Sipgate AT stellt Dienst ein!

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mik751
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Sipgate AT stellt Dienst ein!

Beitrag von mik751 » 19.06.2013, 18:10

Heute habe ich folgendes Email von sipgate erhalten (siehe unten):
Ich denke, da hat wirklich die Blockade der RTR gewirkt, genauso wie die ungünstige Tarifeinstufung der 0720er-Nummern bei vielen Mobilfunkanbietern. Traurig, dass so eine innovative Firma durch beinharte Blockadepolitik aus dem Markt gedrängt wurde :cry:
_________________________________________________________________________

Lieber sipgate Kunde,

leider müssen wir Ihnen heute mitteilen, dass wir unseren Dienst sipgate.at zum 31.12.2013 einstellen werden. Wir bedauern das sehr, jedoch ist dieser Schritt für uns unvermeidbar. Weiter unten in dieser E-Mail gehen wir genauer auf die Gründe für den Entschluss ein. Zunächst aber die wichtigsten Informationen für Sie im Überblick:

Wie geht es weiter?
Bis zum 31.12.2013 können Sie sipgate.at ganz normal weiternutzen. Auch die Aufladung Ihres Kontos funktioniert wie gewohnt.

Rufnummer mitnehmen
Sie können Ihre sipgate Rufnummer mit der Vorwahl 0720 zu einem anderen Anbieter mitnehmen (portieren). Stellen Sie dazu einfach einen Portierungsantrag bei Ihrem neuen Anbieter. Dieser wird den Portierungsprozess dann durchführen. Die Portierung ist von unserer Seite kostenlos. Ob Ihr neuer Anbieter eine Gebühr erhebt, erfragen Sie bitte dort.

Guthaben auszahlen
Wünschen Sie eine Rückerstattung Ihres sipgate Guthabens, so füllen Sie bitte folgendes Dokument aus: Rückerstattung. Senden Sie das Dokument bitte an die dort angegebene Adresse bzw. Faxnummer.

Wenn Sie in Ihrem Account eine gültige Kreditkarte hinterlegt haben, werden wir Ihnen das Restguthaben auf diese Karte zurückbuchen.

Wenn Sie Ihr Guthaben bisher per Überweisung aufgeladen haben, nennen Sie uns bitte im Dokument unbedingt Ihre internationalen Kontodaten. Das Restguthaben wird anschließend auf Ihr Konto überwiesen.

Kontakte exportieren
Sie können Ihre Kontakte jederzeit per .csv-Download sichern, indem Sie in Ihrem Account auf "Export" klicken.

Gründe für das Ende von sipgate.at
Als Reaktion auf das Aufkommen von Internet-Telefonie hat die für sipgate.at zuständige Regulierungsbehörde (RTR) von Anfang an mit Widerstand reagiert: Sie hat Ihnen als Kunde und uns als Anbieter die Nutzung von geographischen Teilnehmernummern für sipgate.at verboten. Dies hatte zur Folge, dass die Mitnahme einer Rufnummer von einem Festnetzanschluss zu sipgate nicht möglich war. Dies ist auch weiterhin so. Ebenso hat die Regulierungsbehörde in Kauf genommen, dass die Ihnen und uns ersatzweise aufgezwungenen Rufnummern - mit der Vorwahl 0720 - für Anrufer regelmäßig erheblich teurer waren als die Anrufe auf Festnetzrufnummern. Diese Rufnummern sind zudem auch in aller Regel nicht Bestandteil von Flatrate-Angeboten.

Eine Nutzung geographischer Rufnummern mit sipgate.at sei nach Ansicht der RTR nur zulässig, wenn zusammen mit dem Internet-Dienst auch ein physikalischer Internet-Anschluss vom gleichen Anbieter bereitgestellt werde. Mit anderen Worten: sipgate darf marktübliche Telefoniedienste - nämlich solche mit geographischen Rufnummern - nur bereitstellen, wenn sipgate auch ein Kabel zu jedem Kunden legt. Das ist augenscheinlich Unsinn: Wäre das gesamte Internet auf dieser Weise reguliert und müsste jeder Anbieter einen eigenen physikalischen Internetzugang für seinen Dienst bereitstellen, gäbe es kein google.at, orf.at, derstandard.at, ebay.at oder sparkasse.at.

Hierbei handelt es sich um plumpen Protektionismus, an dem auch nach 9 Jahren Teilnahme am Markt und vielen Gesprächen trotz zahlreicher Novellen der zugrunde liegenden Verordnung nichts zu rütteln war. Wir haben daher entschieden, den Schwerpunkt auf die Weiterentwicklung unserer Dienste in Deutschland und England zu legen, da diese für unsere Kunden und uns als Anbieter mehr Potenzial haben.

Wir möchten noch einmal betonen, dass wir die Einstellung von sipgate.at bedauern, aber aus den genannten Gründen diesen Schritt für unumgänglich halten. Wir möchten diese letzte Gelegenheit dafür nutzen, uns ganz herzlich bei Ihnen dafür zu bedanken, dass Sie unseren Service genutzt haben.

Vielen Dank!

Ihr sipgate Team

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 19.06.2013, 19:12

Mhhh...

Es ist verständlich und nachvollziehbar, dass die Regulierung/Umstellung auf eine 0720er-Vorwahl sicher eine gewisse "Neu-Orientierung" zur Folge hatte.

Eines jedoch habe ich etwas "schwach" gefunden: Wenn ein Geschäftsmodell darauf aufgebaut ist, dass es von "geographischen Nummern" lebt, dann ist im System irgendetwas faul ... Stichwort: Interconnection-Fee
Also wenn der Unternehmensgewinn so sehr auf Einnahmen der ICF angewiesen ist, dann ist das für mich nicht redlich --- So eine Mentalität hat schlussendlich (kurz gefasst) auch Vistream/Telogic zu Fall gebracht.

Natürlich gibt es - zurecht - einen Protektionismus, bei dem die Telekom-Austria als Infrastrukturbetreiber mit tausenden von Mitarbeitern nicht durch virtuelle Dienstanbieter ausgehebelt werden soll ... Bei den Privaten wie UPC, Tele2 oder LiWeSt gibt es so etwas überhaupt nicht, die sperren Ihre eigenen Netze für Alles und Jeden.


Ganz ehrlich: Durch diesen Bericht hat sipgate bei mir eher Sympathie-Punkte verloren, als Mitleid gewonnen...

Grüße
Stefan

eigs
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Beitrag von eigs » 19.06.2013, 21:04

Stefan hat geschrieben:Also wenn der Unternehmensgewinn so sehr auf Einnahmen der ICF angewiesen ist, dann ist das für mich nicht redlich --- So eine Mentalität hat schlussendlich (kurz gefasst) auch Vistream/Telogic zu Fall gebracht.
Ich kann dir etliche Unternehmen nennen die durch diese Mentalität nicht zu Fall gebracht wurden: A1, T-Mobile, Drei, Selfnet, Tele2, 1012, 3U TELECOM und noch ein paar mehr

Interessant wäre zu welchen Anbieter (ohne laufende Kosten und ohne Portierungsgebühr) man die Rufnummer portieren kann.

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 19.06.2013, 22:24

eigs hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:So eine Mentalität hat schlussendlich (kurz gefasst) auch Vistream/Telogic zu Fall gebracht.
... die durch diese Mentalität nicht zu Fall gebracht wurden: A1, T-Mobile, Drei, ...
Bei den Großen wissen wir, dass eben genau diese ICF so berechnet wurden, dass es eine "sozialpartnerschaftliche Umschichtung" gegeben hat --- und genau das ist ja auch der Sinn der ICF!
Darum ist ja auch Drei bei den ICF inzwischen extrem "zurückgestuft" worden, dementsprechend gibt es auch keine "Vergütung für angerufen werden" mehr ...

Grüße
Stefan

ChristianWien
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Beitrag von ChristianWien » 20.06.2013, 22:41

Stefan hat geschrieben: ...
So eine Mentalität hat schlussendlich (kurz gefasst) auch Vistream/Telogic zu Fall gebracht.
...
... dass eben genau diese ICF so berechnet wurden, dass es eine "sozialpartnerschaftliche Umschichtung" gegeben hat --- und genau das ist ja auch der Sinn der ICF!
Darum ist ja auch Drei bei den ICF inzwischen extrem "zurückgestuft" worden, dementsprechend gibt es auch keine "Vergütung für angerufen werden" mehr ...
Das Problem von Vistream/Telogic war nicht der Aufbau auf Einnahmen an IC-Entgelten als MVNE an sich, sondern daß - zumindest geduldet, Berichten zufolge aber auch aktiv gefördert - damit Mißbrauch getrieben wurde und ankommende Anrufe u.a. durch teilweise fragwürdige Dienste vorsätzlich generiert wurden, welche einen Teil ihrer generierten Einnahmen an die Nutzer ausschütten oder anderweitige Vorteile gewähren.
Das hat letztendlich dazu geführt, daß wohl das Verhältnis von IC-Einnahmen durch ankommende Anrufe und IC-Ausgaben für aktive Anrufe über längere Zeit und wohl auch mit steigender Tendenz sehr aus dem Ruder gelaufen sind, sodaß die Dt. Telekom, über welche aus Kostengründen so gut wie alle anderen Carrier den Interconnect abgewickelt haben, einfach die Notbremse gezogen hat, was dann eben drastische Konsequenzen gehabt hat.
Wenn Berichten zufolge manche Betreiber dieser fragwürdigen Dienste auf 5-stellige monatliche Einnahmen gekommen sein sollen, dann kann man das Potential dieses "Geschäftsmodells" bestens erkennen.

Die von dir genannte "sozialpartnerschaftliche Umschichtung" war aber auch eine Zeitlang durchaus begründet und sinnvoll, da dadurch die erst später auf den Markt gekommenen Anbieter sich finanzieren und auf einen betriebswirtschaftlich sinnvollen Marktanteil entwickeln konnten, da bei zunächst nur wenig eigenen Kunden klarerweise auch nur geringe Einnahmen an IC-Entgelten möglich sind, da diese wenigen Kunden im Verhältnis kaum angerufen werden und umgekehrt aber viele Teilnehmer in anderen Netzen aktiv anrufen.
Natürlich kann und soll eine solche Bevorzugung nicht dauerhaft aufrecht bleiben - insbesondere, wenn der/die bevorzugte(n) Betreiber schon eine ausreichende Kundenbasis gewonnen und einen mit den Mitbewerbern vergleichbaren Netzausbau erreicht haben.

Normalerweise sollten die IC-Gebühren bei einem gesunden Mobilfunkmarkt längerfristig betrachtet in etwa ein Nullsummenspiel sein, da sich statistisch gesehen die gegenseitigen Anrufe ausgleichen.
Deshalb sind auch Vergütungsmodelle, wo Kunden an den IC-Einnahmen beteiligt werden, nur ganz am Anfang beim Markteintritt sinnvoll, längerfristig aber äußerst kontraproduktiv, da dies eben - wie beim 6back - zum Mißbrauch einlädt und spätestens dann, wenn die IC-Gebühren für alle gleich sind, vom Segen zum Fluch wird.

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Beitrag von Stefan » 21.06.2013, 13:31

ChristianWien hat geschrieben: ... Das Problem von Vistream/Telogic war ... zumindest geduldet, Berichten zufolge aber auch aktiv gefördert - damit Mißbrauch getrieben wurde ...
Es geht mir nicht darum, sipgate einen Mißbrauch zu unterstellen!
Sondern die Begründung von sipgate für die Einstellung des Betriebes (u.a.) war, dass keine geographische Nummer vergeben wurde.
Wenn die ICF keine Rolle spielten, was störte sich sipgate dann daran, nur 0720er-Nummer vergeben zu können!?

Vor allem konnten die Leute über das 01/23720-Gateway innerhalb der Festnetz-Freiminuten gratis zu 0720er-sipgate anrufen. Also war für den sipgate-Kunden die 0720er kein nennenswerter Nachteil ...

Also ganz kann sich sipgate auch nicht von der ICF-Problematik freisprechen.

Grüße
Stefan

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Beitrag von eigs » 21.06.2013, 21:37

Stefan hat geschrieben:Wenn die ICF keine Rolle spielten, was störte sich sipgate dann daran, nur 0720er-Nummer vergeben zu können!?
0720 Nummern sind aus manchen Netzen für 1 €/Minute zu erreichen.
Dadurch sind die Nummern für die Anrufer unattraktiv. Wenn die teure Erreichbarkeit für den Anrufer unattraktiv ist dann ist es auch für den Anschlussinhaber unattraktiv. Und wenn es für den Anschlussinhaber unattraktiv ist dann wird er sich eine Alternative suchen und möglicherweise auf Sipgate verzichten bzw. wenig nutzen wodurch es sich für Sipgate nicht mehr auszahlt.
Stefan hat geschrieben:Vor allem konnten die Leute über das 01/23720-Gateway innerhalb der Festnetz-Freiminuten gratis zu 0720er-sipgate anrufen.
Merkst du etwas? Das Wort "konnten" gefällt mir nicht. Hast du jemals eine zufällige Person gefragt über welchen Gateway sie Sipgate Rufnummern anrufen? Man hätte wahrscheinlich zwei Gegenfragen bekommen: Was ist Sipgate und was ist ein Gateway? Ganz schlaue haben sich gedacht (obwohl der Gateway ein Dienst für den Anrufer ist) sie geben die Gateway Rufnummer + Durchwahl einfach als ihre eigene Rufnummer weiter. Das ging leider nur so lange gut bis der Gateway eingestellt wurde. Später hat dann zwar Selfnet wieder ein Gateway unter 01/326720 zur Verfügung gestellt aber die alte Rufnummer ist erstmal plötzlich und ohne Vorwarnung weg. Hingegen wenn einem die Rufnummer bedingt gehört kann man sie portieren wie man will auch wenn der Anbieter zusperrt.
Stefan hat geschrieben:Also war für den sipgate-Kunden die 0720er kein nennenswerter Nachteil ...
Ich sehe es schon als einen gewissen Nachteil nur bedingt und teuer erreichbar zu sein. Wenn ich teuer erreichbar sein will, dann kann ich mir gleich eine Mehrwertrufnummer nehmen.

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Beitrag von Stefan » 22.06.2013, 17:53

Ok, ich fange mal ganz anders an:

Warum stellen VoIP-Anbieter wie "MobileVoIP" ihren Dienst nicht ein, ohne überhaupt eine Festnetz-Nummer zu haben? Das kann also nicht Kriterium sein ...

Verstehst du, die Diskussion "geographische vs. nomadische" Rufnummer darf nicht ausschlaggeben sein, ob ein Geschäftsmodell funktioniert oder nicht.

Grüße
Stefan

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Beitrag von eigs » 22.06.2013, 19:26

Stefan hat geschrieben:Warum stellen VoIP-Anbieter wie "MobileVoIP" ihren Dienst nicht ein, ohne überhaupt eine Festnetz-Nummer zu haben?
Weil die ein anderes Geschäftsmodell haben. Das Geschäftsmodell von denen sieht vor, dass man bereits eine Rufnummer von einen anderen Anbieter hat.

Sipgate will sich an Kunden richten die einen Internetzugang haben und alles über sie laufen lassen. Dementsprechend entstehen ihnen auch Kosten um eingehende Anrufe zu ermöglichen. Jetzt sind schon genug auf die Idee gekommen bei Dellmont die Selfnet Gateway Rufnummer mit Sipgate Durchwahl zu setzen wodurch keine ausgehende Anrufe über Sipgate geführt werden und für eingehende Anrufe kein Geld herein kommt.
Stefan hat geschrieben:Verstehst du, die Diskussion "geographische vs. nomadische" Rufnummer darf nicht ausschlaggeben sein, ob ein Geschäftsmodell funktioniert oder nicht.
Finde ich auch, und genau hier hat die RTR bis jetzt versagt. Es darf keine geographische Rufnummer ortsunabhängig vergeben werden wodurch viele Kunden nicht wechseln würden weil sie sonst ihre alte Rufnummer verlieren würden. Weiteres gibt es noch immer kein Gesetzt das Rufnummern für ortsunabhängige Dienste und für konvergente Dienste kostenmäßig für den Endkunden gleichstellt.

Ein anderes Geschäftsmodell würde für Sipgate sicherlich funktionieren. Aber wenn ein aktuelles Geschäftsmodell nicht funktioniert hat man nur wenige Möglichkeiten:
-) Man versucht Gesetze entsprechend anpassen zu lassen (leider vergebens).
-) Man ändert sein Geschäftsmodell. (Scheint nicht gewollt zu sein.)
-) Man schließt diese Sparte. (Ist dann noch die einzige Möglichkeit die übrig bleibt.)

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 23.06.2013, 21:08

eigs hat geschrieben:Aber wenn ein aktuelles Geschäftsmodell nicht funktioniert hat man nur wenige Möglichkeiten:
...
Genau in diese Richtung wollte ich auch.
Dass "eingehende Rufe empfangen" einen System-Zusatzaufwand (=Kosten) verursacht, streite ich nicht ab.
Dass zuerst geographische Nummer möglich sind, aber dann die Voraussetzungen geändert werden, ist natürlich nicht gut.
ABER ab diesem Punkt "hätte" sipgate überlegen müssen, ob ihr Geschäftsmodell auch weiterhin nach geänderten Bedingungen funktioniert.
Und offensichtlich - ich wiederhole mich - hat es nicht funktioniert und darum hat sipgate dann die ganze Zeit die RTR sekkiert.

Ich verurteile nicht die Geschäftsaufgabe, ich finde einfach die Aussage billig, dass die RTR daran schuld sei.
Warum hat sipgate nicht Allianzen mit anderen (Internet-)Providern gemacht, um geographische Nummern zu nutzen!? Weil die anderen natürlich auch die ICF-Einnahmen haben wollten!
Warum hat sipgate nicht selbst Festnetz-Telefonie angeboten!? Weil sie Leitungsmiete an die TA zahlen hätten müssen!
Beim Geld hört die Freundschaft auf ...


Zur RTR noch einmal, was hat sie gemacht:
Aus meiner Sicht genug, um den Endverbraucher genug zu schaden!
Offensichtlich haben die Internet-Anbieter (zu recht) kritisiert, dass ein virtueller Bereitsteller von Telefonie (VoIP) sich dem System der physischen Zusammenschaltungspunkten bedient, daraus auch ICF-Einnahmen generieren kann, sich aber sonst nicht weiter an den tatsächlichen Infrastrukturkosten beteiligt --- was ja Basis der ICF darstellt und schlussendlich die ICF überhaupt erst legitimiert!

Was bedeutet das für den Endverbraucher? Wieder einmal eine Verschlechterung nach Eingreifen der RTR.

So, jetzt wollte sipgate eine regulierende Lösung für die 0720er: Aber wer zahlt denn das alles?? Ja wir natürlich! Und jeder Handgriff kostet etwas.
Ich wage laut zu bezweifeln, dass die Kosten einer 0720er-Regulierung dem Nutzen gegenüberstehen. Ich glaube sogar, dass ein weiteres Eingreifen der RTR zu weiteren Nachteilen für alle Telekom-Markt-Kunden geführt hätte!

Und was würde sich die RTR erlauben, wenn sie die Unternehmen verpflichtet, die 0720er innerhalb der Freiminuten zu verrechnen, wo das Terminierungs-Kapitel ein ganz anderes ist als bei Festnetz!? Nebenbei würde das wieder eine Verschlechterung der Konditionen für den Rest der Kunden bedeuten. Nein danke.


Es tut mir leid, wenn der freie Wettbewerb nicht funktioniert und sipgate sich als Bauernopfer der RTR sieht --- für mich war es eher "bauernschlau" von sipgate und ist am Ende des Tages nicht aufgegangen ...

Grüße
Stefan

sweber
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Beitrag von sweber » 24.06.2013, 09:38

Hi,

ich sehe das so, dass über die Schlechterstellung der 0720-Nummern der Wettbewerb gar nicht erst zu Stande kommen kann. Auch ist der Markt wahrscheinlich viel zu klein. Die RTR hat für neue Anbieter im Mobilfunk auch reguliert. Sonst hätte 3 den Marktstart auch nicht geschafft. Das hat in dem Sinne auch nichts mit freiem Wettbewerb zu tun. Dieses Argument ist hier echt nicht gut.

Außerdem liegen die ICF für 0720 zwar über denen vom Festnetz, aber trotzdem noch unter denen für den Mobilfunk. Als würde zumindest einer Gleichstellung mit dem Mobilnetz nichts im Weg stehen. (Stichwort Freiminuten)

Und dass die ICF zwar innerhalb des Mobilfunks um Großen und Ganz nur ein Nullsummenspiel war/ist - schon klar. Was Du dabei außer acht lässt, dass zwischen Festnetz und Mobilfunk eine riesige Differenz existiert, wodurch es hier zu einer Quersubventionierung kam und alle Festnetzkunden die Mobilfunknetze bezahlt haben. Das ist Deiner Ansicht nach okay?

Meiner Meinung nach hätte es das Festnetz stärken können, wenn die geogr. Rufnummern für VOIP freigegeben worden wären. Das hätte zu einer Mehrbenutzung vom Festnetz geführt und es dadurch gestärkt. (zumindest in homöopathischen Dosen)

Aber wer schreibt sich schon gern eine "Mehrwertnummer" (0720/0780) auf die Visitenkarte?

Ad 0780; das Angebot von Yesss über die 0780-Einwahl war ja schon von Anfang an zum scheitern verurteilt. Die Kosten für die Anrufe zu 0780 waren ja irrwitzig.

Ich glaube, wenn sich hier nichts ändert, dann wird Festnetz im privaten Bereich bald endgültig sterben. Wahrscheinlich ist das eh nicht mehr aufzuhalten. Die Festnetzkunden (Firmen) werden die Mobilfunknetze subventionieren.

MfG
- Steffen

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 24.06.2013, 15:47

sweber hat geschrieben:... wodurch es hier zu einer Quersubventionierung kam und alle Festnetzkunden die Mobilfunknetze bezahlt haben. Das ist Deiner Ansicht nach okay?
Davon rede ich nun doch die ganze Zeit!!!
Jeder Eingriff der RTR hat Verschlechterungen zur Folge gehabt!!! Wenn nicht kurzfristig, dann zumindest langfristig.

Wie war es bei Drei: Die RTR hat die Mobilfunk-ICF reguliert, die "alten Betreiber" haben gezahlt und so manch einer hat sich mit 6Back sein Taschengeld aufgebessert --- quasi auf Kosten der Allgemeinheit, wo dadurch Drei aus so manchen Paketen ausgeschlossen wurde ... Alles nachzulesen u.a. hier im Forum.
Das war das Werk der RTR --- es war nicht gut!

Wie notwendig es war, bis zu 5 Mobilfunkbetreiber auf den Markt zu lassen, sehen wir ja heute: 40% der Betreiber sind weg und dem Kunden hat das Tausende gebracht aber Millionen gekostet ...
Jetzt die große Frage: Und warum hat die RTR das überhaupt zugelassen und sich stark gemacht???
Weil es darum gegangen ist, möglichst viele Lizenzen zu verkaufen!!! Geld war das Motiv, wieder einmal ...

Es geht bei der RTR doch gar nicht darum, dass Wettbewerb entsteht: Es soll "Wettbewerb verhindert" werden! Hey, wir leben noch immer in einem sozialistisch-geprägten Lobbyisten-Land ... ...

Darum wiederhole ich mich die ganze Zeit: Ein Geschäftsmodell muss so aufgebaut sein, dass ich im Markt bestehen kann, ohne auf jemanden angewiesen zu sein und schon gar nicht auf die RTR.
Ist doch klar, dass jeder Große den Kleinen "rausbeißen" will und der Infrastrukturbetreiber (= Share-/Stakeholder Staat) die Macht (= Geld) in den eigenen Reihen verteilen will.


Für mich ist es eine ganz einfach und klare Sache, aber anscheinend drücke ich mich so schlecht aus, dass ich mich unverstanden fühle ...


Und darum: Bitte, die RTR soll die Finger von einer Regulierung der 0720er lassen, weil es wird WIEDER zu Verschlechterungen kommen würde, wenn die 0720er in den Paketen sind: Entweder wird die Grundgebühr noch höher, oder es gibt bald eine jährliche "VoIP+Festnetztelefonie-Bereitstellungsgebühr" oder was weiß ich für einen Schwachsinn! 10 Jahre Marktbeobachtung sprechen für meine Argumente.

Die Großen haben doch alle inzwischen VoIP-Festnetz mit geographischer Nummer --- wenn es jemanden um die Technik geht.
Und wenn es um die Kosten geht: Bitte Leute, haben uns die Kostensteigerungen der letzten 10 Jahre nicht gezeigt, dass "gratis" und "alles wollen" nicht miteinander funktioniert ???

Und bevor Festnetz ausstirbt, wird die ("ehemals" parteinahe) RTR wieder einmal regulativ eingreifen und die Mobilfunkkunden zur Kassa bitten: Wie sollen denn sonst die ("ehemals" parteinahen) Spitzenmanager des Festnetz-Infrastrukturbetreibers Ihre Bonuszahlungen erhalten!?!?

Kapiert ihr jetzt, worum es eigentlich geht!? David gegen Goliath.
Nun ist David geschlagen und spielt auch noch den schlechten Verlierer --- finde ich schwach diesen Abgang...


Grüße
Stefan

eigs
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Beitrag von eigs » 24.06.2013, 22:13

Stefan hat geschrieben:ABER ab diesem Punkt "hätte" sipgate überlegen müssen, ob ihr Geschäftsmodell auch weiterhin nach geänderten Bedingungen funktioniert.
Und offensichtlich - ich wiederhole mich - hat es nicht funktioniert und darum hat sipgate dann die ganze Zeit die RTR sekkiert.
Als ob eine Firma ein Geschäftsmodell gleich einstellt wenn es gerade nicht so lauft wie es soll. Zuerst muss man schauen wie sich etwas entwickelt bevor man einen Dienst im voraus verurteilt. Außerdem denke ich, dass es sich kostenmäßig bis jetzt gedeckt hat.
Stefan hat geschrieben:Weil sie Leitungsmiete an die TA zahlen hätten müssen!
Na eben, warum schafft man nicht Bedienungen damit jeder das gleiche anbieten kann ohne große Unternehmen wie die TA zu fördern indem man Anbieter die etwas eigenständiges auf die Beine stellen wollen daran hindert.
Stefan hat geschrieben:Zur RTR noch einmal, was hat sie gemacht:
Aus meiner Sicht genug, um den Endverbraucher genug zu schaden!
Aus meiner Sicht viel um den Endverbraucher vor überteuerten Gebühren zu schützen.
Ich finde die EU Richtlinien schaden den österreichischen Mobilfunkmarkt viel mehr. Das liegt vor allem daran, dass die EU Bestimmungen auch EU weit gelten und nicht den österreichischen Markt entsprechend angepasst sind. Der RTR sind natürlich die Hände gebunden wenn die EU eine Richtlinie bestimmt und muss sie dann umsetzen. Die Leute freuen sich dann auch meist wenn die EU etwas bestimmt aber schlussendlich zahlt der österreichische Kunde wieder drauf. (Durch kostenloses Roaming werden die Inlandspreise teurer.)
Stefan hat geschrieben:So, jetzt wollte sipgate eine regulierende Lösung für die 0720er:
Ja wollten sie, aber nur weil sie es nicht geschafft haben Ortsrufnummern vergeben zu dürfen. Wenn es Sipgate außerdem so um die Terminierungsentgelte gehen würde, dann hätten sie keine Partnerschaft mit Selfnet die einen Gateway betreiben und nichts außer die Anrufe an Sipgate weitergeben. Ich denke also Sipgate wäre durchaus bereit wenn sie Ortsrufnummern vergeben dürfen auf Terminierungsentgelte zu verzichten.

Warum sollten Terminierungsentgelte überhaupt Rufnummernabhängig sein? Macht doch technisch gesehen keinen Unterschied ob ich jetzt auf meinen Handy, Festnetz oder VoIP eine Handynummer, Festnetznummer, ortsunabhängige Nummer oder Nummer für konvergente Dienste habe.
Stefan hat geschrieben:für mich war es eher "bauernschlau" von sipgate und ist am Ende des Tages nicht aufgegangen ...
Dieser Argumentation kann ich nicht ganz folgen. Bauernschlau bedeutet für mich man macht damit Profit. Wie viele Millionen Euro wird es also Sipgate bringen den Dienst für Österreich einzustellen?
Stefan hat geschrieben:Wie war es bei Drei: Die RTR hat die Mobilfunk-ICF reguliert, die "alten Betreiber" haben gezahlt und so manch einer hat sich mit 6Back sein Taschengeld aufgebessert --- quasi auf Kosten der Allgemeinheit, wo dadurch Drei aus so manchen Paketen ausgeschlossen wurde ... Alles nachzulesen u.a. hier im Forum.
Das war das Werk der RTR
Nein, das war das Werk von Drei. Zur RTR kann ich nur sagen, dass sie nicht früh genug eingegriffen haben als Drei das gemacht hat. Aber ein paar Jahre später hat sich gezeigt, dass sie Drei damit selber bestraft hat als zum Nachteil für sie wurde.
Stefan hat geschrieben:Ein Geschäftsmodell muss so aufgebaut sein, dass ich im Markt bestehen kann, ohne auf jemanden angewiesen zu sein
Spätestens wenn du auch Anrufe in andere Netze ermöglichen willst bist auf jemanden anderen angewiesen. Und hier kommt auch die RTR ins Spiel damit man dich dabei nicht melkt.
Stefan hat geschrieben:10 Jahre Marktbeobachtung sprechen für meine Argumente.
Aber 10 Jahre und 10 Tag Marktbeobachtung sprechen für meine Argumente. :D
Scherz beiseite, ich habe den Markt auch schon lange beobachtet und Österreich ist in Sachen Mobilfunk nicht teuer.
Stefan hat geschrieben:Bitte Leute, haben uns die Kostensteigerungen der letzten 10 Jahre nicht gezeigt, dass "gratis" und "alles wollen" nicht miteinander funktioniert ???
Das die kosten in den letzten 10 Jahren so gestiegen sind ist mir komischerweise gar nicht aufgefallen. Es geht nicht darum alles gratis haben zu wollen sondern einen Kompromiss zu haben. Ob ich meine Freiminuten zu einer Festnetzrufnummer oder zu einer ortsunabhängigen Rufnummer vertelefoniere macht für den Anbieter keinen Unterschied wenn die Terminierungsentgelte gleich sind.

Wir haben in der Firma an etlichen Standorten außerhalb vom Wiener Vorwahlbereich über eine eigene Telefonanlage mit eigenen Leitungen Wiener Festnetzrufnummern geschaltet. Der richtige Vorwahlbereich für diesen Zweck wäre 05 private Netze. Erhöhen sich dadurch die Handytarife weil wir das so handhaben? Das fällt genauso wenig ins Gewicht wie wenn VoIP Anbieter Ortsrufnummern vergeben würden.

ChristianWien
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Beitrag von ChristianWien » 25.06.2013, 21:20

sweber hat geschrieben: ...
Was Du dabei außer acht lässt, dass zwischen Festnetz und Mobilfunk eine riesige Differenz existiert, wodurch es hier zu einer Quersubventionierung kam und alle Festnetzkunden die Mobilfunknetze bezahlt haben.
...
Es ist aber verständlich, daß am Anfang die (vielen) Festnetzkunden die (noch wenigen) Mobilfnkkunden quersubventionieren.
Wie sollte sich sonst ein Netzausbau finanzieren lassen?
Allerdings ließ/läßt sich dies durch Nutzung eines für Mobilfunkgespräche für günstige netzinterne Gespräche angeschafften Handys und auch durch Wahl günstiger Call-by-Call Anbieter umgehen bzw. minimieren.
Dadurch steigt auch gleichzeitig die Anzahl an Mobilfukteilnehmern.
sweber hat geschrieben: Ich glaube, wenn sich hier nichts ändert, dann wird Festnetz im privaten Bereich bald endgültig sterben. Wahrscheinlich ist das eh nicht mehr aufzuhalten. Die Festnetzkunden (Firmen) werden die Mobilfunknetze subventionieren.

MfG
- Steffen
Die wenigsten Privatkunden leisten sich noch den Luxus eines separaten A1-Festnetzanschlusses, da für die meisten wohl die saftigen monatlichen Grundgebühren die Vorteile überwiegen.
Gerade mal die in den UPC-Packs quasi gratis inkludierten Festnetzanschlüsse (teils mit österreich-weiten oder in bestimmtem Umfang für einzelne EU-Festnetze inkludierten Freiminuten) sind hier eine löbliche Ausnahme.

Firmenkunden brauchen für Anrufe in Mobilnetze längst kein Festnetz mehr.
Dafür gibt es direct links (=Datenleitung zum jeweiligen Mobilfunkbetreiber), über welche die Gespräche zum vertraglich vereinbarten Sondertarif vermittelt werden oder GSM-Gateways, wo die Telefonanlage die Gespräche direkt ins Mobilnetz routet und hier nur der jeweilige (VPN-)Tarif anfällt.

Stefan hat geschrieben: ...
Und darum: Bitte, die RTR soll die Finger von einer Regulierung der 0720er lassen, weil es wird WIEDER zu Verschlechterungen kommen würde, wenn die 0720er in den Paketen sind: Entweder wird die Grundgebühr noch höher, oder es gibt bald eine jährliche "VoIP+Festnetztelefonie-Bereitstellungsgebühr" oder was weiß ich für einen Schwachsinn! 10 Jahre Marktbeobachtung sprechen für meine Argumente.
Du vergißt, daß die 0720er ohnehin bereits regliert IST.
Ob diese jedoch in Freiminutenpaketen enthalten sind, gibt allerdings nicht der Regulator vor, sondern entscheidet jeweils das Tarifmodell des Netzbetreibers.
Bei vielen Tarifen werden 0720er Nummern wie geographische Festnetznummern tarifiert und auch bei den Freiminuten berücksichtigt.
Der "Premium-Anbieter" A1 macht hier natürlich wieder (ähnlich den berüchtigten mcommerce-Nummern) eine Ausnahme und tarifiert diese auch bei Freiminuten/"Unendlich" Tarifen zum "Schnäppchenpreis" von € 0,25 pro Minute.


eigs hat geschrieben: ...
Ich finde die EU Richtlinien schaden den österreichischen Mobilfunkmarkt viel mehr. Das liegt vor allem daran, dass die EU Bestimmungen auch EU weit gelten und nicht den österreichischen Markt entsprechend angepasst sind. Der RTR sind natürlich die Hände gebunden wenn die EU eine Richtlinie bestimmt und muss sie dann umsetzen. Die Leute freuen sich dann auch meist wenn die EU etwas bestimmt aber schlussendlich zahlt der österreichische Kunde wieder drauf. (Durch kostenloses Roaming werden die Inlandspreise teurer.)
Da hast du Recht.
Die EU-Roamingrichtlinie hat(te) vordergründig die Ausgangsbasis bei den horrenden und weiterhin steigenden Telefonkosten der EU-Politiker, da diese bequemlichkeitshalber und da die Kosten ohnehin der Steuerzahler zahlt, in alle Welt von ihrem nationalen Diensthandy telefiniert haben.
Daß letztendlich auch der Otto-Normalkunde Vorteile hat, ist eher eine Nebenerscheinung.
Kostenloses Roaming wird es jedoch wohl kaum geben.
Schließlich steht in allen Tarifen mit Freiminuten, daß diese "nur innerhalb von Österreich" im Heimatnetz gültig sind.
Falls hier die EU sich einmischt, dann könnte der Schuß für viele durchaus nach hinten losgehen:
Wenn dann die Roamingkosten quasi abgeschafft würden und hiefür z.B. die Kosten für Überschreitungsminuten bzw. Kosten in Fremdnetze (sind üblicherweise € ~0,35) gelten würden, wäre dies sogar eine Verteuerung zur bestehenden EU-Regulierung.

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Beitrag von Stefan » 25.06.2013, 22:17

ChristianWien hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben: ...
Und darum: Bitte, die RTR soll die Finger von einer Regulierung der 0720er lassen, weil es wird WIEDER zu Verschlechterungen kommen würde...
Du vergißt, daß die 0720er ohnehin bereits regliert IST.
Ob diese jedoch in Freiminutenpaketen enthalten sind...
...Bei vielen Tarifen werden 0720er Nummern wie geographische Festnetznummern tarifiert und auch bei den Freiminuten berücksichtigt.
Gut, dass die 0720er bei manchen Tarifen in den Paketen inkludiert ist - muss ich zu meiner Schande gestehen - wusste ich nicht. :oops:
Mir ging es ja um "hypothetisch weiterführende" Regulierungen...
ChristianWien hat geschrieben:Die EU-Roamingrichtlinie hat(te) vordergründig die Ausgangsbasis bei den horrenden und weiterhin steigenden Telefonkosten der EU-Politiker, da diese ...
... Kostenloses Roaming wird es jedoch wohl kaum geben.
... dann könnte der Schuß für viele durchaus nach hinten losgehen:
Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen, ist aber total schlüssig: Die "großen Nutznießer" machen sich ihre Gesetze/Regulierungen selber.

Ich als "internationaler Privatkunde" zahle aber sehr wohl auch aufgrund der EU-Regulierung drauf: Die Roaming-Kosten bei "nicht EU" sind bekanntermaßen exorbitant gestiegen! Was soll denn das bitte: (bis zu und mehr als) € 3,-/min für Passiv-Roaming in Drittlandstaaten!?
Es ist gut, dass es nach wie vor "Int.-SIMs" gibt.


Wie auch immer und zur Abklärung: Eine objektive Regulierung ist zu begrüßen!
Es kommt halt immer auf die Interessensgruppen an, die (ggf. nachhaltigen) Einfluss auf so eine Regulierung haben und mein Gefühl ist, dass u.a. in Österreich ein gewisses "Ungleichgewicht" besteht --- aber zur Wiederholung: Das ist nichts Neues und von daher vorhersehbar.

In eigener Sache: Ich möchte damit schließen, dass ich keinem User hier auf die Füße treten will und es soll auch nicht so enden, dass durch meine Argumentation eine "Missstimmung" entstehen soll!

Es ist, wie es ist, ob wir "Kleinen" es wollen oder nicht --- das akzeptiere ich.

"Aufgeben tut man einen Brief" --- in diesem Sinne:
Herzliche Grüße
Stefan

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