Was zahlt ihr an Strom?

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ChristianWien
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Beitrag von ChristianWien » 23.04.2014, 17:21

gerdagruber hat geschrieben: ... Möchte da vor allem noch in Puncto Stand-By vermehrt aufpassen und sparen, von Deutschland kenne ich da ja wahnwitzige Zahlen, was unnötig verbraucht wird: Sage und Schreibe der Strombedarf, den 2 Atomkraftwerke in einem Jahr rund um die Uhr erzeugen müssen.
...
Standby mag sich im Einzelfall und bei besonders ungünstig konstruierten Geräten zwar summieren, aber die ganze Propaganda um die ach so böse Standby-Funktionen erscheint mir sehr konstruiert.
Zu viele glauben "dank" dieser Propaganda um jeden Preis Geräte wie Videorecorder, SAT-Receiver, Internet-Kabelmodem bzw. Router etc., welche aus verständlichen Gründen i.d.R. keinen eigenen netzspannungsmäßigen Ausschalter haben, unbedingt per schaltbarer Steckdosenleiste etc. abschalten zu müssen.
Das hat aber einerseits z.B. den Verlust der Programmierung, die Erfordernis, eine Konfiguration erst neu laden zu müssen etc. zur Folge, andererseits bedingen häufige "Kaltstarts" solcher Geräte auch einen erhöhten Verschleiß und wenn dann dadurch ein erheblich vorzeitiger Neukauf eines dadurch defekt gewordenen Gerätes notwendig wird, dann kostet dies ein Vielfaches, als jene minimale Ersparnis durch die paar (Milli)Watt, welche Standby kostet.
Aber Geiz ist nun mal geil.

Fazit:
Bei Geräten wie z.B. Fernseher, Stereoanlagen, DVD-Player etc. macht Standby nur dann Sinn, wenn man diese in absehbarer Zeit wieder nutzen will.
Solche Geräte können und sollen bei längerer Nichtnutzung (z.B. über Nacht) abgeschaltet werden; hier ergeben sich - vor allem bei älteren Geräten - durchaus erhebliche Einsparungseffekte.
Ladegeräte mit Steckernetzteilen für Handys etc. kann und soll man klarerweise bei Nichtnutzung abschalten bzw. ausstecken.
Bei Kleingeräten wie Videorecorder, Kabelmodem, Internet-Routern, SAT-Receivern hingegen sind häufiges Ein- und Ausschalten kontraproduktiv und führen neben z.B. einem Verlust der Programmierung auch zu vorzeitigem Verschleiß.

Wenn man schon unbedingt sparen will, dann bringt das bei vielen anderen Bereichen wie z.B. beim spritsparenden Autofahren, richtiger Einstellung + Wartung der Heizungsanlage, richtiger Beladung von Geschirrspüler + Waschmaschine, Nutzung der Restwärme beim Kochen/Braten, sprsamer Umgang mit Warmwasser, ... viel mehr und das sogar ohne merkbaren Komfortverlust.

gerdagruber hat geschrieben: ...
Da sind wir mit 2000 kwh (100 qm Wohnung, 3 Personen), wirklich gut dabei. Dennoch bin mir eben sicher, vor allem wenn ich mir all die Stromspartipps ansehe, dass noch viel mehr möglich ist.
2000 kWh pro Jahr und bei einem 3-Personenhaushalt sind doch eh schon Spitze und weit unterdurchschnittlich.
Was soll da noch sinnvoll gespart werden können???

Stefan hat geschrieben: ...
Trotzdem: Hier sind die die Hersteller gefragt --- so wie bei den Autos, wo eine sparsame Fahrweise 10% Ersparnis bringt, aber neue Technologie 30% Ersparnis.

Grüße
Stefan
Das sehe ich eher umgekehrt:
Die Ersparnis durch neue Motor-Technologien wird durch Dinge wie z.B. verpflichtende Ausstattung der Fahrzeuge mit geregelten Rußpartikelfiltern weitgehend aufgefressen.
Eine sparsame Fahrweise kann aber im Vergleich zu "sportlichem" Fahren, häufigen Kurzstrecken etc. durchaus mehr als 20% weniger Treibstoffverbrauch bringen.

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 23.04.2014, 18:09

ChristianWien hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben: ...
Trotzdem: Hier sind die die Hersteller gefragt --- so wie bei den Autos, wo eine sparsame Fahrweise 10% Ersparnis bringt, aber neue Technologie 30% Ersparnis.
Das sehe ich eher umgekehrt:
Die Ersparnis durch neue Motor-Technologien wird durch Dinge wie z.B. verpflichtende Ausstattung der Fahrzeuge mit geregelten Rußpartikelfiltern weitgehend aufgefressen.
Eine sparsame Fahrweise kann aber im Vergleich zu "sportlichem" Fahren, häufigen Kurzstrecken etc. durchaus mehr als 20% weniger Treibstoffverbrauch bringen.
Du hast recht, so pauschal formuliert war das jetzt ungenau.
Ich setze einfach einen "Durchschnittsverbrauch bei normaler Fahrweise" (wie auch immer "normal" definiert wird) voraus.
Vorausschauend fahren bedeutet weniger als Durchschnitt verbrauchen, sportiv fahren bedeutet mehr als Durchschnitt verbrauchen.
Und aus meiner Erfahrung bedeutet extrem vorausschauend fahren eine gewisse Mehr-Konzentration, also Komfortverlust.

Bei der Technologie hingegen ist über lange Zeiträume eine klare Tendenz zu erkennen. Klar kann es dazu kommen, dass in sehr kurzen Beobachtungs-Zeiträume der Verbrauch von einzelnen Nachfolge-Modellen nicht sinkt oder sogar leicht ansteigt...
Aber die Tendenz als vereinfachte Darstellung: Ein Auto aus 1980 hat bei 1 Tonne Gewicht 10l/100km verbraucht. 30 Jahre später braucht ein Auto mit 1,5 Tonnen Gewicht (Sicherheits- + Komfort-Mehrausstattung) 5l/100km --- wären somit rund 70% weniger Verbrauch aufs Gewicht bezogen.
Ob jetzt für ausgesprochene Kurzstreckenfahrten ein Auto mit Dieselpartikelfilter die optimale Wahl ist oder ob für einen Autobahnheizer ein Hybrid die richtig Entscheidung ist, lass ich einmal dahingestellt... Ebenso lasse ich außen vor, ob denn die Technologie nicht schon viel sparsamer sein könnte.

Dem generellen Fazit schließe ich mich an: Es gibt viele Bereiche, bei denen man in Summe gut sparen kann, ohne auf Komfort verzichten zu müssen oder sogar Komfort zu gewinnen (Neugeräte, Raumthermostate, ...).
Aber ob jetzt die Digitaluhr am Backofen immer läuft oder nicht, ist mir herzlich egal.

Grüße
Stefan

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