Telekom und die Bandbreite

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Azby
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Telekom und die Bandbreite

Beitrag von Azby » 15.04.2010, 11:53

Ursprünglich wollte ich meine Erfahrungen mit der Telekom-Hotline der letzten Tage in diesem Thread anfügen, ich finde aber, es hat genug Gewicht, um einen eigenen Thread zu bekommen.
Angefangen hat alles damit, dass meine Bandbreite plötzlich von ursprünglich mehr als 10 Mbit/s (für die DSL-Leitung) auf gut 8 Mbit/s runtergedreht wurde. Das hatte natürlich zur Folge, dass die Internetbandbreite beim gleichzeitigen Fernschauen ziemlich eingegangen ist. Daraufhin habe ich vor 3 Tagen bei der Telekom-Hotline angerufen und gefragt, ob dort die Bandbreite neu ausgemessen werden kann, sodass ich wieder bei (zumindest nahezu) vollen 8 Mbit/s gleichzeitig fernschauen kann (Anm: Ich wohne Luftlinie ca. 200 Meter vom Wählamt entfernt und laut Leitungswerten des Modems sind hier sicherlich mehr als 10 Mbit/s drin). Der Mitarbeiter hat gemeint, er stellt das jetzt so ein, ich soll das Modem 38 Stunden nicht abdrehen. Sofort nach dem Telefonat ist mir aufgefallen, dass, obwohl die Bandbreite noch auf gut 8 Mbit/s gelaufen ist auch ohne aufgedrehte Box (vom Strom genommen) nur mehr ca. 3,5 Mbit/s durchgehen. Ich habe die 38 Stunden gewartet, Modem vom Strom genommen - nach wie vor 8 Mbit/s bei der Leitung, aber beim Internet kamen nur 3,5 durch - offensichtlich wurde nichts anderes gemacht, als die Bandbreite, die die Settopbox braucht zwangsläufig zu reservieren.
Daraufhin habe ich gestern erneut angerufen und nach langem warten, weil die Hotlinetelefonistin mit ihrem Vorgesetzten geredet hat, "erfahren", dass das angeblich normal sei, denn beim aonTV wird das immer so geschaltet - komisch nur, dass es vorher nicht so war. Weiters hat sie mir mitgeteilt, dass ich bisher angeblich ein "Ausnahmefall" (:roll:) war, wenn ich "so eine hohe Bandbreite" bekommen habe (so ungefähr: "Sein's froh, dass bisher so gut g'rennt is, jetzt is hoit vorbei...").
Sie hat gemeint, sie kann jetzt nichts ändern, sondern es nur an die aonTV-Abteilung (?) weiterleiten, die dann die Bandbreite neu ausmessen lassen können.
Einige Stunden später (nicht wegen der 8-Stunden-Trennung) ist die DSL-Verbindung eingebrochen und ich hatte plötzlich nur mehr gut 5 Mbit/s auf der DSL-Leitung (!). Weiterhin kann ich jetzt 3,5 Mbit/s im Internet brauchen, drehe ich aonTV auf, geht's mit knapp unter 2 Mbit/s ziemlich in den Keller. Heute in der Früh habe ich einen Anruf von der Telekom erhalten, dass alles neu eingestellt wurde und ich soll mal nachschauen - wenn es nicht passen sollte, soll ich mich nochmal melden. Ich schaue nach: Keine Änderung, knapp 2 Mbit/s mit Box, 3,5 ohne.
Ich habe jetzt wieder bei der Hotline angerufen, wo mir die Mitarbeiterin nach langem "mit dem Vorgesetzten reden" wieder mitgeteilt hat, dass das angeblich "normal" wäre. Nachdem ich mittlerweile schon etwas angefressen war, habe ich ihr, obwohl sie als Einzelperson natürlich nichts dafür kann, aber irgendwem muss ich's ja sagen, meine Meinung gesagt und angemerkt, dass das sicherlich nicht normal sei und das des weiteren beim Vertragsabschluss so nie kommuniziert worden ist und bisher ja auch nicht normal war. Ihr Entgegnen war ca. "Ja, is halt so". Auch auf meine Aussage, dass ich schon verstehe, dass es unter Umständen so laufen kann, wenn man weit weg vom Wählamt wohnt und die Leitung technisch nicht mehr hergibt, das bei mir aber sicherlich nicht der Fall sein kann, weil es technisch sehr wohl geht hat sie nichts gesagt. Ihre vorletzte Aussage war dann, dass es so sein soll, dass wenn man eine Störung wegen aonTV angibt, das so abläuft (was auch immer "das" ist). Ich habe zwar eine Internetstörung angegeben und nur am Rande erwähnt, dass ich deshalb eine höhere Bandbreite wünsche, weil wenn ich fernschaue, die Internetbandbreite eingeht (no na), aber was soll's...
Am Schluss hat sie gemeint, sie hat "das Gesetz" (welches denn?) nicht geschrieben, aber es wird jetzt wohl nichts ändern, wenn man die Bandbreite neu ausmessen lässt, weil sie ab jetzt immer wieder auf die gut 5 Mbit/s eingestellt werden wird, was eindeutig nicht best effort entspricht. Ich könnte noch ein Beschwerde-FAX an die Nummer 0800/100109 senden, vielleicht hilft das was, hat sie gemeint.
Ich war ursprünglich, selbstverständlich unter der Voraussetzung, dass man nah genug am Wählamt wohnt, ziemlich angetan von der Telekom und den Superkombi-Preisen, aber wenn das so weiterläuft, werde ich nicht davor zurückschrecken, wieder zu UPC zurückzugehen, auch wenn die Pakete dort teurer sind - aber wenigstens bekommt man dort seine Bandbreite. Kann's ja nicht sein: zuerst wird die Internetbandbreite eingeschränkt, dann zusätzlich die gesamte Leitungsbandbreite und das obwohl ich mehr haben wollte und das technisch auch machbar ist.
Ob das Ganze im Zusammenhang mit dieser Speed-Option-Sache steht, kann ich nicht sagen - zumindest wurde mir seitens der Hotline nie die Speed-Option angeboten - die Rede war immer nur von "da ist nicht mehr möglich".
Ich werde jetzt mal ein solches Beschwerde-FAX senden, in der Hoffnung, dass sich daraufhin was tut. Aber wer weiß, vielleicht wird die Bandbreite dann auf 4 Mbit/s geschnitten, sodass ich überhaupt nicht mehr gleichzeitig fernschauen und im Internet sein kann.

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 15.04.2010, 12:39

Mach doch mal beim Spielchen mit und versuche Ihnen, schriftlich zu entlocken, dass nicht mehr möglich ist.
Danach fragst du nach der Speed-Option, ob das möglich ist, wenn möglich auch schriftlich.

Und dann wird man ja sehen... Was technisch möglich ist, brauchen wir hier nicht zu diskutieren, aber hinter dieser Sache steckt eindeutig System - da sollte man schon zum Konsumentenschutz und an die RTR gleichzeitig herantreten: 2 Leute gibt es schon einmal; werden sicher noch mehr ...

Grüße
Stefan

Azby
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Beitrag von Azby » 15.04.2010, 13:12

Es kommt mir mittlerweile auch so vor. Vielleicht ist es nicht unbedingt die Absicht, die Speedoption zu verkaufen, aber zumindest versuchen sie das ökonomische Prinzip gewinnorientiert anzuwenden: Mit gegebenem Input (Grundgebühr) wenigstmöglich leisten, um somit den eigenen Gewinn durch niedrig gehaltene variable Kosten zu maximieren - wenn sich in diesem Zusammenhang ein Kunde ein Zusatzpaket einreden lässt, das technisch gar nicht notwendig wäre, umso besser.
Ich habe der Telekom jetzt mal ein Fax geschickt und sie aufgefordert, dem best effort zu entsprechen - mal sehen was zurück kommt.

klio
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Beitrag von klio » 15.04.2010, 18:54

sie haben dich von ursprünglich 10 Mbit/s auf 5 Mbit/s runtergedreht? ein starkes stück! kann dir zwar keine lösung anbieten, aber dich darin bestärken, dir das nicht gefallen zu lassen.
wenn alle beschwerden nichts fruchten, wirds wahrscheinlich einfacher und nervenschonender zu sein den anbieter zu wechseln.

Azby
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Beitrag von Azby » 15.04.2010, 22:10

klio hat geschrieben:sie haben dich von ursprünglich 10 Mbit/s auf 5 Mbit/s runtergedreht? ein starkes stück!
Sukzessive, ja. Von gut 10 Mbit/s auf zunächst ~8,7 Mbit/s und jetzt, nachdem ich eine Erhöhung angestrebt habe, steht die DSL-Bandbreite bei gut 5 Mbit/s, wobei das Internet so oder so auf ~3,5 Mbit/s limitiert ist (auch wenn die Settopbox nicht aufgedreht ist!). Dreh ich das Fernsehen noch auf, bin ich auf weniger als 2 Mbit/s. Und das bei einer Leitung, die (via Google Maps geschaut) Luftlinie 250 Meter, über die Straße (nur eine Abzweigung in die Gasse) 350 Meter vom Wählamt entfernt ist.
Das beste in dem Zusammenhang sind ja die (voneinander unabhängig abgegebenen) Aussagen der Telefonistinnen, dass das "normal" sein soll. Die heute wollte mir überhaupt einreden, dass die Bandbreite "Bei allen Österreichern, die aonTV haben" auf 6 Mbit/s eingestellt ist, auch wenn mehr möglich wäre. Das würde, wie in meinem Fall, bedeuten, dass man in keinem Fall die beworbenen 8 Mbit/s bekommen kann. Ich hab ihr zwar entgegnet, dass das sicherlich nicht der Wahrheit entspricht und es 1. bei mir zuvor ja auch nicht so war und die Telekom 2. bald keine Kunden mehr hätte, wenn sie das so handhaben würden, von der Verfehlung des best effort ganz abgesehen. Aber gut, mir war klar, dass es nichts bringt, ihr das zu sagen - die predigt nur, was ihr der "Vorgesetzte" gesagt hat, zu dem sie mich "natürlich" nicht direkt durchstellen kann - immerhin kann sie ja überhaupt nichts machen, da das nur mehr in den Händen der (göttlichen?) Leute der aonTV-Abteilung liegt.
klio hat geschrieben:kann dir zwar keine lösung anbieten, aber dich darin bestärken, dir das nicht gefallen zu lassen.
Danke, ich werde es mir nicht gefallen lassen.
klio hat geschrieben:wenn alle beschwerden nichts fruchten, wirds wahrscheinlich einfacher und nervenschonender zu sein den anbieter zu wechseln.
Ich hab mich gleich nach dem Telefonat mal auf der UPC-Seite umgeschaut (brauche nämlich unbedingt Kabelfernsehen, da Sat bei mir keine wirkliche Option ist) - ich kann UPC zwar als langjähriger Altkunde zugute halten, dass ich die bezahlte Bandbreite dort immer erhalten habe, aber nichts desto trotz würde das günstigste äquivalente Paket 10€ mehr kosten, als ich momentan zahle - ich sehe nicht ein, warum ich mich von der Telekom "rausekeln" lassen sollte.

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 16.04.2010, 00:25

Azby hat geschrieben:ich sehe nicht ein, warum ich mich von der Telekom "rausekeln" lassen sollte.
Mit würdigem Verlaub: Genau das ist die Scheiße an der ganzen Sache: Die TA weiß ganz genau, dass sie diesbezüglich die unangefochtene, preisliche Nr. 1 ist. Und ich behaupte mal, dass sie das nur bei Aon-TV-Kunden durchziehen...

Leider kann ich auch nicht mehr als stänkern, ohne konstruktive Beiträge zu leisten ...

Grüße
Stefan

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Beitrag von Azby » 16.04.2010, 01:57

Klar tun sie's. Aber es ist nunmal nicht die vereinbarte Leistung, die sie erbringen. Vereinbart ist: Festnetz, Fernsehen und 8 Mbit/s best effort. Das bedeutet, dass sie unter Berücksichtigung gewisser Stabilitätsreserven das bestmögliche aus der Leitung holen müssen. Ich zahle schließlich auch monatlich meine (zugegeben günstigen) 25€ - dann sollen sie auch ihren Teil des Vertrags einhalten.

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Beitrag von Stefan » 16.04.2010, 09:00

Azby hat geschrieben:Vereinbart ist: Festnetz, Fernsehen und 8 Mbit/s best effort.
Die Frage ist nur, wie verbindlich das "best effort" ist. Gemäß AGB sehe ich nur die Bandbreite mit Werten verbindlich...

Grüße
Stefan

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Beitrag von Azby » 16.04.2010, 12:07

In den LB heißt es
Für den Zugang zum weltweiten Internet steht eine Datenübertragungskapazität (auf
Basis eines Best-Effort Prinzips) zwischen mindestens 256/64 kbit/s
(downstream/upstream) als Untergrenze und maximal bis zu 8192/768 kbit/s
(downstream/upstream) auf der Teilnehmeranschlussleitung zur Verfügung.
Daraus lese ich, dass, soweit es technisch realisierbar ist, das Maximale aus der Leitung rausgeholt wird (best effort) und man somit "für den Zugang zum weltweiten Internet" maximal 8/0.75 Mbit/s haben kann. Ist technisch nicht so viel machbar, ist die Bandbreite natürlich entsprechend niedriger. Da meine Leitungswerte sicherlich ausreichend sind, um theoretisch sogar 16 Mbit/s schalten zu können, will ich nicht mehr als die maximale Bandbreite erhalten. Immerhin zahle ich ja auch dafür, das bestmögliche zu erhalten, was aus der Leitung machbar ist.
Hätte die Telekom jegliche Wahlfreiheit, könnte sie ja jedem nur 256/64 kbit/s für die Internetleitung schalten und die DSL-Leitung so konfigurieren, dass gerade genug Bandbreite für's aonTV da ist.
Natürlich kann man die "maximal bis zu x kbit/s auf der Teilnehmeranschlussleitung" auch so interpretieren, dass für die DSL-Leitung nur die 8 Mbit/s geschaltet werden und die Internetleitung bei gleichzeitigem Fernsehen immer eingeht (eingehen muss). Im Widerspruch dazu steht aber, dass mit die Telekom zunächst mehr als 10 Mbit/s geschaltet hat und bis vor Kurzem auch 8,7 Mbit/s auf der Leitung verfügbar waren. Zudem hat mir der Mitarbeiter im Shop auf meine ausdrückliche Frage, ob die Internetbandbreite durch eingeschaltete STB beeinträchtigt wird, sodass weniger als 8 Mbit/s verfügbar sind, gesagt, dass das dann nicht der Fall ist, wenn die Leitung mehr hergibt, da dann mehr als 8 Mbit/s geschaltet werden.
Ungeachtet dessen ist die momentane Konfiguration jedenfalls nicht mit den LB vereinbar, da die Bandbreite momentan bei weniger als 6 Mbit/s auf der DSL-Leitung liegt und noch dazu das Internet auf 3,5 Mbit/s gedrosselt ist, auch bei nicht aktiver STB.
Somit erwarte ich mir unter Berücksichtigung der LB zumindest 8/0.75 Mbit/s auf meiner DSL-Leitung.
Bisher habe ich übrigens noch keine Antwort auf mein Fax erhalten, geändert hat sich auch noch nichts.

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 16.04.2010, 12:31

Azby hat geschrieben:Da meine Leitungswerte sicherlich ausreichend sind, um theoretisch sogar 16 Mbit/s schalten zu können ...
Die TA behauptet, dass es nicht geht. Vielleicht ist der DSLAM zu schwach, vielleicht macht ein Transistor gerade Pause, vielleicht war auch der Winter zu lange...

Ich wiederhole mich: Da steckt System dahinter und da muss man mit Sammelklagen drohen, die Presse informieren oder sowas --- als Einzelner kannst du nur kündigen.

Aber mal abwarten, was auf das Fax zurückkommt - ich hoffe kein Anruf, sonst gibt es wieder nichts Schriftliches.

Grüße
Stefan

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Beitrag von Azby » 16.04.2010, 13:07

Stefan hat geschrieben:Ich wiederhole mich: Da steckt System dahinter und da muss man mit Sammelklagen drohen, die Presse informieren oder sowas --- als Einzelner kannst du nur kündigen.
Da wirst du wohl Recht haben. Trotzdem will ich "als Einzelner" nichts unversucht lassen.
Stefan hat geschrieben:Aber mal abwarten, was auf das Fax zurückkommt - ich hoffe kein Anruf, sonst gibt es wieder nichts Schriftliches.
Ich bin auch schon gespannt darauf. Ich befürchte nur, dass ich lang warten kann - diese Woche machen sie sicher nichts mehr damit. Wenn sie das Fax nicht ohnehin unbeachtet wegwerfen, weil sie sich wieder mal (wie alle anderen auch) für unzuständig halten. :roll:

Azby
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Beitrag von Azby » 22.04.2010, 15:35

Kleines Update:
Bislang hat sich nichts getan auf mein Fax.
Ich habe daher gerade die Hotline angerufen und eine Störung beim Internet angegeben, die Bandbreite ist zu niedrig. Die Mitarbeiterin hat sich das angeschaut und nach kurzem Überlegen gesagt: "Ah, Sie haben aonTV" (als wäre das die Lösung sämtlicher Probleme).
Das weitere Gespräch (sinngemäß):
Ich: "Ja."
Sie: "Da ist prinzipiell nicht mehr möglich."
Ich: "Warum sollte das so sein?"
Sie:" Bei aonTV gibt es ein vorgefertigtes Profil, da werden nicht mehr geschaltet als 6 Mbit/s. Haben Sie die Box gerade aufgedreht?"
Ich: "Nein."
Sie: "Dann müssten Sie auf die 6 Mbit/s kommen."
Ich: "Ich komme auf maximal 3,5 Mbit/s und die DSL-Verbindung ist nicht mal auf 6 Mbit/s synchronisiert, sondern etwas langsamer."
Sie: "Ich schaue mir mal die Telefonleitung an, kann ich Sie in ein paar Minuten zurückrufen?"...
Rückruf:
Sie: "Ich habe mir die Leitung angeschaut, da gibt es kein Problem."
Ich: "Warum werden dann nur knapp 6 Mbit/s geschaltet?"
Sie: "Weil das ein vorgegebenes Profil ist."
Ich: "Warum hatte ich dann bislang eine höhere Bandbreite?"
Sie: "Seit wann haben Sie denn aonTV?"
Ich: "Seit Beginn meines Vertragsverhältnisses. Und warum sollte bei aonTV maximal 6 Mbit/s möglich sein, im Tarif sind 8 Mbit/s angegeben."
Sie: "Das heißt BIS ZU 8 Mbit/s."
Ich: "Das ist mir bewusst, aber wenn Sie behaupten, die Telekom schaltet prinzipiell nur 6 Mbit/s, wäre das nie möglich, da könnten Sie genausogut mit 'BIS ZU 5 Mio Gbit/s' werben und dann nur 6 Mbit/s schalten. Außerdem komme ich selbst bei abgeschalteter Box nicht auf 6 Mbit/s und bei eingeschalteter überhaupt nur mehr auf knapp 2 Mbit/s."
Sie: "Ich kann das nur an den Wartungsdienst weiterleiten, die können sich das anschauen."
Ich: "(zustimmend) Mhm."
...
Sie: "Haben Sie eine Mobilnummer, unter der Sie der Wartungsdienst erreichen kann?"
Ich: "Ja, ..."
Sie: "Gut, ich gebe es an den Wartungsdienst weiter, die werden aber bis nächste Woche brauchen."

Ich bin der festen Überzeugung, dass sich bis Ende nächster Woche nichts tun wird, dass ich auch nicht angerufen werde und sich an der Bandbreite nichts ändert.
Was mich immer wieder verwundert ist, dass mir mittlerweile die dritte Mitarbeiterin bestätigt hat, dass angeblich nur 6 Mbit/s geschaltet werden, was nicht stimmen kann, weil es bislang nicht so war und weil es auch dem best effort nicht entspricht. Auf meiner Leitung sind sicherlich mindestens 14 Mbit/s drin, wenn nicht noch mehr, wobei 12 Mbit/s für die Realisierung von Internet und gleichzeitiger aonTV-Box schon ausreichen würden. Best effort ist das, was die Telekom leistet sicherlich nicht, insbesondere dann, wenn sie selbst zugibt, angeblich niemals über 6 Mbit/s zu gehen, selbst wenn mehr machbar wäre. Das ist maximal best effort bei der eigenen Gewinnorientierung.
Ich warte jetzt bis Ende nächster Woche, schicke dann nochmal ein Fax mit dem Hinweis, dass ich, sollten sie nicht reagieren ein Schlichtungsverfahren bei der RTR einleiten werde, wenn sich bis dahin nichts tun wird. Sollte auf dieses Fax wieder keine Antwort kommen, werde ich mal die RTR einschalten.
Auch wenn ich befürchte, dass die RTR in diesem Zusammenhang weniger kooperativ sein wird als die Telekom selbst, was bleibt mir über? Ich sehe nicht ein, dass ich den Internetbetreiber wechseln soll (noch dazu, wo die Konkurrenz teurere Tarife hat), nur weil die Telekom meint, sie will nicht. Wenn sie sich in ihren Kombitarifen verkalkuliert haben und jetzt ein Verlustgeschäft fahren, ist das nicht mein Problem. Vertraglich vereinbart ist Fernsehen und 8 Mbit/s best effort. Zwar kann man darüber streiten, was best effort genau ist - DAS ist aber mit Sicherheit nicht best effort.

Azby
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Beitrag von Azby » 23.04.2010, 14:06

Ich habe heute einen Anruf vom Beschwerdemanagement erhalten, in dem mir die Dame mitgeteilt hat, dass sie mit der Technik telefoniert hat - die haben die Leitung angeblich ausgemessen und festgestellt, dass meine Leitung nicht mehr her gibt - eine tolle Aussage. Behaupten wir halt mal, es ist nicht mehr möglich, dann passt das schon.
Meine Einwendungen, die Bandbreite war bereits knapp doppelt so hoch eingestellt, also muss mehr möglich sein, hat sie nicht gelten lassen - es ist einfach nicht mehr möglich. Aber wenn ich die Box abdrehe, kriege ich die Bandbreite eh. Es sei einfach ein Tarif mit "bis zu" 8 Mbit/s und es werden nicht mehr als 6 Mbit/s geschaltet. Auf meinen Einwand, 8 Mbit/s wären dann ja nie möglich, ist sie nicht eingegangen. Sie hat gemeint, sie kann gerne das aonTV abstellen, dann habe ich die Bandbreite angeblich immer - keine Ahnung, wie das laufen soll. Die Box ist bei sämtlichen Tests bisher ohnehin abgedreht gewesen.
Für mich ist spätestens jetzt ganz klar: Das ist Absicht. Die Telekom erbringt absichtlich eine geringere Leistung, als sie eigentlich zu erbringen verpflichtet wäre. Anders ist es nicht zu erklären, dass nach mittlerweile 5 Telefonaten die Bandbreite nicht auf ein Maß geschaltet wird, das technisch machbar ist und immer noch genügend Stabilität bietet - das war nämlich ihr nächstes Argument: Wenn eine höhere Bandbreite geschaltet werden würde, würde die Stabilität leiden, das habe ihr die Technik gesagt - interessant ist, dass alle mit "der Technik" daherkommen, man aber nie mit der Technik selbst sprechen kann, um ihnen zu sagen, dass das nicht stimmt. Alle, die man an die Leitung bekommt, haben nämlich keine Ahnung von der Technik (sagen sie selbst... "Ich kenn' mich technisch nicht so aus, aber diese Information habe ich von der Technik erhalten") und berufen sich dann auf angebliche Stabilitätsprobleme oder dass einfach nicht mehr möglich sei.
Wenn ich "bis zu 8 Mbit/s" anbiete und sage, ich gebe "das beste, was möglich ist" und dann aus Prinzip nicht mehr als 6 Mbit/s schalte obwohl objektiv erkennbar locker das Doppelte möglich ist, ist das ein Verfehlen der Leistungserbringung, zu der sie vertraglich verpflichtet sind.
Ich werde mich demnach mal an die RTR wenden, die mir wahrscheinlich die selben Märchen erzählen wird, von wegen "mehr ist halt nicht möglich, die Leitung gibt nicht mehr her". :roll:
Für mich ist die Telekom jedenfalls unten durch, ich kann nur jedem empfehlen, die Konkurrenz zu wählen.

ray81
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Beitrag von ray81 » 23.04.2010, 15:13

Das ist echt doof, das alles ... aber rein rechtlich würde ich jetzt als Laie sagen, du kannst die zu erbringende Leistung einfordern, sollten sie dem nicht nachgehen, bleibt dir nur übrig, das Vertragsverhältnis zu beenden. (Kündigung trotz MVD wird dennoch nicht leicht, vielleicht biste eh schon raus)
Vor zu geringer Bandbreite schützt dich die Kündigung ... das ist leider alles ... dieses Recht steht dir zu ... Vertragserfüllung kannst du nur verlangen, wenn die Telekom von dir Vertragserfüllung verlangt.
Wenn dir diese zugegeben mangelhafte Leistung nicht passt, bleibt dir nur das Recht zur Kündigung.
Schade, aber vielleicht kommt die Telekom in die "Puschen", wenn du kündigst und gelobt Besserung. :?

PS: ich habe heute mal gemessen, 6,7 Mbit/s down, 600 kbit/s up ... mit WLAN/Voip Router ... ohne wärs wohl höher, daher ist es soweit ok. ... hab kein AON TV
Gruß Ray

Azby
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Beitrag von Azby » 23.04.2010, 19:17

ray81 hat geschrieben:Vertragserfüllung kannst du nur verlangen, wenn die Telekom von dir Vertragserfüllung verlangt.
Wenn dir diese zugegeben mangelhafte Leistung nicht passt, bleibt dir nur das Recht zur Kündigung.
Naja, Vertragserfüllung kann ich so auch verlangen. Das ist mein schuldrechtlicher Anspruch. Das Problem ist, dass die Telekom ja erfüllt, nur mangelhaft. Es ist ein Fall der Schlechterfüllung, mit allen rechtlichen Konsequenzen, aber ich gebe zu, dass mir das als einzelner Konsument zu viel Aufwand ist, zumal der Ausgang der Sache erst unsicher ist, trotz objektivem "nicht-best-effort". Ungeachtet dessen würde der Rechtsweg "ewig" dauern - bis dahin bleibt die Leitung mal prinzipiell so wie sie ist. Das ist für mich auch keine Lösung.
Ich werde montags nochmal die Hotline kontaktieren und mich diesmal nur darauf berufen, dass die Internetbandbreite unabhängig von der aufgedrehten Box niedriger ist, als die geschaltete Bandbreite - das ist ja der nächste Punkt, dass offensichtlich das Internet so oder so gedrosselt ist. Das ist keinesfalls hinnehmbar und auch nicht logisch erklärbar. Es gibt keinen objektiven Sinn, die Bandbreite zusätzlich zu limitieren, zumal best effort geschuldet ist.
Vielleicht können sie in einem ersten Schritt zumindest das wieder "öffnen", sodass ich bei abgedrehter Box zumindest auf meine 5,25 Mbit/s komme.
Die Vertragsbindung ist prinzipiell schon zu Ende (12 Monate seit Februar 2009), allerdings besteht insofern eine "Bindung", als ich bei Kündigung vor Ablauf von 18 Monaten 100€ für die STB nachzahlen muss, die ich im Zuge der Bindung um 100€ günstiger gekauft habe - zum Zeitpunkt meines Vertragsabschlusses wurde die Box noch nicht vermietet, sondern verkauft: Regulärpreis 129,90€, ermäßigt 29,90€, dafür eine faktische Bindung von 18 Monaten.
Aus diesen Umständen werde ich die nächsten Wochen keine Ruhe geben, ein RTR-Schlichtungsverfahren anstreben und, sollte alles unverändert bleiben, nach Ablauf der 18 Monate kündigen und zu UPC zurückgehen, wo ich zwar 15€ mehr zahle, dafür die doppelte nominelle Bandbreite tatsächlich bekomme, mehr Fernsehsender, die ich noch dazu schneller umschalten kann und einen niedrigeren Ping habe.

Aber wie zuvor schon gesagt: Ich kann Stefans Meinung nur bestätigen, dass es sich hierbei offensichtlich um ein System handelt. Es ist mir nicht erklärlich, wie ein Anschluss, der 300 Meter vom Wählamt enternt liegt und super Werte hat angeblich nur 6 Mbit/s bringt, wo bewiesenermaßen bereits 10 Mbit/s stabil gelaufen sind. Die Aussage, dass "prinzipiell nicht mehr als 6 Mbit/s bei aonTV geschaltet wird" (Aussage von mittlerweile 4 Mitarbeiterinnen!) kann ich nur als bewusste Täuschung (->List) beim Vertragsabschluss deuten, da dort mit "bis zu 8 Mbit/s" geworben wird, die, sollten tatsächlich, auch wenn weit mehr möglich ist (so die Behauptung der Mitarbeiterinnen), nur 6 Mbit/s geschaltet werden beim besten Willen (best effort) niemals erreicht werden können. Dem Kunden wird also suggeriert, er hätte zumindest im "Idealfall" die Möglichkeit, 8 Mbit/s zu erhalten, was faktisch nie möglich wäre. Aber gut, wem erzähl' ich's eigentlich. Ich hab das eh schon oft genug geschrieben. Ich kann's nur einfach nicht verstehen, dass ein, sich selbst als seriös bezeichnender Anbieter, solche Handlungen setzt und sich als wahrhafte Konkurrenz darstellt. Würden wirklich alle Anschlüsse so langsam laufen, wie die Mitarbeiterinnen am Telefon immer behaupten, hätten sie UPC und Konsorten nicht viel entgegenzusetzen, mit ihren "maximal 6 Mbit/s", von denen man aber ohnehin nur 3,5 nutzen kann, selbst wenn die Box abgedreht ist.

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