein einzelner Kunde bringt.
Je nach Gewinn/Verlust kann das diverse Folgen haben:
- unterschiedliche Netzqualität
Das ist eine Erklärung was in vielen Treads gefragt und nicht befriedigend beantwortet wurde.
Beispielsweise eine schlechtere Netzqualität bei bob als bei A1?
Ich werde mich hüten, über die Netzqualität von A1/bob irgendwas zu sagen.

Rein technisch ist es natürlich möglich, jede einzelne SIM (IMSI) sowie Rufnummer einzeln zu adressieren, und unterschiedliche Qualität (QoS) anzubieten.
(HLR Feature)

Das geht einerseits:
- welche SIM darf sich wo/wie/wann einloggen
- wenn nur noch wenige Kanäle frei sind, welcher Kunde bekommt am ehesten eine Leitung (Kapazitäts-Reservierung aufgrund Kunden-Klasse)
- Routing: welche Leitungen werden für Gespräche genutzt (zB Bulgarien Mobil, Flat-Rate Nutzer, die defizitär sind, werden über "günstigere" Leitungen geroutet, die teilweise oder gar nicht funktionieren, und eben entsprechend günstiger im Einkauf sind)
- Half rate vs Full rate

Kleiner Gegencheck:
Du bist Mobilfunk-Anbieter.
Du hast einen Business-Kunden, der 30 Cent für ein Telefonat pro Minute zahlt, und an dem du quasi 25 Cent pro Minute verdienst.
Du hast einen Nofrills-Kunden, der eine "flat-rate" hat, und diese ausgiebig nutzt, so dass du als Mobilfunkanbieter draufzahlst.

Welchen der beiden Kunden wirst du in deinem Netz bevorzugen?
(Gilt für Voice, Data, eigentlich auch SMS - da ist es aber eher unüblich)

2 Beispiele aus der Praxis:

Notrufe
======
Ganz offiziell gibt es die Priorisierung der Notrufnummern - da kann sich jeder anschauen, dass es Priorisierung im Netz wirklich gibt.
Ein Notruf-Call schmeisst bei Bedarf auch einen anderen aktiven Call einfach raus.

Deutschland
==========
In Deutschland haben bestimmte Kundengruppen Rechts-Anspruch auf Netzbevorzugung (Rechtsgrundlage: §4 TKSiV)

(Google mal nach TKSiV-Bevorrechtigter )
http://www.gesetze-im-internet.de/tksiv ... G000400310 - § 4 Bevorrechtigte Aufgabenträger

oder http://www.bundesnetzagentur.de - Suche nach TKSiV

T-Mobile bietet in Deutschland sogar entsprechende Infos auf ihrer Webseite an:
http://www.t-mobile.de/business/faq/1,1 ... F+AlarmRuf


Der Vollständigkeit halber möchte ich hinzufügen, dass die meisten Österreichischen Betreiber dementieren, irgendeine Art von Priorisierung in ihrem Netz eingebaut zu haben.

Georg

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 28.09.2009, 18:14

Interessant, welche Möglichkeiten es da noch gibt - nicht, dass ich es mir nicht vorstellen könnte, aber was eben auch tatsächlich ("betriebsbereit") implementiert ist.

Ich kanns mir aber kaum vorstellen, dass solche Priorisierungen tatsächlich "im großen Stil" umgesetzt sind, zumindest was die Benachteiligung angeht. Ok, dass bei einem "Gold-Business-Kunden" eine "Notruf-Priorisierung" eingestellt ist, kann ich mir schon vorstellen, aber in Summe müssen trotzdem die Kapazitäten passen. Wenn ich regelmäßig gar nicht telefonieren kann trotz Empfanges, dann bin ich weg, egal welcher Anbieter zu welchem Preis. --- Ist z.B. in "Touristen-Italien" mit 3Like-Home während der Stoßzeiten ganz brutal: egal ob Telefonie oder Daten, Gespräche brechen trotz gutem Empfang ab und Bandbreite ist übelst gering, wenn nicht auch da gerade die Verbindung abbricht. Also da kann mich drei vergessen, habe dementsprechend ital. SIMs und sehe das 3Like-Home nicht mehr als Mehrwert an, was zukünftige Tarifentscheidungen natürlich mit beeinflusst ...

Das Routing (schlechtere Leitung) empfände ich dem Preis entsprechend (Pauschalpaket) als nicht störend. Wiederum: "mehr" für einen guten Kunden zu bieten, ist ja nichts Verwerfliches.

"Half rate vs. Full rate" hat glaube ich Telering eine Zeitlang betrieben und/oder eine Art Kompression. Ich habe bei A1 eher das Gefühl, dass es adaptiv eingesetzt wird: Manchmal werde ich unvermittelt auf HR umgestellt; Für mich deshalb unangenehm, weil ich denke, die Leitung wäre getrennt. Ansonsten wenn ich es weiß, stört es mich nicht, wenn ich in ein "totes Ende" spreche.

Und letztendlich geht es darum, die rudimentären Grundfunktionen zu bieten und gut ist es. Kein Kunde hat eine obligatorische "Qualitätsgarantie", von daher ist es als Provider auch legitim davon zu sprechen, dass keiner "benachteiligt" behandelt wird --- würde ich auch so sehen.
Ganz anderes Beispiel: Wenn ich im Geschäft bei einem € 1.000,- Einkauf noch einen Schlüsselanhänger bekomme, kann ja ein anderer Kunde trotzdem zu den selben Preisen die qualitativ gleiche Ware kaufen: Ich werde bevorzugt, aber der andere Kunde nicht benachteiligt ...

Grüße
Stefan

Gerhard
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Beitrag von Gerhard » 29.09.2009, 04:05

Hallo,
Stefan hat geschrieben:Das Routing (schlechtere Leitung) empfände ich dem Preis entsprechend (Pauschalpaket) als nicht störend. Wiederum: "mehr" für einen guten Kunden zu bieten, ist ja nichts Verwerfliches.
Naja, wenn ich aus der Leitung geworfen werde, weil ein 'guter' Kunde telefonieren will, halte ich das durchaus für 'verwerflich'! Jedenfalls ist es unredlich, da in meinem Vertrag nichts davon steht, das ich zurückstehen muss, wenn mein Nachbar, der vielleicht ein 'guter' Kunde ist, telefonieren will. Und es ist, IMHO, auch nicht redlich, jemanden der ein Angebot ausschöpft als 'schlechten' Kunden einzustufen.

Hier wird einem Kunden, der als 'gut' angesehen wird, mehr geboten, aber auf Kosten eines anderen Kunden, der deswegen nicht weniger bezahlt. Das ist verwerflich!
Und letztendlich geht es darum, die rudimentären Grundfunktionen zu bieten und gut ist es.
Das sehe ich nicht so. Die Provider gehen mit Karten hausieren in denen sie eine Netzabdeckung versprechen, das impliziert, dass ich in diesem Gebiet mehr oder weniger immer telefonieren, etc. kann. Da steht nichts von "Außer ein guter Kunde will auch telefonieren". Wenn mein Empfang eingeschränkt wird, die Qualität vermindert wird, kostet mich das Geld. Weil ich länger telefonieren muss um die selben Gesprächsinhalte zu bekommen. (Dauerndes "wie bitte" verlängern ein Gespräch)
Ganz anderes Beispiel: Wenn ich im Geschäft bei einem € 1.000,- Einkauf noch einen Schlüsselanhänger bekomme, kann ja ein anderer Kunde trotzdem zu den selben Preisen die qualitativ gleiche Ware kaufen: Ich werde bevorzugt, aber der andere Kunde nicht benachteiligt ...
Du vergleichst Äpfel mit Birnen! Wenn Du einen Schrank um € 1.000,- kaufst, bleibt der Schrank der gleiche, ob mit Schlüsselanhänger oder ohne. Umgesetzt auf die Priorisierung bei einem Provider hieße das, Du erhältst um € 1.000,- einen Schrank mit, beispielsweise, Lackschäden.

Gerhard

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