Kosten nach Schweden

Alles, was es sonst noch zu zum Thema "Telefonieren und Surfen" sagen gibt

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Azby
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Beitrag von Azby » 14.06.2011, 22:20

Wowo hat geschrieben:Was heißt das?
Dass man anstatt ...€ Rechnung bei 3 zu bezahlen 100 € von 3 aufs Bankkonto überwiesen bekommt? :shock:
Du bekommst die 6 Cent pro Minute auf der Rechnung gutgeschrieben. Wenn die Gutschriften die Entgelte übersteigen, hast du eine negative Rechnungssumme, die bei der nächsten Rechnung in voller Höhe berücksichtigt wird. Ausgezahlt wird der Bonus nicht.
Ich bin mir zwar nicht sicher, ob Drei nur die normalen Rechnungsposten mit dem Guthaben verrechnet, ich kann mir aber vorstellen, dass man den Bonus zB auch für VVL-Handys verbrauchen kann.

ChristianWien
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Beitrag von ChristianWien » 14.06.2011, 23:18

@WoWo
Und warum löst 3 dann diesen Tarif nicht auf?

= kündigt die Tarifinhaber?

Ganz einfach:
Weil 3 damit ganz einfach entsprechend leicht zusätzliche Einnahmen über die IC-Entgelte lukrieren kann, der Kunde dafür aber nur ein internes (nicht auszahlbares) Guthaben bekommt, das er für Grundgebühren und Nutzungsentgelte bei 3 verbraten kann/muß.
Außerdem wird wohl ein Großteil der so angesammelten Guthaben für netzinterne Leistungen (Datengebühren, Grundgebühren etc.) genutzt, wofür letztendlich auch kaum eigene Kosten anfallen, was sich weiter positiv für 3 auswirkt.
Nur wenn Kunden ihr Guthaben z.B. mit Roamingnutzung verbraten, hat 3 "echte" Kosten.
Dies ist aber doch wohl einkalkuliert, denn wenn dies nicht so wäre, dann hätte 3 den 6back-Bonus schon längst eingestellt, reduziert bzw. limitiert.
Klarerweise würden in diesem Fall wohl einerseits eine erhebliche Anzahl an Kunden, als auch entsprechende IC-Einnahmen wegbrechen.

Außerdem kann 3 mit dem 6back-Bonus medienwirksam den ARPU künstlich pushen (da die Kunden mit ihren Guthaben eben Umsätze generieren, die sie sonst nicht getätigt hätten) und sich damit gegenüber der Konkurrenz (scheinbar) besser darstellen.
Gesamtheitlich betrachtet ist 3 kritischen Berichten zufolge wohl unterm Strich deutlich negativ und hat deswegen auch sein Netz Ende 2010 verkauft und zurückgeleast, um damit kurzfristige Steuer- und Liquiditätsvorteile zu lukrieren.

eigs
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Beitrag von eigs » 15.06.2011, 14:01

Azby hat geschrieben:Das Beispiel mit dem Babyfon habe ich deshalb genannt, weil es für den Betreiber wahrscheinlich nach einem ähnlich offensichtlichen Fall von "Missbrauch" ausschaut, wie Sixbackloaden. In beiden Fällen werden lange Telefonate immer zur selben Nummer getätigt und bei Verbindungsabbruch gleich wieder die Verbindung hergestellt.
Nicht unbedingt, es gibt genug Handyprogramme die bauen erst eine Verbindung auf sobald ein gewisser Tonpegel erreicht ist.
Weiteres stört es einen Handybetreiber kaum wenn du eine Flatrate ins eigene Netz hast und das auch ausnutzt. Schließlich fallen für interne Gespräche die Terminierungsentgelte weg.

Sollte man also wirklich vorhaben eine "Standleitung" zu machen, einfach bei einen Anbieter machen und schon sollte es keine Probleme geben.
Wowo hat geschrieben:= kündigt die Tarifinhaber?
Macht Drei doch, aber auch nur bei den Kunden die es wirklich übertreiben. Das sind in erster Linie die, die ihr ganzes Guthaben an Mehrwertrufnummern vertelefonieren. Die Mehrwertrufnummer gehört dann in den wahrscheinlichsten Fällen den Tarifinhaber.

Wobei hier auch gilt, dass sie kaum einen Kunden kündigen werden der ein bisschen Verlust macht nur weil er ein paar mal eine Sex Hotline anruft.

Wowo
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Beitrag von Wowo » 15.06.2011, 23:06

Eigentlich war das Topic für mich schon beendet 8) , aber unser eigs musste noch ein Thema einflechten...

Warum sind Telefonate zu Sexhotlines so teuer für die Mobilfunkfirma?

Das ist ja schon für den Kunden so teuer...

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brus
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Beitrag von brus » 16.06.2011, 09:18

Wowo hat geschrieben:Warum sind Telefonate zu Sexhotlines so teuer für die Mobilfunkfirma?
Bis jetzt war ich der Meinung dass die Provider einen nicht geringen Anteil der Anrufkosten von den Inhabern dieser Hotlines überwiesen bekommen. Also ist es für die Provider ein gutes Geschäft. Liege ich da falsch?
Grüße
Gerhard

ChristianWien
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Beitrag von ChristianWien » 16.06.2011, 14:00

Warum sind Telefonate zu Sexhotlines so teuer für die Mobilfunkfirma?

Das ist ja schon für den Kunden so teuer...

...

Bis jetzt war ich der Meinung dass die Provider einen nicht geringen Anteil der Anrufkosten von den Inhabern dieser Hotlines überwiesen bekommen. Also ist es für die Provider ein gutes Geschäft. Liege ich da falsch?

Das eine hat mit dem anderen nur bedingt zu tun:
Mehrwertnummern sind lt. KEM-V zielnetztarifiert, wobei auch die (Maximal-)Tarife vorgegeben sind.
Dazu kommt noch, daß es in Österreich einerseits außer der Telekom Austria so gut wie keine Anbieter von Mehrwertnummern gibt und andererseits deswegen auch das Routing zu solchen Nummern über die Telekom Austria erfolgt.
Dadurch teilen sich den Reibach wohl weitestgehend der Betreiber des Mehrwertdienstes (evtl. mit einem zwischengeschalteten technischen Dienstleister) und die Telekom Austria und bleibt für den Mobilfunkbetreiber somit wohl nur ein relativ geringer Rest übrig.
Bei "normaler" Nutzung solcher Nummern (sofern man eine solche überhaupt annehmen kann/will) verdient natürlich auch der Mobilfunkbetreiber mit, da der Kunde die Gebühren auch tatsächlich zahlt.
Im Falle vorsätzlichen Verbratens von 6back-Guthaben zu Mehrwertnummern hingegen ist es für den Mobilfunkbetreiber ein doppeltes Verlustgeschäft, da der 6back-Bonus inzwischen sowohl deutlich höher ist als die Einnahmen aus den IC-Entgelten (die nunmehr netto knapp über 2 Cent/Min. liegen) und andererseits davon auch noch Auszahlungen geleistet werden müssen.

Vielleicht kann/darf aber Georg Hitsch zu den technischen und finanziellen Hintergründen bei Mehrwertnummern ein paar Details öffentlich machen.

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Beitrag von brus » 16.06.2011, 14:10

ChristianWien hat geschrieben:Dadurch teilen sich den Reibach wohl weitestgehend der Betreiber des Mehrwertdienstes (evtl. mit einem zwischengeschalteten technischen Dienstleister) und die Telekom Austria und bleibt für den Mobilfunkbetreiber somit wohl nur ein relativ geringer Rest übrig.
Alles klar, das habe ich verwechselt, nicht der Mobilfunk Provider sondern die Telekom Austria sahnt bei den Mehrwertnummern ab.
Grüße
Gerhard

suppa
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Beitrag von suppa » 17.06.2011, 22:50

Ich verstehe die Diskussion bezüglich Kündigung durch den Betreiber nicht ganz. Kennt jemand ein Beispiel, dass ein Handyvertrag vom Betreiber gekündigt wurde, weil die Freiminuten ständig ausgenutzt wurden?

Ich glaube, sowas gab es früher bei Chello, als es noch "fair use" gab. Und ich glaube auch da eher nur in wenigen Fällen.

Aber beim Handy? Hab' nie von sowas gelesen.

eigs
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Beitrag von eigs » 18.06.2011, 16:21

suppa hat geschrieben:Kennt jemand ein Beispiel, dass ein Handyvertrag vom Betreiber gekündigt wurde, weil die Freiminuten ständig ausgenutzt wurden?
Beispiele wurden in diesen Thread schon genannt.
Es wurden sogar Auswahlkriterien genannt die die Anbieter selber aus rechtlichen Gründen nicht offiziell nennen.

suppa
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Beitrag von suppa » 18.06.2011, 17:47

eigs hat geschrieben:
suppa hat geschrieben:Kennt jemand ein Beispiel, dass ein Handyvertrag vom Betreiber gekündigt wurde, weil die Freiminuten ständig ausgenutzt wurden?
Beispiele wurden in diesen Thread schon genannt.
Jetzt habe ich alles nochmals durchgelesen. Nur in einem einizigen Beitrag wird erwähnt, dass Drei das mache, eher allgemein.

Nur das Ausnützen der Freiminuten als Grund kann ich mir nicht vorstellen. Das gäbe doch sehr negative Publicity. Und ein Einsatz als Babyfon oder das 6back Laden sind keinesfalls nachweisbar. Es gibt doch Jugendliche, die es tatsächlich schaffen, stundelang miteinander zu telefonieren.

Mich würde einfach interessieren, ob jemand konkrete Fälle kennt, und was der Auslöser der Kündigung war.

Also, bei Chello mit "fair use" früher war es bekannt, und man las auch von Leuten, denen gekündigt worden war (soweit ich mich erinnere). Aber konkret habe ich das bei Handyverträgen nie gehört.

ChristianWien
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Beitrag von ChristianWien » 18.06.2011, 20:49

@suppa
ur das Ausnützen der Freiminuten als Grund kann ich mir nicht vorstellen. Das gäbe doch sehr negative Publicity. Und ein Einsatz als Babyfon oder das 6back Laden sind keinesfalls nachweisbar

Es hängt eben vom Tarif und dem durchschnittlichen "(Aus-)Nutzungsverhalten" des/der jeweiligen Kunden ab.
Manche Tarife sind von Haus aus eine Fehlkalkulation des Betreibers gewesen und wurden zwischenzeitlich eingestellt bzw. geändert.
Beispielsweise beim ehemaligen "Hallo Europa 1000" von Orange.

Für Bestandskunden ändert sich damit aber vorerst nichts.
Allerdings ist klar, daß unterm Strich Orange dabei weitestgehend Verlust macht, da bei dem Tarif die erhoffte Mischkalkulation nicht aufgeht, weil diese eben zum Großteil für Anrufe in mehr oder weniger teure ausländische Mobilnetze genutzt werden.
Und wenn Orange beispielsweise gut informierten Kreisen zufolge an die € 0,28 pro Minute IC-Gebühren für Gespräche nach Bulgarien mobil zahlen muß und somit im worst case eigene Kosten von regelmäßig € ~280,-- hat, während der Kunde dafür "heiße" € 17,50 Grundgebühr zahlt, ist wohl klar und nachvollziehbar, daß solche Kunden wohl nicht dauerhaft erwünscht und geduldet sein können.
Eine andere, subtile Möglichkeit wäre natürlich, wenn solche Verbindungen über billige und schlechte Routen aufgebaut werden, wo einerseits deutlich geringere Kosten anfallen und andererseits solche Kunden durch die reduzierte Verbindungsqualität zu Alternativen "motiviert" werden.

Natürlich kann man aus einer Verbindung allein nur bedingt Schlüsse ziehen.
Allerdings wird auch einiges klar, wenn regelmäßig sehr viele Gespräche erst mit der Zwangstrennung nach 1 Stunde und mehr getrennt werden oder mehrere (solche) Gespräche regelmäßig parallel oder als Konferenz zu vielleicht sogar der gleichen Zielnummer gehen.
Auf Grund der Tatsache, daß es inzwischen ca. 20 Jahre Mobilöfunk gibt, lassen sich auch genügend Nutzungsvergleiche anstellen und statistische Auswertungen fahren und damit ein Rahmen für "übliches und durchschnittliches" Nutzungsverhalten ermitteln.

Außerdem sollte auch klar sein, daß die Betreiber klarerweise immer zu diversen technischen Internas Zugang haben, diese Erkenntnisse aber aus geschäftlichen und datenschutzrechtlichen Gründen nicht nach Außen tragen werden.

Wer seinen Tarif korrekt und im entsprechenden Rahmen nutzt wird wohl kaum etwas zu befürchten haben.
Klarerweise kann und darf ein Kunde dabei auch mal betriebswirtschaftlich negativ sein.
Wer allerdings regelmäßig und dauerhaft (stark) negativ ist und womöglich auch noch rechtlich zweifelhaft bzw. betrügerisch (6back-Loader, "Dienste", die illegal einen Großteil der über IC-Entgelte der Anrufer erzielten Einnahmen an die Anrufer ausschütten, private gewerbsmäßige Überlassungen, ...) agiert, darf sich über die Konsequenzen nicht wundern.

Das ist bei jedem Geschäftsbereich gleich:
Wenn du jedes Jahr 3 (womöglich auch noch teure) Schäden bei deiner XXX-Versicherung einreichst (schließlich will man ja auch hier "von seiner Prämie etwas haben"), wirst du dort wohl auch sehr bald zum Ex-Kunden geworden sein.

Aber konkret habe ich das bei Handyverträgen nie gehört.

Hören wirst du davon nur dann, wenn sich einige solcher besonders schlauer Ex-Kunden in irgendwelchen Medien beschweren, daß sie gesperrt oder gekündigt wurden bzw. Schadenersatzforderungen bekommen haben, welche für bestimmte mißbräuchliche Nutzungen bei vielen Betreibern in den AGB enthalten sind.
Eine besondere "Intelligenzbestie" hatte sogar vor kurzem den Mumm, sich hier im Forum coram publico darüber zu mokieren, daß sein vorsätzlicher und zugegebener(!) Mißbrauch vom "bösen" Betreiber sanktioniert wurde. :roll: http://tarifecheck.at/forum/viewtopic.php?t=6364

suppa
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Beitrag von suppa » 18.06.2011, 21:25

ChristianWien hat geschrieben:Hören wirst du davon nur dann, wenn sich einige solcher besonders schlauer Ex-Kunden in irgendwelchen Medien beschweren, daß sie gesperrt oder gekündigt wurden bzw. Schadenersatzforderungen bekommen haben, welche für bestimmte mißbräuchliche Nutzungen bei vielen Betreibern in den AGB enthalten sind.
Ich würde erwarten, dass man hier von einem solchen Fall gelesen hätte, wenn Europatarifkunden wegen "exzessiver" Auslandstelefonate gekündigt worden wären. Das wäre durchaus etwas, worüber sich der Einzelne ärgern würde, der nichts für die (Fehl-)Kalkulation kann und auch über die Zusammenhänge nicht unbedingt bescheid weiß.
Aufgefallen wären mir solche Berichte nicht, deshalb frage ich mich, ob es derartige Kündigungen tatsächlich gibt oder gab. Dass sie betriebswirtschaftlich teilweise Sinn machen könnten, abgesehen von Auswirkungen auf das Image, ist keine Frage.

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